Dorfgemeinschaftshaus-Ansicht mit Holzfäller
Dorfgemeinschaftshaus-Rückansicht mit Außenanlagen
Dorfgemeinschaftshaus-großer Saal mit Holzlattendecke
Landrat Kalb übergibt Geschenk an Bürgermeister Dütsch
Segnung durch Pfarrer Bergmann
Unter diesem Motto feierten die Gemeinde Bischberg und die Dorfgemeinschaft die Einweihung des neuen Dorfgemeinschaftshauses im Zentrum von Tütschengereuth. Pandemiebedingt hatte man den Festakt verschoben, obwohl die Nutzung bereits vor einem Jahr aufgenommen worden war.
Nach einem ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung der stellv. Dekanin Frau Kerstin Kowalski und Herrn Pfarrer Norbert Bergmann in der Kirche St. Wendelin sowie der anschließenden Segnung der Räume des Bürgerhauses, begrüßte Bürgermeister Michael Dütsch alle Ehrengäste, die am Bau beteiligten Firmen und Planungsbüros sowie die Tütschengereuther Bevölkerung. Sein besonderer Dank galt dem Amt für ländliche Entwicklung für die finanzielle und fachliche Unterstützung und der Tütschengereuther Bevölkerung für den Entschluss zur Durchführung der Flurbereinigung und Dorferneuerung: „Diese weitsichtigen Beschlüsse haben nicht nur dieses Gebäude ermöglicht, sondern führen zu Investitionen im zweistelligen Millionenbereich in die Infrastruktur, aber vor allem in das Ortsbild unseres Gemeindeteils Tütschengereuth! Vielleicht dient diese zukunftsweisende Entscheidung als Vorbild für unsere anderen Gemeindeteile, so dass diese sich auch nochmal mit dem Thema Flurbereinigung/Dorferneuerung befassen!“
Ergänzend gab Bürgermeister Michael Dütsch noch eine Geschichte, die sich im Vorgriff zur Baumaßnahme ereignete, zum Besten. Die Gemeinde musste nämlich zwei Bäume, die vor der alten Schule standen, fällen. Sein Vorgänger Bürgermeister Johann Pfister wurde dann als Baron Münchhausen bezeichnet. Ein entsprechendes Bild mit einer langen Nase zierte die gemeindliche Facebookseite!
„Für die beiden Bäume wurden zwischenzeitlich sechs neue Kirschbäume gepflanzt und aus dem Holz der gefällten Bäume hat Herr Peter Lurz aus Tütschengereuth in mühevoller und sehr aufwendiger Kleinarbeit ein Holzkreuz gefertigt, welches jetzt im großen Saal des Bürgerhauses hängt! So schließt sich auch hier der Kreis!“, bemerkte Bürgermeister Michael Dütsch.
Nachdem der Leiter des Amtes für ländliche Entwicklung Herr Lothar Winkler krankheitsbedingt abgesagt hatte, überbrachte Bürgermeister Michael Dütsch dessen kurz vorher per SMS übermittelten Grüße: „„Die Gemeinde hat mit viel eigenem Geld und Zuschüssen vom Amt für ländliche Entwicklung die Hülle für ein Dorfgemeinschaftshaus geschaffen. Nun wäre es mein Wunsch, dass die Tütschengereuther diese Hülle mit viel Leben füllen!“
Landrat Johann Kalb lobte in seinen Grußworten die Gemeinde: „Bischberg hat sehr viel Geld in die Hand genommen, um im Zentrum von Tütschengereuth einen neuen Treffpunkt für die Bevölkerung zu schaffen! Sowohl das Gebäude selbst, als auch der neu gestaltete Außenbereich sind äußerst hochwertig! Jetzt liegt es an den Tütschengereuthern, aber sicherlich auch Bürgerinnen und Bürgern aus den anderen Gemeindeteilen, das Gebäude entsprechend zu nutzen!“
Peter Jungkunst vom mit der Planung und Bauausführung beauftragten Architekturbüro jungkunst+zang architekt+beratender ingenieur partgmbb stellte in seiner Rede das Gebäude selbst in den Vordergrund.
Die Gesamtmaßnahme (Gebäude und Außenbereich) schlägt mit Kosten in Höhe von 1,3 Million Euro zu Buche. Das Baugrundstück hat eine Größe von ca. 1.580 m2, die Brutto-Grundfläche des Gebäudes beträgt ca. 286 m². Die Räume sind erdgeschoßig angeordnet und somit von der Südseite behindertengerecht erreichbar.
Gebäudeprägendes Element ist der große Saal mit Satteldach und etwa 100 m2 Fläche. Daran angegliedert sind die Nebenräume Stuhllager, Jugendraum, Technik, Toiletten und Küche. Als verbindendes Element wirkt der Foyerbereich mit den beiden Eingängen an der Nord- und Südseite mit den jeweils optisch ins Gebäude führenden roten Wandscheiben. Zwei Eingänge deswegen, um sowohl die Fußgänger auf der Hauptstraßenseite einladend ins Gebäude zu führen, als auch auf der Südseite vom Parkplatz her und für die großzügige Terrassenfläche. Als Erinnerung an den Vorgängerbau wurde der in Tütschengereuth lieb gewonnene „Holzfäller“ von der alten Fassade der Schule übernommen und wieder auf der Westfassade und etwas kleiner am Südeingang auf der roten Wandscheibe angebracht.
Auch bei der Ausstattung der Räume selbst wurden hochwertige Materialien verwendet: Im Saal und den Nebenräumen ein Hochkantlamellenparkett, in Foyer und Küche dunkle, großformatige Fliesen. Die Decke im Saal wurde als Holzlattendecke mit sehr guter Schallabsorption ausgeführt. Aufgrund der hohen Decke im Saal, verzichtete man auf die Installation eines Beamers und entschied sich stattdessen zum Kauf eines 100 Zoll-Panels.
Zum Ende des offiziellen Teils kam als Vertreter der Dorfgemeinschaft Herr Horst Brehm zu Wort. Er erinnerte an die Grundsatzentscheidung der Dorfgemeinschaft im Jahr 2008, die an dem Ort des jetzigen Gebäudes stehende Schule abzureißen und ein neues Bürgerhaus zu errichten. „Gerade den älteren Tütschengereutherinnen und Tütschengereuthern war diese Entscheidung nicht leichtgefallen, aber im Nachhinein genau richtig!“, so Herr Brehm. Ergänzend stellte er den Wert des Gebäudes für die Zukunft von Tütschengereuth heraus: „Tütschengereuth ist mit diesem Treffpunkt im Zentrum der Ortschaft für alles gerüstet, um den Zusammenhalt und die Aktivitäten der Dorfgemeinschaft zu erhalten und weiter zu fördern. Herzlichen Dank an die Gemeinde!“
Im Anschluss an den Festakt schloss sich ein Fest der Dorfgemeinschaft an, welches musikalisch durch die Maintaler Blaskapelle Trosdorf umrahmt wurde. Alle Tütschengereuther Vereine haben bei der Bewirtung der Gäste mit Kaffee, Kuchen und Gegrilltem zusammengeholfen! Viele Bürgerinnen und Bürger aus Tütschengereuth und den anderen Gemeindeteilen dankten es ihnen und nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung des neuen Bürgerhauses.