Die einzige Silbermedaille wurde von Landestrainerin Anja Guercke (links im Bild) in der Klasse Fighting weiblich +70kg geholt.
Lukas Bombik (blauer Gürtel) hat den Fuß von Rinu Adonis Trasca-Staicu (roter Gürtel) gefangen und bringt ihn zu Fall.
Im Kampf gegen den Kasachen Vins Lev holt sich Daniel Tarnofsky (rechts im Bild) wichtige Punkte mit einem seitlichen Fußstoß.
Vom 15.-20. Juli hatten vier Leistungssportler vom TSV Bergen die Chance, über den deutschen Dachverband DJJV an den Weltmeisterschaften in der Mongolei teilzunehmen. Die Sportler durften sich in Ulaanbaatar nicht nur über eine toll organisierte Weltmeisterschaft mit viel Charakter und Charme freuen. Auch vom Drumherum mit Pferde- und Ringershows, Jurtenbesuchen und lokalen Spezialitäten waren die Sportler sehr beeindruckt.
Auch wenn sich die Bergener Fighter*innen mehr erhofft hatten, fiel das Fazit am Ende positiv aus, mit zwei Medaillen bei vier Startern. Die einzige Silbermedaille im Fighting wurde dabei von Landestrainerin Anja Guercke in der Gewichtsklasse +70 kg geholt. Nach einem Freilos in der ersten Runde folgte ein deutlicher Punktesieg (17:3) gegen die Kolumbianerin Arboleda Estefani Landazuri. Im spannenden Halbfinale konnte Guercke aufgrund einer Disqualifikation der französischen Gegnerin Sherley Dort ins Finale einziehen. Wie auch im Vorjahr traf Guercke auf Nadina Biljanovic, musste sich aber in einem sehr taktisch geführten Kampf gegen die Kroatin geschlagen geben.
Bianca Feichtlbauer startete auf der Weltmeisterschaft für das österreichische Nationalteam. Gegen Sherley Dort (FRA) musste Feichtlbauer eine Niederlage mit Full-Ippon (technische Überlegenheit) hinnehmen. Erst im zweiten Kampf konnte Feichtlbauer einen Sieg gegen die Kolumbianerin Arboleda Estefani Landazuri für sich verbuchen. Den Kampf um die Bronzemedaille entschied die Kasachin Lissichkina Anastasia für sich, was für Feichtlbauer den 5. Platz bedeutete.
Bei den Männern ging Bayerns Hoffnungsträger Lukas Bombik in der Gewichtsklasse -94 kg an den Start. Ein hartes Los bescherte ihm gleich zu Beginn den amtierenden Weltmeister Arso Milic. Nach der dreiminütigen Kampfzeit musste Bombik den ersten Kampf gegen den kampferprobten Judoka aus Montenegro mit 10:14 Punkten abgeben. Mit Siegen gegen die Kämpfer aus Griechenland, Rumänien und Kongo startete Bombik in der Trostrunde eine fulminante Aufholjagd. Im Kampf um die Bronzemedaille traf Bombik abermals auf den montenegrinischen Milic. Bombik mit einer neuen Taktik und hochmotiviert, machte den Kampf von Anfang an spannend. Die anfängliche Führung des Gegners konnte Bombik schrittweise aufholen und mit einem Wurf-Ippon in allerletzter Sekunde den entscheidenden Punkt für die Bronzemedaille holen.
In derselben Gewichtsklasse (-94 kg) ging auch Daniel Tarnofsky an den Start. Jedoch unterlag Tarnofsky gleich im ersten Kampf gegen den starken Kongolesen Christophe Mputu mit 5:20 Punkten. Und auch die Trostrunde bescherte Tarnofsky kein Glück, da er aufgrund einer Verletzung den Kampf gegen den Kasachen Vins Lev abgeben musste, was für Tarnofsky einen undankbaren 13. Platz bedeutete.
Durchaus hatten sich die Sportler vom TSV Bergen auf dieser Weltmeisterschaft mehr erhofft. Das Potential für mehrere Siege und Medaillen hatte jeder sowie auch die Chance auf Gold. Doch darf man nicht vergessen, dass auf diesem Niveau oft nur Nuancen über Sieg und Niederlage entscheiden. Alle Starterinnen und Starter sind auf jeden Fall motiviert und werden sich für die nächsten Höhepunkte bestens vorbereiten. Diese sind Anfang Oktober die German Open, Ende Oktober die Combat Games in Riad (Saudi-Arabien) und Ende November die Europameisterschaften in Zagreb (Kroatien).