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Unsere Bergstätten Mitteilungsblatt mit amtlichem Bekanntmachungsteil
Ausgabe 31/2022
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Landschaftspflegeverband zeigt Besonderheiten am Rauhenstein

Kathrin Schratt erklärte, welche besonderen Pflanzen an der Gratlage zu finden sind.

Künftig können die Besucher eine Infotafeln am Rauhenstein bewundern. Bürgermeister Toni Barth, Kathrin Schratt und Grundeigentümer Georg Kahle besuchten die neue Tafel. Copyright: Landschaftspflegeverband Oberallgäu-Kempten e.V.

Vor einigen Wochen führte der Landschaftspflegeverband bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Interessierte zum Rauhenstein und Blender im Gemeindegebiet Buchenberg. Neben dem stellv. Vorsitzenden des Vereins, Manfred Werne, waren auch zwei aktive Landschaftspfleger mit von der Partie und erfuhren, welche Fülle an Tieren und Pflanzen auf kleinsten Raum vorzufinden sind. Mit ein Grund für die geballte Artenvielfalt ist die geologische Geschichte. Beim Aufstieg von Eschachberg über die Westflanke konnte auf halber Strecke der Besenginster bewundert werden, welcher nur auf bestimmten Böden gedeiht. Kathrin Schratt vom LPV erklärte, dass im Laufe der Erdgeschichte die Adelegg sowie die Nordwestflanke des Rauhensteins von den Eismassen der letzten Kaltzeiten verschont blieb, weshalb die Böden hier ein höheres Alter aufwiesen. Die somit tiefgründig verwitterten Böden seien verantwortlich für das Vorkommen des gelbblühenden Besenginsters. Die Gratlage des Höhenzuges, der sogenannte Rauhenstein, setzt sich wiederrum aus dem Konglomeratgestein Nagelfuh zusammen, welcher wohl in einer der Eiszeiten dort abgelagert wurde.

Die geologischen Gegebenheiten aber auch die landwirtschaftliche Nutzung erklären die vielfältigen Lebensräume der Bergkuppe: auf den anstehenden Nagelfluhfelsen gedeihen Frühlingsenzian, Thymian und Frühlings-Fingerkraut, in den Felsritzen fühlt sich der braunstielige Streifenfarn wohl und auf den südexponierten Wiesen tummeln sich Flockenblumen und Knabenkräuter. Traditionell wurde der Höhenzug beweidet. Als vor einigen Jahren das Vieh fernblieb, kamen vermehrt Sträucher und junge Fichten auf, die für eine zunehmende Beschattung der wertvollen Fels- und Trockenstandorte sorgten. Vor 2 Jahren wurde deshalb in Kooperation mit der Gemeinde, dem Grundeigentümer und dem LPV die Gratlage entbuscht und seither gemäht, um den licht- und wärmeliebenden Offenlandarten wieder Raum zu bieten. Das Ergebnis konnten die TeilnehmerInnen aus nächster Nähe bewundert: Neben zahlreichen Pflanzen zeigten sich Heupferdweibchen sowie eine große Zahl an Schmetterlingen, wie dem Schornsteinfeger. Deutlich wurde dabei, dass Artenvielfalt und Nutzung eng gekoppelt sind und Naturschutz nur mit unseren Landwirten funktioniert.

Damit künftig alle Erholungsuchenden über die Besonderheiten am Rauhenstein informiert werden, steht jeweils am Anfang des Gratweges seit letzter Woche eine Infotafel, die in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Buchenberg, dem Grundeigentümer, der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Oberallgäu und dem Landschaftspflegeverband OA-KE e. V. entstanden ist.