Missen-Wilhams/Immenstadt
Es waren die Jüngsten, die den ersten Funken mit „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ zündeten. Der neu gegründete Kinderchor, von Thomas Wilhelm einfühlsam dirigiert, eröffnete das zwanzigjährige Jubiläumskonzert in Missen. Der Chor Cantabile, seit zwei Jahren unter der Leitung von Horst P. Benner, gesellte sich dazu und gemeinsam wurde „The Lion sleeps tonight“ angestimmt, ehe die Kinder mit „Laudato si“ ihren Vortrag beendeten. Weiter ging es im Programm mit religiösen Liedern Gospels und Spirituals. Das getragene „Locus iste“ von Anton Bruckner ergänzte sich gut mit dem choralmäßig beginnenden und dann in flotten Rhythmus wechselnden „Oh when the saints“, bei dem der lebhaft agierende Dirigent die Zuhörer zum Mitklatschen animierte. Nicht fehlen durften natürlich fetzige Rockklassiker wie „Rock around the clock“ und „See you later alligator“ in Anlehnung an Bill Haley sowie „Barbara Ann“ nach den Beach Boys, die das Publikum begeisterten. Zeitgenössisches wie „Die Rose“ von Bette Middler, „Der Bajazzo“ nach der gleichnamigen Oper von Leoncavallo und das bekannte „Ehrenwort“ der Fäaschtbänler rundeten das vom Chorleiter überlegt zusammengestellte Programm ab. Der Abschnitt Berg- und Heimatlieder wurde von einem Flötenquartett zum Lied „Wenn die Sonne erwacht in den Bergen“ von Adam & Eve eingeleitet. Das wohlklingende auf italienisch gesungene „La Montanara“ und die ungewohnten und zugleich gefühlvollen Harmonien des trentinischen Bergsteigerliedes „Benia calastoria“ ließen das Publikum aufhorchen bevor es zurück in die Heimat ging mit dem Allgäu-Lied „Wo meiner Kindheit Wiege stand“. Chorleiter und Dirigent Horst P. Benner zeigte leidenschaftlich großen Einsatz und versorgte das Publikum unterhaltsam mit zahlreichen interessanten Informationen zu den ausgewählten Musikstücken. Er verstand es bestens, seine Begeisterung für die Musik auf seine Sängerinnen und Sänger zu übertragen, die auf eindrucksvolle Weise die Lieder zu Gehör brachten. Sehr gefühlvoll war die Instrumentalbegleitung, an der Gitarre Karl-Heinz Krug und am Kontrabass Sieglinde Bietsch. Mit einer ironisch-humorvollen Zugabe, der „Ballade vom Löwenzahn“ verabschiedete sich der Chor Cantabile. Vielen Sängern liegt dieses Lied besonders am Herzen, war es doch das erste Lied das vor zwanzig Jahren einstudiert wurde.Beide Konzerttage, sowohl in Immenstadt in der evangelischen Kirche, als auch in Missen in der katholischen Pfarrkirche St. Martin waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Langanhaltender, stürmischer Applaus von einem begeisterten Publikum belohnten Sänger, Musiker und Dirigent für ihre intensive Probearbeit und ihre Darbietung.