Betzigauer Kulturkreis
Viel gab es vom A´(lb)Traumpaar über die Nachbarschaft zu berichten
Die Gruppe Hoimelig sorgte für den musikalischen Rahmen der Veranstaltung
Die Südtiroler Gruppe Opas Diandl verstand es, sowohl mit unterhaltsamer wie auch mit ernster Musik das Publikum in den Bann zu ziehen.
Stefanie Dentler aus Oberstdorf trug auch Nachdenkliches vor
Max Adolf startete den Mundart Hoigarte im Bürgerzentrum Betzigau
Musikalisch und heiter
Betzigau Mit zwei außergewöhnlichen Veranstaltungen schloss der Kulturkreis Betzigau sein Kulturprogramm 2023 ab. Die Gruppe Opas Diandl aus Südtirol zeigte, dass Volksmusik mit unterschiedlichen Stilrichtungen kombiniert werden kann, ohne den traditionellen Charakter zu verwässern. Volksmusik in Reinkultur spielten die jungen Musikerinnen und Musiker von Hoimelig beim Mundart Hoigarte und begeisterten damit die Zuhörerinnen und Zuhörer im Bürgerzentrum.
Ohne Mikrofone standen Markus Prieth, Daniel Faranna, Jan Langer, Thomas Lamprecht und Veronika Egger von Opas Diandl am 13. Oktober auf der Bühne, schafften so von Beginn an eine vertraute Atmosphäre im Saal und waren merklich beeindruckt von der ausgezeichneten Akustik des Bürgerzentrums.
Eindringlich und ausdrucksvoll trugen sie ihre selbst geschriebenen Musikstücke vor, wechselten zu stimmungsvoll arrangierten alten Weisen und sangen ihre selbstkomponierten Jodler. Vor allem durch die Moderation und Geschichten des Multiinstrumentalisten Markus Prieth sprang der Funke sofort auf die Besucher über. Herausragend präsentierte sich Veronika Egger als Ausnahme-Geigerin und Gambe-Spielerin bei alten wie auch bei zeitgenössischen Musikstücken. Ihr energiereiches, präzises Spiel erstaunte und machte einfach Freude beim Zuhören.
Gschwätzt und gspielt hieß es am 20. Oktober beim Mundart Hoigarte im gut besetzten Bürgerzentrum.
Gleich drei bekannte Allgäuer Mundartautoren trafen sich auf der Bühne und gaben unterhaltsame, aber auch nachdenkliche Anekdoten, Gedichte und Geschichten aus dem alltäglichen Leben zum Besten. Musikalisch umrahmt wurde der Abend von der jungen Musikgruppe Hoimelig aus Betzigau.
Bereits bei der Eröffnung des Abends durch Dieter Häringer wurde das Motto klar umrissen: es wird gschwätzt und gspielt und ein bunter Abend erwartet die Besucherinnen und Besucher. Dazu trug Max Adolf in der für das südliche Oberallgäu typischen Mundart seine Erfahrungen mit dem Alter und Erinnerungen aus der Jugend vor - nicht ohne schmunzelnd darauf hinzuweisen, dass ihn eben aufgrund seines fortgeschrittenen Alters inzwischen andere Themen bewegen als in seiner Jugend.
In ihrem Oberstdorfer Dialekt brachte die Mundart-Autorin Stefanie Dentler die Besucher sowohl zum Nachdenken als auch zum Lachen. In ihren Gedichten und Geschichten ging es um Gefühle - wobei es sicherlich nicht für jeden einfach war, ihrem ausgeprägten Dialekt gleich zu folgen. Und weil sie im Dialekt ihre Gefühle stärker ausdrücken kann, hoffte sie zum Schluss, dass die Zuhörer vielleicht auch zu Hause noch ein bisschen darüber nachdenken.
Sigrid Kraus und Walter Sirch erzählten als Kabarett-Duo „A'(lb)Traumpaar“ heitere Geschichten aus dem Alltag, die vorwiegend das Zusammenleben von Ehepaaren beleuchtete. Ob es sich um den Vereinsausflug der Feuerwehr, den Entwurf einer Rede als Vereinsvorstand oder um nachbarschaftliche Beziehungen handelte - turbulent ging es in jedem Fall her.
Die Musikgruppe Hoimelig umrahmte den Mundart Hoigarte und sorgte so für das musikalische Gegengewicht der Veranstaltung. Viel Applaus gab es für Simon Berchtold an der Steirischen Harmonika, Mathea Reichart am Hackbrett und Alexandra Berchtold an der Gitarre, wenn sie ihre flotten Musikstücke vortrugen. Man merkte es ihnen an, dass sie immer mit Freude an ihren Instrumenten sind und spielen, was ihnen Spaß macht und die Zuhörer unterhält.
Der Kulturkreis Betzigau bedankt sich bei allen Besucherinnen und Besuchern der Veranstaltungen Kultur im Dorf im gesamten Programmjahr 2023. Bereits jetzt wird schon am neuen Programm 2024 gestrickt - lassen Sie sich überraschen. Im kommenden Jahr wird es auch wieder Abo-Karten geben.