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Chieminger Nachrichten
Ausgabe 10/2023
Schulnachrichten
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Schnuppertag am Landschulheim Schloss Ising erfreut Kinder und Eltern

Gleich lässt Chamäleon Fredo seine lange Zunge herausschnellen und holt sich ie Fliegenlarve. Die Besucherkinder staunen erst, wechseln dann aber auch die Farbe … ihrer Flüssigkeit.

Immer wieder mal setzen die Isinger Schulkinder Unterrichtsinhalte künstlerisch um. Hier präsentieren sie ihr Obst-Lied.

Großes Gedränge beim Schnuppertag am Landschulheim Schloss Ising

„Ist der echt?“ Als die Viertklässler in einer Palme auf dem Lehrerpult das Chamäleon Fredo entdecken, sind sie sofort Feuer und Flamme - egal, ob die Kinder sonst eher bedächtig und still oder laut und impulsiv sind. „Sie können ihre Farbe dem Hintergrund anpassen“, weiß ein Bub. „Und wenn Fredo sich ärgert, wird er rot“, ergänzt Thomas Leicht, Lehrer für Natur und Technik. „Deshalb mischen jetzt einen Chamäleon-Saft und ändern dabei ebenfalls die Farbe - von blau zu rot.“ Dafür tröpfeln die Kinder Zitronensaft aus einer Pipette in ihr Reagenzglas mit Blaukrautsaft. „Ihr könnt den Saft noch weiter ärgern und saurer machen, indem ihr weitere Tropfen zufügt, bis er richtig rot wird - wie ein verärgertes Chamäleon.“ Natur und Technik ist aber nur eines von sechs neuen Fächern, das die kommenden Gymnasiasten auf ihrer Geistertour durch das Isinger Schlossgebäude und die angrenzende Schule kennenlernen dürfen. Die Tutoren entführen sie beispielsweise zu Informatik und auch zu Physik, wo sie in einem völlig verdunkelten Raum die Magie der schwarzen Schatten kennenlernen. „Hier geht’s um die richtig großen Fragen: Woraus bestehen wir? Wie groß ist das Weltall?“, führt Physiklehrerin Dr. Claudia Bergmann die neugierigen Schulkinder ein.

Mit dem Tanz „Siebenschritt“ hatten die Sechstklässler Eltern und Kinder am Isinger Schnuppertag begrüßt. Während dann die kommenden Gymnasiasten mit den Tutoren auf Geistertour und die Geschwisterkinder im Tagesheimraum beim Basteln waren, ließen sich die Eltern die Schule zeigen und erkundeten vom Schlossturm aus die Umgebung der Schule, etwa den Golfplatz und die Reitställe vom Gut Ising, die den Schülern in Wahlkursen zur Verfügung stehen, oder informierten sich bei Köstlichkeiten und Snacks von Elternbeirat und Internatsküche über weitere Angebote des Isinger Gymnasiums, etwa Rudern, Segeln und Surfen. Oder sie besuchten die Chemie-Show, bei der Zauberschülerin Ginny ein Schulheft in Wasser verschwinden und Luftballons explodieren ließ, schäumende Biere braute, Feuer unter Wasser brennen ließ und den bösen Lord zu einem daumendicken Figürchen zusammenschrumpfte. In der Aula trug derweil eine fünfte Klasse ein Lied vor, in dem sich Obstsorten in der Brotzeitbox stritten, sich letztendlich aber wieder vertrugen und gemeinsam trällerten. Gemeinsam vereint und in guter Stimmung waren Eltern und Viertklässler nun auch wieder, waren letztere von ihrer Geistertour inzwischen zurück. Sie hatten eben noch zögerlich auf Französisch parliert, emsig Harry Potter-Sätze ins Lateinische gesetzt und in Natur und Technik mit offenem Mund besondere Tiere bestaunt wie die australische Gespensterschrecke, den Seedrachen und den Gespenster-Drachentausendfüßler. Auf die Frage des Lehrers, ob es normale Drachen in echt gebe, kam es bei einem Buben wie aus der Pistole geschossen: „Doch, meine Mama!“

Text: Walter Heil