Bergen (tb) - Bei vielen kirchlichen und weltlichen Festen sorgt die Blasmusik für die musikalische Umrahmung, für Stimmung, transportiert Brauchtum, Tradition und Heimatgefühl. In der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete der erste Vorsitzender der Musikkapelle Bergen Josef Mörtl über Auftritte wie auch die aktuelle Situation.
Gegründet wurde die Kapelle bereits vor fast 150 Jahren im Jahr 1876, so Josef Mörtl. In den 1990ziger Jahren erlebte die Kapelle einen besonderen Aufschwung und zählte 40 Musikanten. Ausschlaggebend war damals die Musikschule, die für die Ausbildung der Musikanten sorgte. Die Musik, so Mörtl wurde konzertanter und moderner. Um den Nachwuchs zu binden, wurde eine Jugendkapelle gegründet. Den Höhepunkt erlebte die Musikkapelle 2001. Von da ab, bedauerte Mörtl, ging es kontinuierlich nach unten. Ein herber Schlag sei die Schließung der Musikschule 2004 gewesen. Die Jugendkapelle habe sich aufgrund des Nachwuchsmangels aufgelöst. Diese Sorgen scheinen vorbei, denn wie Mörtl informierte, wehe ein frischer Wind und die Pandemie konnte gut überstanden werden. „Wir sind gewachsen“, freute sich der Vorsitzende und nannte als einen Grund die Unterstützung der Gemeinde und die Möglichkeit zum Proben den Festsaal zu nutzen. Hier konnte der geforderte zwei Meter Abstand eingehalten werden. Später wurde im Musikpavillon geübt und der gemeindliche Bauhof habe die Bühne nach vorne verlängert. Mörtl freute sich, dass einige Mütter wieder zur Kapelle zurückkamen und auch „Zugezogene“ Spaß am Spielen haben. Zur Ausbildung berichtete er, dass 2017 das Klassenmusizieren an der Grundschule für die dritten und vierten Klassen eingeführt wurde. Das Kinder- und Jugendorchester schließt an die Ausbildung an. Derzeit sind dort elf Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren. Er unterstützt das Orchester, das einmal wöchentlich probt, und spielt dort die Tuba. Mörtl erinnerte an die zahlreichen Konzerte und Auftritte, darunter Standkonzerte, Dorf- und Almmusik, das Jahreskonzert, wie auch den Auftritt beim Kinderfasching. Bei den kirchlichen Anlässen wie Erstkommunion, Jahrtag der Vereine, Volkstrauertag, Gräberumgang tritt die Kapelle auf und bietet Kurkonzerte. Seit zwei Jahren werde auch an zwei Wochenenden vor Weihnachten an verschiedenen Stellen im Ort aufgespielt. Beim Sommernachtsfest, beim Grimmig und Grantig Festival, beim Hochfellnfestival und beim Kulturgenuss Bergen-Siegsdorf wirken die Musikanten mit. Insgesamt zählte Mörtl 30 Auftritte, darunter 28 in der Gemeinde und nur zwei auswärts. Die Kapelle bestehe aus 26 Musikanten im Alter zwischen 27 und 62 Jahren. Er verwies auf das nächste große Konzert, das Frühjahrskonzert am Samstag, 15. April, um 20 Uhr im Festsaal mit einem Einakter des Theatervereins Bergen. Noch weit in die Zukunft, aber dennoch bereits jetzt am Überlegen sei man, wie das 150jährige Bestehen 2026 gefeiert werde. Bürgermeister Stefan Schneider dankte für die Informationen und betonte, dass man deutlich sehe, wie das dörfliche, kulturelle Leben von der Musikkapelle geprägt werde. Tb