Marianne Höppner konnte Cristian Chirita vieles beantworten
Patricia Schwarz befragte Erna Albustin
Unser Projekt mit den Zeitzeugen der letzten Kriegstage in Bruck setzt sich fort: Bereits Anfang Mai kamen die vier Studenten/in der Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden der Fakultät Elektrotechnik, Medien und Informatik wieder nach Bruck an die Schule, um am Projekt der Brucker Gemeinde mit den Zeitzeugen der Geschehnisse im April 1945 weiter zu arbeiten. In einem der Schulräume der Grund- und Mittelschule hatten die „Filmemacher“ bereits früh morgens ihr technisches Equipment aufgebaut. Kulisse, Beleuchtung, Kameras, Mikrophone und Set waren bereit für die vorbereiteten Interviews der Schüler der 8. Klasse.
Robert Amrhein war der erste, der, der von seinen Erlebnissen damals vor der laufenden Kamera berichtete. Franz Forster aus Mögendorf und Johann Seidl, ein ehemaliger Brucker, waren weitere Zeitzeugen, die interviewt wurden. Die Aufregung bei den Schülern, aber auch bei den Befragten war zu spüren und angesichts des professionellen „Dreharbeiten im Studio“ verständlich. Aber Benedikt Meier, Fabian Hecht und Philipp Jobst waren gut vorbereitet und stellten ihre Fragen mit Nachdruck.
Am zweiten Drehtag berichtete Erna Wicki eindrücklich von den Umständen im Krieg generell und von diesem Zug gequälter, ausgehungerter Menschen, den sie selbst als 10jährige sehr nah gesehen hatte. Noureddin Darwish war sichtlich beeindruckt von so klaren Bildern, die Frau Wicki noch nach 80 Jahren beschreiben konnte. Nicht ganz so nah hatte auch Marianne Vanino einen der Todeszüge beobachtet, als sie sich, zusammen mit ihrer Familie und weiteren Bruckern in einem Keller am Randsberg versteckte und erzählte Patricia Schwarz ihre Erinnerungen.
Am eindrücklichsten berichtete Klara Bruckner ihre Begegnung mit dem „Zug des Todes“, den erbarmungswürdigen Gestalten eines der Todesmärsche durch Bruck. Die Bilder haben sich bei der damals erst 6jährigen unauslöschlich eingebrannt und sie zeitlebens verfolgt. Noch heute erschaudert sie, wenn sie an die ausgehungerten, bis aufs Skelett abgemagerten Menschen denkt.
Erna Albustin, frühere Frau Weinzierl aus Bruck, erzählte Patricia Schwarz von den Funden der Leichen und was damit geschah. Margarethe Höppner aus Schöngras stand den detaillierten Fragen von Cristian Chirita Rede und Antwort und beschrieb ihre Erlebnisse aus der Kriegszeit mit erschreckenden Bildern, erzählte aber auch von berührenden menschlichen Begegnungen in dieser harten Zeit.
An der OTH wird nun fleißig an den Aufnahmen gebastelt, damit ein eindrucksvoller dokumentarischer Film daraus entsteht, der dann im Herbst in Bruck öffentlich gezeigt werden wird.