Seit dieser Woche erhält der Bereich der Gemeinde Bischberg, der mit Eigenwasser versorgt wird, zur Reduzierung des Härtegrads Mischwasser. Bürgermeister Michael Dütsch und Bauamtsleiter Stephan Walthes öffneten die Rohrabsperrung und nahmen die neu verlegte Wasserleitung vom Brunnen I im Weipelsdorfer Wald zum neuen Hochbehälter am Vogelberg in Betrieb.
Bereits im Jahr 2019 hatte die Gemeinde Bischberg die Sanierung der Eigenwasserversorgung mit dem Bau von zwei neuen Tiefbrunnen im Weipelsdorfer Wald und des neuen Hochbehälters am Vogelberg abgeschlossen. Die komplette Sanierungsmaßnahme schlug mit Kosten in Höhe von 2,60 Mio. Euro zu buche. Großes Manko des Eigenwassers, welches als Tiefengrundwasser grundsätzlich höherwertiger ist, ist der hohe Kalkgehalt mit 21 Grad deutscher Härte. Deshalb hatte die Gemeinde verschiedene Verfahren zur Enthärtung des Eigenwassers geprüft. Die wirtschaftlichste Lösung ergab sich aus der Mischung des Eigenwassers mit dem ebenfalls in Bischberg vorhandenen Fernwasser der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO). Untersuchungen haben ergeben, dass man die beiden Wässer gefahrlos mischen kann, wenn sie zentral im Hochbehälter gemischt werden. Durch diese zentrale Mischung kann nunmehr der Härtegrad auf ca. 11 Grad deutscher Härte reduziert werden.
„Es freut mich sehr, dass wir durch die Mischung des Eigenwassers mit dem Fernwasser nun unsere Wasserversorgung nachhaltig und zukunftsfähig aufgestellt haben. Zum einen konnten wir dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach einer Reduzierung des Härtegrads erfüllen, zum anderen schonen wir unser eigenes Grundwasservorkommen, indem wir weniger Eigenwasser entnehmen. So sind wir was die Versorgungssicherheit unserer Wasserversorgung angeht bestens gerüstet!“, so Bürgermeister Michael Dütsch.
Nach der Aussage vieler Experten aus der Wasserwirtschaft stellt eine aus zwei Standbeinen bestehende Wasserversorgung auch im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen durch den Klimawandel das Optimum dar.
In diesem Zusammenhang erklärte Bürgermeister Michael Dütsch auch das Thema Finanzierung: „Der Gemeinderat hat bereits vor mehreren Jahrzehnten beschlossen, Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung ausschließlich über die Gebühren und nicht über Verbesserungsbeiträge zu refinanzieren. So werden nicht nur die Eigentümer der angeschlossenen Grundstücke belastet, sondern alle Verbraucher bzw. Benutzer. Und deshalb sind die Wasser- und Abwassergebühren auch nur schwer mit anderen Kommunen zu vergleichen.“
Mit der Verlegung der Brunnen in den Weipelsdorfer Wald, der bereits beim Landratsamt Bamberg beantragten Aufhebung des alten Wasserschutzgebiets und dem mittelfristigen Rückbau der drei alten Tiefbrunnen ist die Umstrukturierung der Wasserversorgung der Gemeinde Bischberg beendet.