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Mitteilungsblatt der Gemeinde Bischberg
Ausgabe 7/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Gemeindliche Veröffentlichungen

Änderung des Flächennutzungsplans;

Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Gemeinde Bischberg steht vor bedeutenden Herausforderungen im Bereich der Gemeindeentwicklung. In mehreren Arbeitssitzungen hat der Gemeinderat intensiv über die zukünftige Entwicklung der Gemeinde diskutiert und zentrale Leitlinien für die Gebietsplanung festgelegt. Besonders im Fokus standen die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum sowie die Integration ökologischer und infrastruktureller Aspekte in den Entwicklungsprozess.

Bürgermeister Michael Dütsch und der Gemeinderat beobachten zunehmend besorgniserregende Entwicklungen aufgrund der stark gestiegenen Grundstückspreise in der Gemeinde. Während die Bodenrichtwerte 2012 noch bei 179 bis 214 Euro pro Quadratmeter lagen, betragen sie heute bis zu 500 Euro/m² mit weiter steigender Tendenz. Inzwischen werden bereits Preise von über 600 Euro pro Quadratmeter erzielt. Diese Preissteigerungen wirken sich nicht nur auf die Kaufpreise aus, sondern auch auf die Mietpreise, die ebenfalls erheblich gestiegen sind. Besonders die junge Generation in Bischberg hat zunehmend Schwierigkeiten, sich Wohneigentum zu leisten oder die hohen Mietpreise zu bezahlen.

Der Gemeinderat sieht es als seine Verantwortung an, Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse der Anwohner mit den langfristigen städtebaulichen und ökologischen Anforderungen in Einklang bringen. Zu diesem Zweck wurden grundlegende Leitlinien für die zukünftige Bebauung und Entwicklung der Gemeinde erarbeitet. Dabei stehen die Schaffung von Wohnraum, die Optimierung der Infrastruktur sowie die Berücksichtigung von Umwelt- und Verkehrsgesichtspunkten im Mittelpunkt. Ein zentrales Ziel ist es, den Flächenverbrauch zu minimieren und die bestehenden Wohnbauflächen effizient zu nutzen, um unnötige Erschließungen mit später ungenutzten Flächen zu vermeiden. Allerdings erwiesen sich die bisherigen Gespräche mit Grundstückseigentümern oft als herausfordernd, da hier zwei unterschiedliche Interessenswelten aufeinandertreffen.

Im Rahmen dieser Planungen wurden auch die bisherigen Anträge von Grundstückseigentümern zum Flächennutzungsplan geprüft. Hierbei wurde darauf geachtet, dass diese Anträge den festgelegten Entwicklungszielen entsprechen. Besonders hervorzuheben ist die Praxis, Anträge von Grundstückseigentümern, die sich in unmittelbarem räumlichen Zusammenhang befinden und ähnliche Ziele verfolgen, zu bündeln und gemeinsam zu bearbeiten. Dies ermöglicht eine effizientere und übersichtlichere Entscheidungsfindung und trägt dazu bei, die Entwicklung der Gemeinde im Einklang mit den festgelegten Leitlinien voranzutreiben.

Der Gemeinderat bevorzugt grundsätzlich eine Innenentwicklung gegenüber einer Außenentwicklung oder dem Lückenschluss von Flächen. Dies bedeutet, dass bereits vorhandene Baulücken in Bischberg und seinen Ortsteilen vorrangig geschlossen werden sollen, bzw. die Baugrenzen abgerundet werden sollen. Ziel ist es, die vorhandenen 13,95 Hektar Wohnbaufläche besser zu nutzen, ohne diese Fläche unnötig zu maximieren. Dadurch soll der Flächenverbrauch verringert und gleichzeitig neuer Wohnraum geschaffen werden.

Diese Vorgehensweise gewährleistet eine transparente und gut organisierte Gemeindeentwicklung. Sie trägt dazu bei, dass die Verwaltung effizienter arbeitet und Entscheidungen schneller getroffen werden können. Die Bündelung der Anträge sorgt zudem für eine harmonische und gut abgestimmte Entwicklung, die den verschiedenen Anforderungen gerecht wird. Natürlich wird die Umstellung Zeit in Anspruch nehmen, um eine gesunde städtebauliche Entwicklung im Interesse aller zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Gemeinderat von Bischberg mit den erarbeiteten Leitlinien und der jüngsten Gemeinderatssitzung zu verschiedenen Anliegen im Verfahren „Fortschreibung des Flächennutzungsplans“ eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung der Gemeinde anstrebt. Die Herausforderungen des hohen Preisanstiegs bei Grundstücken und Mieten sollen durch gezielte Innenentwicklung, die Schließung von Baulücken und eine effiziente Nutzung vorhandener Flächen gemeistert werden.

Im Interesse der Gemeindeentwicklung freut sich der Gemeinderat, wenn möglichst viele Bürger die geplanten Vorhaben unterstützen. Ziel ist es, die Interessen aller Einwohner in den Mittelpunkt zu stellen und die individuellen Interessen einzelner Grundstückseigentümer bei der städtebaulichen Planung zurückzustellen. Nur durch den gemeinsamen Beitrag aller kann es gelingen, Bischberg als lebenswerte Gemeinde für alle Generationen zu erhalten.

Die in der am 6. Februar 2025 gefassten Beschlüsse sowie die bereits beschlossenen Änderungen bzw. vorzunehmenden Änderungen werden in den aktuellen Entwurf des Flächennutzungsplans aufgenommen, der zurzeit erarbeitet wird.

Für weitere Fragen oder falls besondere Kenntnisse vorliegen, die für das Verfahren von Bedeutung sind, wenden Sie sich bitte an unser Sachgebiet 12 Planen/Bauen.

Bischberg, 7. Februar 2025
Gemeinde Bischberg
SG 12 Planen/Bauen