Am Sonntag 22. Juni findet in Mappach eine Festveranstaltung zum 50jährigen Bestehen des Heimat- und Bauernmuseums Bruck/Mappach und des 40jährigen Jubiläums des Kapellenvereins statt: Zunächst findet ein Gottesdienst in der Mappacher Bischof-Krautbauer-Kapelle statt, danach werden Ortsheimatpfleger Dr. Alois Wittmann und der ehemalige Vorsitzende des Kapellenvereins, Herr Johann Käsbauer, von der Geschichte der beiden Vereine berichten.
Als Mitte der 1970er Jahre die „Bürgerinitiative Denkmalschutz“, unter Heribert Lercher und Konrad Wittmann, die Idee eines Museums entwickelten, waren sie noch allein auf weiter Flur. Im Juli 1975 dann gründeten sie zusammen mit acht weiteren Personen im damaligen Gasthaus Grimm eine Interessensgemeinschaft mit dem Ziel einen Museumsverein zu starten mit hochgesetzten Zielen: Der Traum von einem Museum sollte wahr werden. Vorstand Johann Lanzl konnte schon im November die Gründungsversammlung des Vereins „Heimat- und Bauernmuseum im Raum Bruck-Bodenwöhr-Nittenau, Sitz Bruck in Mappach“ mit 17 Gründungsmitgliedern verkünden. Zunächst fand das Museum und seine Exponate im Hartl-Stadl in Mappach ihre erste Heimat und bereits im Oktober 1978 wurde dort auch das erste Erntedankfest gefeiert. Bereits im Jahr darauf beteiligte sich der kleine Verein mit einem Stand am ersten Brucker Bürgerfest. Die urigen Schnittlauchbrote sind seither legendär und auf keinem der inzwischen 45 immer gut besuchten Bürgerfeste weg zu denken.
Das Museum wuchs und es sammelten sich, dank der eifrigen Mitglieder und vielen Sachspenden immer mehr Raritäten und alte Kostbarkeiten in dem immer voller werdenden Stadl in Mappach. Auch das Waldmuseum, einst beim Waldhaus Einsiedel kam Mitte der 80er Jahre dazu. Gut zehn Jahre später wurde die Angelegenheit dringlich. Da kein Platz gefunden werden konnte, wo das Museum unterkommen konnte, kam es, nicht zuletzt durch das Zutun des damaligen Bürgermeisters Joachim Hanisch zum Beschluss ein neues Museum in Mappach zu errichten.
Am 20. September 1998 konnte die erste ökumenische Erntedankfeier auf dem neuen Museumsgelände unter großem Interesse der Bevölkerung stattfinden. Auch als fast auf den Tag genau ein Jahr später, im September 1999 die Einweihung des neuen Museums stattfand drängten viele Interessierte nach Mappach.
Vorträge zur Historie der Exponate, wie zum Beispiel der Einrichtung der Baderstube aus dem Grimmanwesen, durch Dr. Alois Wittmann folgten im Millenniumsjahr. Auch eine Sonderausstellung zum Thema Flachs und Spinnen fand in diesem Jahr statt. Nach einer gelungenen öffentlichen Vatertagsfeier folgte bereits im Juli 2000 die 25-Jahr Feier des Vereins.
Das turbulente Vereinsjahr wurde noch im Oktober mit der ersten Fischkirchweih gekrönt, bei dem wieder Jung und Alt auf ihre Kosten kamen und die regionalen Fischspezialitäten genießen konnten. Für die jüngeren Besucher war wohl das Abfischen der Karpfen der Höhepunkt der Gaudi.
Historische Wanderungen wie 2002 von Mögendorf über Schöngras nach Kölbldorf finden seither jährlich statt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Inzwischen ist es Tradition geworden, am Feiertag von Maria Himmelfahrt am 15. August die Wanderschuhe zu schnüren, um den geschichtlichen Ausführungen des Ortsheimatpflegers Dr. Wittmann immer wieder erstaunt zu lauschen. Auch im Jubiläumsjahr 2025 ist an besagtem Datum im August wieder eine Wanderung geplant. Die Vereinsmitglieder freuen sich immer über die rege Beteiligung aus Bruck und dem Umland.
Was 2002 noch alles im Verein auf die Beine gestellt wurde und was er alles erreicht hat, wird Dr. Wittmann bei der 50-Jahr Feier am 22. Juni im Museum in Mappach zu berichten wissen. Am idyllischen Museums Weiher wird man seinem Bericht gespannt lauschen und staunen, was da einst mit ein paar Spinnrädern und alten Bauernwerkzeug begann und dann mit viel Leidenschaft und Arbeitseinsatz von den Vereinsmitgliedern geschaffen wurde.