Der auch heuer sehr milde Winter und die teilweise verzögerte Aufarbeitung des Fichten-Schadholzes aus dem Spätjahr 2023 aufgrund der nassen Witterung begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers. Die aktuelle Witterung trägt ihr Übriges dazu bei, dass der Borkenkäfer mit besten Konditionen in die neue Saison startet. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten warnt daher eindringlich auch dieses Jahr vorsorglich vor einer Massenvermehrung des Borkenkäfers.
Bitte beachten Sie, dass Sie als Waldeigentümer zur regelmäßigen Kontrolle und zur unverzüglichen Aufarbeitung sowie Abtransport des Käferholzes inklusive des Kronenmaterials verpflichtet sind, um einen Befall gesunder Bäume im Umfeld zu verhindern. Informieren sie gegebenenfalls auch benachbarte Waldbesitzer.
Da es sich abzeichnet, dass ab April die Holzabfuhr stockt, muss befallenes Holz auf Lagerplätze verbracht werden, die sich in einer Entfernung von mindestens 500m zum nächsten Fichtenbestand befinden. Alternativ können die Bäume auch entrindet werden. Kronenmaterial sollte gehäckselt werden. Die Beseitigung von Brutmaterial durch Verbrennen ist nur bei feuchter Witterung erlaubt! Halten Sie im Zweifel bitte Rücksprache mit dem zuständigen Revierleiter.
Hinweise auf einen Borkenkäferbefall sind u.a: frisches Bohrmehl am Stammfuß, Spechtabschläge an der Rinde sowie zahlreiche Harztropfen im Stammbereich. Außerdem weisen abfallende Rinde bei z.T. noch grüner Krone, sowie sich rot verfärbende Kronenbereiche auf einen Borkenkäferbefall hin. Voraussichtlich ist auch dieses Jahr wieder zu beobachten, dass vermeintlich nicht befallene Bäume innerhalb weniger Tage reagieren und die Rinde verlieren und/ oder sich die Nadeln rötlich verfärben. Bitte prüfen Sie Ihre Flurstücke daher sorgfältig und möglichst im dreiwöchigen Turnus, auch im Sinne Ihrer angrenzenden Flurnachbarn. Nach Stürmen oder schweren Gewittern muss insbesondere nach Einzelwürfen oder abgebrochenen Wipfeln geschaut werden, da diese unerkannt zu einem Borkenkäfer – Hotspot werden können.
Borkenkäfer überwintern unter der Rinde und im Boden, wo Sie mühelos Temperaturen bis minus 30 Grad über einen längeren Zeitraum überstehen können.
Nur die gründliche Aufarbeitung und Entfernung von Fichtenschadholz erhöht die Chancen im kommenden Jahr mit einer geringeren Borkenkäferpopulation und damit weniger Schadholz rechnen zu können.
Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren zuständigen Förster („Försterfinder“):
https://www.stmelf.bayern.de/wald/waldbesitzer_portal/025776/index.php
Weitere Hintergründe zu Suche und Aufarbeitung finden Sie auch unter:
https://www.stmelf.bayern.de/wald/waldschutz/borkenkaefer/index.php