großer Andrang herrschte bei der letzten Marktgemeinderatssitzung. Wohlweislich hatten wir uns für den Buchenberger Pfarrsaal entschieden und selbst dort musste eng zusammengerückt werden. Unter dem ersten Tagesordnungspunkt „Aufstellungsbeschluss zur Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes zur Ausweisung von Konzentrationsflächen für Windenergie“ hatten sich bestimmt einige Zuhörer etwas anderes vorgestellt oder waren einfach neugierig, was sich in Sachen Windenergie in Buchenberg tut. Aufgrund des voranschreitenden Klimawandels und der Energiewende ist das Thema Windenergie und erneuerbare Energien insgesamt, nach Jahren wieder präsent und nach den Zielen und Gesetzesänderungen der Bundesregierung aktueller denn je.
Der Gemeinderat hat sich daher bereits im Vorfeld in vielerlei Hinsicht mit dem Thema befasst und informiert, in der Klausur diskutiert, bestehende Anlagen und mögliche Standorte besichtigt und mit Befürwortern und Skeptikern gesprochen.
Aber auch an vielen anderen Stellen ist Bewegung drin. Bei den Bayerischen Staatsforsten (BaySF) rücken geeignete Waldflächen mehr und mehr in den Fokus. Da der Freistaat hier mehr oder weniger die Hand drauf hat, liegt es nahe, dass diese Flächen priorisiert angegangen und untersucht werden.
Der Regionale Planungsverband wiederum hat beschlossen, das Teilfachkapitel „Nutzung der Windenergie“ fortzuschreiben und entsprechend den Zielen des Freistaates Bayern anzupassen. Dazu sollen bis Ende 2027 Vorranggebiete von 1,1% der Fläche und bis Ende 2032 von 1,8% für die Windenergie ausgewiesen werden. Da das Allgäu mit windhöffigen Gebieten nicht überaus gesegnet ist, fallen dabei zu allererst die bewaldeten Höhenzüge ins Auge.
Erst wenn diese Ziele erreicht werden, kann die Regionalplanung eine gewisse Wirkung von Bauleitplanung erzeugen. Bis dahin sind entsprechende Windkraftvorhaben privilegiert. Deshalb hat sich der Buchenberger Gemeinderat entschieden eine Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes zur Ausweisung von Konzentrationsflächen für die Nutzung von Windenergie auf den Weg zu bringen. Durch diese Konzentrationsflächenausweisung soll erreicht werden, dass nicht überall auf dem Gemeindegebiet an dafür künftig zulässigen Stellen von irgendwelchen Interessenten Windenergieanlagen geplant und gebaut werden können. Mit Unterstützung des Landratsamtes und unseres Planungsbüros konnten wir diese Teilfortschreibung des Flächennutzungsplanes noch rechtzeitig starten. Bis zum 01.02.2024 muss diese allerdings abgeschlossen sein, was sehr sportlich ist.
Zum Thema Freiflächen-Photovoltaik werden wir eine Standortanalyse für das gesamte Gemeindegebiet durchführen lassen, um auch dafür geeignete Flächen herauszufinden und nicht oder weniger geeignete auszusortieren. Damit soll ein Fleckerlteppich vermieden werden. Dagegen soll Photovoltaik auf Dächern weiterhin breitgefächert und offensiv angegangen werden.
Ein ganz anderes Thema bei der Gemeinderatssitzung waren die Elternbeiträge der Kita St. Magnus. Die Kindertagesstätte wird seit Beginn des Jahres in Sachen Finanzen und Personal von St. Simpert in Augsburg, einer Einrichtung des Bistums Augsburg, verwaltet. Diese erhöht die Elternbeiträge aufgrund der stark gestiegenen Kosten zum neuen Kindergartenjahr im September flächendeckend und bat den Markt Buchenberg um Zustimmung für die örtliche Einrichtung, da bei uns mit dem kirchlichen Träger eine Defizitvereinbarung besteht. Dazu gab es keine gegenteiligen Meinungen.
Insgesamt bewegen wir uns in aufregenden Zeiten. Lassen Sie uns diese gemeinsam mit Elan und Zuversicht angehen.
Herzlichst Ihr
Toni Barth
Erster Bürgermeister
Markt Buchenberg