Nach 10 Jahren Pause waren am Faschingssonntag wieder die Pfannenflicker in Bergen unterwegs – ein Brauchtum, das es außer in Bergen sonst (fast) nirgends mehr gibt! Somit war es ganz selbstverständlich, dass sich trotz des eher durchwachsenen Wetters eine große Schar von Zuschauern auf nach Bergen machte und es sich nicht nehmen ließ, dieses seltene Ereignis mitzuerleben.
Seit Ende Oktober probten die 16 Buam (plus ein Reservepaar), samt ihrem Wirt und ihrer Wirtin im Vereinsheim des Trachtenvereins und fieberten auf den besonderen Tag hin – ist es doch eine besondere Ehre, wenn man einmal im Leben bei den Pfannenflickern dabei sein darf. Den acht männlichen Pfannenflickern ist seither ein zum Teil stattlicher Bart gewachsen, bei den Pfannenflicker-Dirndln hingegen sind die Kopfhaare mittlerweile so lang, dass sie ihre „Gredei-Frisur“ problemlos befestigen können. Fesch „aufg’kranzt“ sind sie nun am Faschingssonntag durch die Bergener Ortsteile marschiert und haben an zehn Tanzstationen ihr Können unter Beweis gestellt – zur Freude vieler hundert Zuschauer aus Nah und Fern.
Bis es aber so weit war und der Tanz und das Lied textsicher einstudiert waren, sind dem Thomas Heindlmeier sen. und dem Michi Utzmeier einige graue Haare mehr auf dem Kopf gewachsen. Auch für die beiden Klarinettenspieler Robert Zieher und Florian Böhm war so manche Probe eine Herausforderung – auch für die Lachmuskeln.
Aber all das war am Sonntag vergessen und Vorreiter Markus Lindner, begleitet von Stefan Mader sowie historisch uniformierten Feuerwehrmännern, führte den Zug der Pfannenflicker zielsicher und gemäß Zeitplan von Ortsteil zu Ortsteil. Schon von Weitem konnten die
gespannt wartenden Zuschauer an den einzelnen Tanzstationen die lauten Rufe „Pfannenflicker“ vernehmen, mit denen sich die fröhliche Schar jeweils ankündigte. Nach ihrem mit großer Freude und Begeisterung aufgeführtem Tanz machten sich die fesch herausgeputzen Burschen rasch auf zum nächsten Ortsteil bis dann am Dorfplatz gegen 16 Uhr ein letztes „Adjöh“ erklang. Den für den ein oder anderen durchaus auch anstrengenden Tag ließ man dann noch fröhlich bei Musik und Tanz im extra dafür aufgestellten Zelt vor dem Gasthof zur Post ausklingen.
Für die Bewirtung an den einzelnen Stationen sorgten die jeweiligen Anlieger:
Bauernfamilien, Wirte, Unternehmer und Privatleute – überall wurde der Zug der Pfannenflicker gut aufgenommen und bestens versorgt. Dafür ein großes Vergelts Gott an alle! Am Dorfplatz sorgten dann neben dem Trachtenverein auch noch weitere Bergener Ortsvereine für die Verpflegung und gaben sich die größte Mühe, alle Schaulustigen zu bewirten. Ohne die vielen helfenden Hände wäre dieses Fest nicht möglich gewesen.
Die Pfannenflicker bedanken sich im Besonderen bei allen Feuerwehrlern der FF Bergen für die Verkehrsabsicherung und Begleitung des Zuges, bei Sepp Parzinger, der ein Pferd aus seinem Stall zur Verfügung stellte, bei der Gemeindeverwaltung, beim Bauhof, bei Frau Eisinger, bei allen Zeichenverkäufern und Verkaufsstellen, bei der Tourist-Info, der Presse, den Sponsoren und allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. Wir freuen uns schon jetzt auf das Jahr 2034, wenn dann eine neue Generation der Pfannenflicker diesen besonderen Brauch erneut aufleben lässt. Adjöh!