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Bischofsheimer Bote
Ausgabe 14/2025
Partnerschaften
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Partnerschaften

Besuch der Bischofsheimer in der „Region Occitaine“ mit großem Besichtigungs-Programm, Fest und Erneuerung der Partnerschaft

Die Freude über die Beständigkeit der Städte-Partnerschaft ist groß, auf beiden Seiten. Vor 20 Jahren unterschrieben der damalige Bürgermeister Udo Baumann als Vertreter der Stadt Bischofsheim und Marie-Luise Sabatier, damalige Bürgermeisterin Manduels die Partnerschaftsurkunde. Zustande kam der Kontakt durch die bereits bestehende Partnerschaft von Gersfeld und Bellegarde, dem Nachbarort Manduels.

Seither besuchen sich die Rhöner und die Südfranzosen gegenseitig, es entstanden Freundschaften und man bleibt auch zwischen den Besuchen in Kontakt.

Wie bereits vor zehn Jahren waren die Bischofsheimer zur Erneuerung der Freundschaft nach Manduel eingeladen.

Die Franzosen hatten weder Kosten noch Mühen gescheut und sich bestens um ihre deutschen Freunde gekümmert. Bereits bei der Ankunft vor dem Empfang im „salle Gimenez“, erwartete die Rhöner ein Journalist, machte ein Foto und berichtete über die Ankunft der „Bayern“ in der Regionalzeitung.

Die Präsidenten der Partnerschaftskomitees Jean-Louis Mouret (Manduel) und Gerhard Nägler (Bischofsheim), sowie Jean-Jaques Granat, Manduels Bürgermeister und sein Bischofsheims Kollege Georg Seiffert sprachen einige Grußworte und nach dem Empfang mit leckeren Häppchen und kühlen Getränken ging es zu den Gastfamilien nach Hause.

Auf die Bischofsheimer, die übrigens mit einem Teil der Haselbacher Blaskapelle anreisten, wartete ein großes Programm.

In Nîmes durften sie den Tour Magne oberhalb einer großen Gartenanlage besuchen, der einen beeindruckenden Blick über die Stadt bot, die Stadt Villeneuve lez Avignon wurde besucht. Am Mittwochmorgen traf man sich nach der Stadtführung zur Kunstausstellung in Manduel, zu der auch die Bischofsheimer Künstlerin Eva Repp-Poppe eingeladen war, ihre Werke zu zeigen. Repp-Poppe war im Vorfeld in einem Zeitungsartikel angekündigt worden, dementsprechend gut war der Zulauf der Besucher. Auch hier stand alles im Zeichen der Partnerschaft und zusätzlich gab es große Schauwände mit Bildern aus den vergangenen 20 Jahren. Die Bischofsheimer organisierten einen Flashmob und sangen inmitten der Marktstände das Kreuzberglied. Das Mandueler Partnerschaftskomitee hatte für alle T-Shirts mit dem Aufdruck „20 An“ für 20 Jahre Partnerschaft besorgt, somit wunderte sich keiner über die singenden Rhöner. Die Temperaturen in der Region Okzitanien waren eine Herausforderung, das Thermometer zeigte selten weniger als 36 ° C an.

Geselligkeit und Musik gehören zusammen. Bei der Begrüßung spielte eine Gruppe die traditionellen Instrumente „galoupet e tambourine“, Flöte und Trommel, beides wird von den Musikern gleichzeitig gespielt. Den Abend im Weingut Campuget begleiteten Musiker der Musikschule Manduel und die Haselbacher Blaskapelle. Zu deren Musikanten gehörte während des Besuches auch Bürgermeister Georg Seiffert, der ebenso gerne mitspielte wie Martin Wünsch. Ein weiterer Abend wurde vom Chor „Voix-ci, Voix-la“ und der Kapelle gestaltet.

Der große Abschlusstag begann mit gemeinsamem Pflanzen eines Olivenbaumes unter den wachsamen Augen der „confrerie chevaliers de l´olivier“, der Bruderschaft der Ritter des Ölbaums.

Am Nachmittag konnten die akrobatischen Fähigkeiten der „Razeteur“ bewundert werden, der jungen Männer, die versuchten, den Stieren Bändchen von den Hörnern zu holen und später die geschickten Reitmanöver der Stiertreiber.

Am Abend wurde die große Stierarena, die schon seit Tagen mit Deutsch-Französischen Girlanden geschmückt war, zum Festplatz. In feierlichen Ansprachen erneuerten die Bürgermeister die Partnerschaft und unterzeichneten die Urkunden. Gemeinsam wurden die Deutschlandhymne, die Marseillaise und „Freude schöner Götterfunken“ gesungen. Die Wegbegleiter der Städtepartnerschaft beider Orte stellten sich gemeinsam auf die Bühne und freuten sich, dass sie weiterhin lebt. Es wurden viele Geschenke überreicht und die Franzosen zum Gegenbesuch im September eingeladen. Als die Erinnerungsbilder geknipst waren, holte Georg Seiffert ein Fass Kreuzbergbier herbei und stach es mit viel Gaudi unter Mithilfe seines Kollegen Jean-Jaques Granat an und schenkte das Rhöner Bier aus.

Übrigens ist die scheinbare Sprachbarriere gar nicht so groß. Viele Franzosen können Deutsch und vertiefen ihre Kenntnisse immer wieder, ebenso bei den Rhönern. Für die Übersetzungen der Besichtigungstouren und die Ansprachen stellte sich spontan die Bischofsheimerin Regina Lauffer zur Verfügung und entlastete so Gerhard Nägler, der in der Vergangenheit neben seinen Aufgaben als Präsident des KeK (Komitee für Europäische Kontakte e. V. Bischofsheim) auch als Dolmetscher im Einsatz war.

Beim Abschied verabredeten sich die Freunde bereits für den Gegenbesuch in Bischofsheim im September.