Motto: Auf den Spuren von Martin Luther
Als relative Neulinge hatten wir (Wolfgang und Moni) unseren Premierenausflug mit den Enzianern.
Zuerst möchten wir uns für die super professionelle Organisation bei unserem allzeit hilfsbereiten Kümmerer Helmut und unserem Arnold Busfahrer Martin der uns mit Umsicht und Charme sicher „lenkte“, sehr herzlichen Bedanken.
Der erste Einstieg begann um 05.30 Uhr in Kempten.
Beim Zwischenstop auf einem Rastplatz an der Autobahn zum traditionellen Frühstück mit Schüblingen und Co., sowie schmackhaftem Käse,war es bereits angenehm warm.
In Weimar finden wir die erste Spur von Martin Luther, der häufiger in der Stadtkirche predigte. Allerdings drängen sich in Weimar eher andere Prominente auf, wie Goethe, Bach, Liszt, Cranach und Schiller.
Am ehemaligen Stadthaus von Goethe findet jedes Jahr an seinem Geburtstag, dem 28.08.1749, ein 3-tägiges Weinfest statt.
Auf dem Rückweg zu unserem Bus kamen wir auch an Schillers Wohnhaus vorbei, das er von einem Kaufmann erwarb. Er wohnte dort seine letzten 3 Lebensjahre, in denen u. a. auch „Wilhelm Tell“ verfasste.
Tag 2, Abfahrt schon um 8.00 Uhr, mit Traumwetter, nach Eisleben, Luthers Geburts- und Sterbestadt. Die Führung begann mit der Küsterin Klara in der Taufkirche Luthers, St. Petri-Pauli. Durchdachte Renovierungen machen die Kirche einzigartig. Das neue Taufbecken ist 80 cm tief in den Boden eingelassen und hat einen Durchmesser von 2,20 Meter. Zur Taufe wird eine Leiter angebracht und das Wasser erwärmt. Der Sinn dieser Erneuerung ist: alles im Fluss, wie auch das Leben. Symbolisch dargestellt durch den Fußboden der Kirche, der helle und dunkle Streifen aufweist (gute und schlechte Zeiten) und eine leichte Strömung im Taufbecken. Ursprünglich war es eine evangelische, heute ist es eine ökumenische Kirche.
Im Gegensatz zu Weimar, das ein echtes Kleinod ist, leidet Eisleben am Schwund der Bevölkerung. Nach dem Ende des Bergbaus durch die Grafen von Mansfeld,die den Abbau von Silber und Kupfer betrieben, waren sehr viele Menschen arbeitslos und die Jungen Menschen verließen Eisleben, so dass die Einwohnerzahl sich fast halbierte. Die Abraumhalden sind Denkmäler aus dieser Zeit und begleiten uns ein Stück seitlich der Autobahn.
Das Sterbehaus, das uns zunächst gezeigt wurde, ist nach neuen Erkenntnissen das falsche Haus, das richtige Haus hat sich am Marktplatz befunden und ist heute das Mansfelder Hotel. Luther verstarb an vielen Leiden, die seinem ausschweifenden Lebenswandel geschuldet waren.
Das Geburtshaus befindet sich noch an der gleichen Stelle, allerdings wurde es auch verändert und um einige Stockwerke erhöht. Luther gründete hier eine Armenschule und versorgte Mittellose mit Speisen.
Weiterfahrt nach Eisenach zur Wartburg. Hier wurden wir durch ein extremes Gewitter eingebremst. Danach konnte man, solange man wollte, durch diese imposante und riesige Burg streifen. Luther war hier als Junker Jörg im Versteck, wo er die Bibel vom Lateinischen ins Deutsche übersetzte, wobei er sich der sächsischen Kanzleisprache bediente, die überall in Deutschland verstanden wurde. Sein Ziel: jeder soll die Bibel verstehen.
3. Tag Leipzig die Stadt hat ein besonderes Flair. Die Dame, die uns auch danach im Bus begleitete, trafen wir an der Thomaskirche, und wir begannen den Rundgang an einem offenen Fenster, durch das wir eine Orgelprobe zu hören bekamen. Johann Sebastian Bach war hier einige Jahre Thomaskantor. Vorbei gings an der Nikolaikirche, an die Aufstände begannen, die letztendlich zum Zusammenbruch der DDR führten. Interessant sind vielen Passagen, die bekannteste, die Mädlerpassage In früherer Zeit waren es unterschiedliche Handelsplätze. In der Mädlerpassage befindet sich der Eingang zum Auerbachkeller, berühmt durch Goethe, der hier Faust geschrieben hat. Im Weinkeller finden wir auch Spuren von Luther. Es fand hier ein Geheimtreffen mit Heinrich Stromer und in der Pleißenburg eine Disputation mit Dr. Eck statt.Predigten hielt Luther in der Thomaskirche ab.
Während der Rundfahrt kamen wir am Bahnhof, Zoo, dem Bayerisch-Sächsischen-Bahnhof, am ehemaligen Messegelände, wovon noch das große M zeugt, dem neuen und alten Rathaus, am Wohnhaus von Schiller vorbei und auf der Straße des 18. Oktober, dem Tag des Sieges über Napoleon in der Schlacht vom 16. bis 19. Oktober 1813, ging es zum Völkerschlachtdenkmal.
Durch Leipzig fließen 3 Flüsse, die Weiße Elster (kann man einen Bootausflug machen), Pleisse und Parthe. Im Umfeld von Leipzig finden wir ca. 20 Seen, die durch den Tageabbau entstanden sind, dann geflutet wurden.Heute sind dort zum Teil tolle Freizeitanlagen, die auch mit dem Boot aus von Leipzig erreichbar sind.
Leider,wenn es am schönsten ist, geht es langsam zu Ende.
In Bamberg sind wir zu unserer Überraschung in die „Sandkerwa“ geraten. (die Sand-Kirchweih, benannt nach dem sandigen Ufer entlang der Regnitz)
Erwähnenswert ist die Zahl von ca. 1.800 gefahrenen Kilometern (Bayern, Baden-Wttbg., Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen)
Das kalt-warme Buffet in Dettingen lud uns zum Schlemmen ein.
Was für ein schönes Ende einer erlebnisreichen und informativen Ausfahrt mit netten freundlichen Menschen.
Wir sind nächstes Jahr gerne wieder dabei.