Foto: Landratsamt Ansbach
Stellten im Landratsamt Ansbach die neue Ausgabe des Ausbildungskompass vor (von links): Wolfgang Langer von der Agentur für Arbeit, Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Oberbürgermeister Thomas Deffner, Matthias Braun von der Handwerkskammer, Ansbachs Wirtschaftsförderer Christoph Albrecht, Horst Maußner von der Industrie- und Handelskammer, die Auszubildenden Maja Schuh, Emily Manning, Gjeva Ramusi und Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Ansbach. Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein
Fördern Sie den Nachwuchs – frei von Geschlechterklischees!
Für den Girls’Day und den Boys’Day am 25. April werden noch Unternehmen und Einrichtungen gesucht, die bereit sind, Jugendlichen die interessanten Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten in ihrem Betrieb vorzustellen, um so potenzielle zukünftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenzulernen. Bieten Sie Angebote vor Ort an. Wirken Sie dem Fachkräftemangel entgegen und finden Sie schon jetzt Ihre Auszubildenden von morgen.
Bereits jetzt können Sie Ihr Angebot selbstständig auf der Aktionslandkarte unter www.girls-day.de beziehungsweise www.boys-day.de eintragen. Dort finden Sie auch Unterstützung und vielfältige Anregungen für Ihr Angebot.
„Jetzt kommst du!“ - Unter diesem Motto stehen der Girls'Day und der Boys'Day 2024. Der Girls'Day findet für Mädchen unter anderem in der IT, im Handwerk, in den Naturwissenschaften oder im Bereich Technik statt. Beim Boys'Day lernen Jungen schwerpunktmäßig Berufe und Studiengänge in der Pflege, in der Erziehung, in Dienstleistungsbereichen oder in der Sozialen Arbeit kennen.
Die aktuelle Wirkungsstudie zum Boys'Day 2022 zeigt das Potenzial des Aktionstags. Nach dem Aktionstag können sich deutlich mehr der teilnehmenden Schüler (27 Prozent) vorstellen, in einem erzieherischen oder sozialen Beruf zu arbeiten. Vor dem Boys'Day waren es nur 17 Prozent. 36 Prozent der teilnehmenden Schüler haben sogar Lust, später in der Institution zu arbeiten, die sie am Aktionstag kennengelernt haben. 48 Prozent von ihnen sind noch unentschlossen. Ähnliche Ergebnisse hat auch die Wirkungsstudie zum Girls'Day 2022 gezeigt: Nach dem Aktionstag können sich deutlich mehr Schülerinnen (21 Prozent) vorstellen, einen Beruf in der Informationstechnologie oder der Informatik zu ergreifen (vorher nur 12 Prozent).
Die Angebote des Boys'Day und des Girls'Day sind zwar an Mädchen und Jungen adressiert, stehen aber allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität offen. Alle sind herzlich willkommen, mitzumachen und sich für ein individuell passendes Angebot anzumelden.
Ansprechpartnerinnen für alle Fragen rund um die Aktionstage für die Region Ansbach:
Christine Baez Delgado, Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, Tel. 0981-182360,
ansbach-weissenburg.bca@arbeitsagentur.de.
Tanja Peipp, Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Ansbach,
Tel. 0981-4681040, tanja.peipp@landratsamt-ansbach.de
Perspektiven für Migranten aufzeigen und den Fachkräftemangel im medizinischen Bereich angehen: Diese beiden zentralen Ziele verfolgt ein wachsendes Netzwerk im Landkreis Ansbach, das sich zu einer jungen Erfolgsgeschichte entwickelt. Über 30 Migranten mit akademischen Heilberufen (Human- und Zahnmediziner, Veterinärmediziner, Apotheker) trafen sich nun erneut mit Vertretern der Krankenhäuser und von Arztpraxen im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach. „Wir sind sehr zufrieden, es wurden viele Kontakte neu geknüpft, bestehende ausgebaut und sogar Hospitationen vereinbart“, bilanzieren Christina Löhner von der Gesundheitsregion plus Landkreis Ansbach und Stadt Ansbach sowie Reinhold Reinke, der Leiter des Jobcenters am Landratsamt Ansbach. Sie haben zusammen mit Angelika Süßmuth von der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg das Netzwerk ins Leben gerufen.
Bis Medizinerinnen und Mediziner aus dem Ausland in Deutschland in ihrem erlernten Beruf arbeiten dürfen, ist es ein langer und komplizierter Weg. Neben der Anerkennung der fachlichen Qualifikationen müssen auch allgemeine und fachliche Sprachkenntnisse nachgewiesen werden. Informationen hierzu gab es beim Netzwerktreffen von Elisabeth Schallwig von der bei der Stadt Nürnberg angesiedelten Zentralen IQ-Beratungsstelle zur Anerkennung ausländischer Qualifikationen (ZAQ+).
Einen Erfahrungsbericht über den schwierigen Weg der Anerkennung ab Sofia Echkenko. Sie hat an der Universität von Charkiw in der Ukraine ihren Abschluss in Augenheilkunde gemacht und ist heute als Ärztin in der Praxis Dr. Jaksche in Ansbach tätig. Sie beschrieb Hürden mit Blick auf Berufserlaubnis und Gleichwertigkeitsprüfung. Außerdem unterstrich sie, wie wichtig es ist, die deutsche Sprache zu erlernen.
Von seiner Hospitation bei ANregiomed berichtete Maksym Matviienko. Er habe in der Klinik Dinkelsbühl wichtige Erfahrungen gemacht und auch das deutsche Krankenhaussystem kennengelernt.
Christina Löhner und Reinhold Reinke bedankten sich abschließend mit einem Präsent bei Dr. Gerd-Rüdiger Franke. Der in Dinkelsbühl lebende Arzt in Ruhestand hatte die Idee für das Netzwerk gegeben und engagiert sich mit großem Einsatz ehrenamtlich.
Die Veranstaltungsreihe für Migranten mit akademischen Heilberufen wird im April fortgesetzt. Darüber hinaus wird am 27. Februar 2024 für Migranten mit nicht akademischen Gesundheitsberufen (zum Beispiel Pflegekräfte, medizinische Fachangestellte) ein vergleichbares Treffen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Ansbach (Crailsheimstraße 1, 91522 Ansbach) stattfinden. Beginn ist um 17.30 Uhr. Wer Interesse am Netzwerk hat, kann sich per Mail an gesundheitsregionplus@landratsamt-ansbach.de wenden.
Die Anerkennung ausländischer Qualifikationen in der Medizin stößt auf großes Interesse. Dies zeigte sich erneut bei einer Netzwerkveranstaltung im Landratsamt Ansbach.
„Wir möchten dafür werben, dass junge Leute in der Region bleiben und hier ihre Existenz aufbauen“: Mit diesen Worten beschrieb Landrat Dr. Jürgen Ludwig die Zielsetzung hinter dem neuen Ausbildungskompass. Das fast 200 Seiten starke Heft ist nun bereits zum dritten Mal erschienen und wurde bereits an alle Schülerinnen und Schüler in den Vorentlass-Klassen der Schulen im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach verteilt. Es gibt auf fast 200 Seiten einen umfassenden Überblick über die Ausbildungslandschaft und Möglichkeiten des dualen Studiums im Landkreis Ansbach und in der Stadt Ansbach. „Die Region verfügt über eine Vielzahl und große Breite an Branchen, in denen alle Themen unserer Zeit ihren Platz finden“, so der Landrat.
Oberbürgermeister Thomas Deffner würdigte bei der offiziellen Vorstellung des Ausbildungskompass die bewährte Partnerschaft, die nun bereits die dritte Auflage ermögliche. Denn der Ausbildungskompass ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landkreises Ansbach, der Stadt Ansbach, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer sowie der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg. „Es ist ein gutes Zeichen, dass wir so gut zusammenarbeiten, um junge Menschen in der Region zu halten und Ausbildungsstellen zu vernetzen.“ Der Ausbildungskompass werde von den Lehrkräften auch gerne im Unterricht genutzt, so der Oberbürgermeister. Das Heft kann bei der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach im Landratsamt Ansbach kostenlos angefordert werden.
Die Auswahlmöglichkeiten für die jungen Menschen haben sich im Vergleich zu den Vorjahren sogar noch verbessert. „Gerade im technischen Bereich wird kräftig ausgebildet“, sagte Horst Maußner, stellvertretender Leiter der Ansbacher Geschäftsstelle der IHK. Er unterstrich, dass der Ausbildungskompass auch Informationen zur Vergütung enthält. „Da hat sich in der Vergangenheit vieles getan.“
„Die Möglichkeiten für junge Leute sind exzellent. Es ist gar nicht so einfach, da die richtige Stelle zu finden“, sagte Wolfgang Langer, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg. Der Ausbildungskompass sei „ein gutes Medium, um sich zu positionieren.“ Darüber hinaus stehe die Agentur für Arbeit mit ihrem Beratungs- und Informationsangebot zur Verfügung.
Neue Wege suchen und finden, dafür warb Matthias Braun von der Handwerkskammer für Mittelfranken. Die handwerklichen Betriebe spürten den Mangel an Fachkräften deutlich.
Thomas Merkel von der Wirtschaftsförderung am Landratsamt Ansbach und sein Ansbacher Kollege Christoph Albrecht rieten auch den Eltern der künftigen Schulabgänger, einen Blick in den Ausbildungskompass zu werfen. Viele seien positiv überrascht von der Vielfalt der Möglichkeiten. Aufgelistet werden im Ausbildungskompass 130 Ausbildungsberufe, 39 Studienangebote, 31 Ausbildungen in Teilzeit, 396 Praktika und 105 Ferienjobs.