Aus der Jahreshauptversammlung der Bürgerhilfe Bergen Vachendorf
Bergen(tb) - Was der Vorsitzende der Bürgerhilfe Bergen Vachendorf Klaus Frank in der Jahreshauptversammlung im Rückblick als relativ normales Jahr bezeichnet, ist geprägt von vielen Hilfeleistungen, unkompliziert, unbürokratisch und schnell. Seine Beispiele der Hilfe weisen auf großes ehrenamtliches Engagement der Vorstandschaft hin. „Wir dürfen froh sein, dass es die Bürgerhilfe gibt“, betonte Bürgermeister Stefan Schneider.
Vor zehn Jahren wurde die Bürgerhilfe zum eingetragenen Verein. Maßgeblich verantwortlich hierfür war das im vergangenen Jahr verstorbene Gründungs- und langjähriges Vorstandsmitglied, Arnold Poschmann aus Vachendorf. Vorsitzender Frank hob dessen Verdienste für den Verein hervor. Frank berichtete, dass das Sozialbüro im vergangenen Jahr nur nach telefonischer Vereinbarung, Coronabedingt, genutzt wurde, dass Abhören des Anrufbeantworters aber gut funktionierte. Einige Beispiele zu den Hilfestellungen nannte der Vorsitzende. So wurde einer hilfsbedürftigen Person eine notwendige Untersuchung für eine Augen-Operation finanziert. Zudem wurde ein Widerspruch gegen eine ungerechtfertigte Leistungskürzung des Jobs Centers bei einem schwerkranken Krebspatienten erfolgreich eingelegt. Die Nachzahlung wurde bewilligt und nun auch Wohngeld beantragt. Beschäftigt sei das Sozialbüro mit Hilfen und Beratungen bei der Antragstellung auf Wohngeld, Behindertenausweis und Grundsicherung im Alter gewesen. Sofort geholfen wurde bei der Anschaffung von Hausratgegenständen nach einer Wohnungskündigung und Bezug der neuen Wohnung einer hilfsbedürftigen Person. Wie Frank weiter berichtet, werde auch immer wieder von Kindern, die nicht mehr im Ort wohnen, nach Möglichkeiten der Betreuung ihrer betagten Eltern gefragt. Die Vermittlung von Telefonnummern, Ansprechpartnern von Hilfsdiensten ist eine weitere Aufgabe des Sozialbüros. Beraten wurde bei Anfragen hinsichtlich Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Hilfestellungen bei Behördenschreiben, bei Anträgen, beim Ausfüllen von Formularen und Unterstützung bei Widersprüchen prägen den Alltag im Büro. An dieser Stelle hob Frank die ehrenamtliche Leistung von Wolfgang Wick hervorvor, der im Büro eine hervorragende Arbeit für die Bürger beider Gemeinden leistet.
Abgesehen vom normalen Alltag der Bürgerhilfe berichtete Frank über den Umzug des Büros nun in den katholischen Kindergarten.
Zu den besonderen Aktionen des Sozialbüros zählte die Teilnahme am Advent in Bergen. Es wurden 400 Liter Heißgetränke ausgeschenkt und 120 Kilogramm Maroni verkauft, ein besonderer Rekord, wie Frank darstellte. Des weiteren wurde ein Erster Hilfe Kurs für Senioren durchgeführt und im Oktober folgte ein Vortrag von Wolfgang Wick zum Hausnotruf und Wohnen im Alter Zuhause. Wenig Erfolg hatte die Einrichtung eines Fahrdienstes. Die Resonanz sei gering. Auf der anderen Seite, sei es aber auch gut, wenn kein Bedarf vorhanden ist.
Viel geplant für 2023
Am ersten Mai wird das Sozialbüro wieder öffnen und jeden Donnerstag vormittags von 9 bis 12 Uhr besetzt sein. Dringend werde hierfür noch Personal gesucht, die die Bürgerhilfe unterstützt. Auch im Bereich Mitgliederwerbung will der Verein aktiv werden, hierzu wird auch ein Flyer verteilt, der auf die soziale Arbeit des Vereins verweist. Derzeit in aller Munde ist das Thema „Trick- und Legendenbetrug“, so Frank. Am 3. Mai wird die Bürgerhilfe einen Informationsabend mit Kriminal-Hauptkommissar Karl-Heinz Busch anbieten. Im Herbst soll auch das Thema Vorsorge und Betreuungsvollmacht sowie Patientenverfügung aufgegriffen werden. Als kleinen Abschied bezeichnete Frank die Entscheidung der Vorstandschaft künftig nicht mehr am Advent in Bergen teilzunehmen.
Finanziell steht die Bürgerhilfe auf sicheren Beinen, wie Kassenführer Manfred Mitterer mitteilte. Die Haupteinnahmequellen waren die Spenden, Mitgliedsbeiträge und der Verkauf beim Christkindlmarkt. Ausgaben erfolgten durch die Hilfeleistungen. Kassenprüferin Katharina Hallweger stellte dem Kassenführer beste Noten aus und bescheinigte dem Verein ein umsichtiges Handeln.
Bürgermeister Schneider betonte, dass die Gemeindeverwaltungen zwar helfen wollen, aber nicht diese Vernetzung und Wissen des Vereins besitzen. „Wir sind froh, dass es die Bürgerhilfe gibt und denen hilft, die sich nicht selbst helfen können“, betonte er voll des Lobes und Anerkennung der geleisteten ehrenamtlichen Arbeit. Dass der Fahrdienst nicht so angenommen werde, spreche fürs Dorf und die vorhandenen Strukturen mit Nachbarschaftshilfe und familiären Beziehungen. tb