Treffen des Kommunalen Klimaschutznetzwerks Südostbayern im Landratsamt Traunstein: Vertreter der Gemeinde Chieming, Gemeinde Nußdorf, Gemeinde Ruhpolding, Gemeinde Surberg, Kommunalunternehmen Gemeindewerke Ruhpolding, des Landkreises Traunstein und der Stadt Deggendorf (online), Stadt Traunstein, Stadtwerke Traunstein - mit dem Referent Herr Dr. Kok von der Ökostrombörse Salzburg und der Geschäftsführerin Bettina Mühlbauer von der Energieagentur Südostbayern.
Klimaschutznetzwerk Südostbayern diskutiert Energieverbundlösungen – Vorzeigeprojekte aus Adelshofen, Bamberg und Salzburg vorgestellt
Im Rahmen des kommunalen Zusammenschlusses „Klimaschutz-netzwerk Südostbayern“ haben sich die Kommunen der Region zum Thema „Energieverbundlösungen“ ausgetauscht.
Traunstein – Beim 10. Netzwerktreffen des Klimaschutznetzwerks Südostbayern drehte sich alles um das Thema „Energieverbundlösungen“. Vertreterinnen und Vertreter aus Kommunen, Energieberatung und Wirtschaft
kamen im Landratsamt Traunstein zusammen, um sich über innovative Ansätze zur nachhaltigen Wärme- und Energieversorgung auszutauschen.
Erfolgsmodell „Dorfwärme“ aus Adelshofen
Einen praxisnahen Einstieg bot Bürgermeister Robert Bals aus Adelshofen, der das Nahwärmenetz seiner Gemeinde vorstellte. Das Projekt entstand aus einer Privatinitiative heraus und versorgt heute über 100 Haushalte mit nachhaltiger Wärme – größtenteils gespeist aus regional erzeugter Solar- und Biomasseenergie. Dank intelligenter Steuerung, dezentralen Pufferspeichern und Einbindung verschiedener Energiequellen ist die Anlage nicht nur zukunftssicher, sondern auch effizient und flexibel. Die Gemeinde ist Teilhaber der Betreibergesellschaft, ohne selbst hohe finanzielle Risiken zu tragen.
Innovatives Wärmekonzept am Lagarde-Campus in Bamberg
Ein weiteres Highlight des Treffens war die Vorstellung des energetisch wegweisenden Stadtquartiers „Lagarde-Campus“ in Bamberg. Stefan Loskarn von den Stadtwerken Bamberg präsentierte das integrierte Energiekonzept, das unter anderem Erdwärme, Abwasserwärme, Solarstrom und moderne Wärmepumpentechnik kombiniert. Ergänzt wird das Konzept durch Digitalisierung, Mieterstrommodelle und eine umfassende Ladeinfrastruktur für E-Mobilität – ein Vorzeigeprojekt für urbane Energiezukunft.
Österreichisches Modell: Energiegemeinschaften in Salzburg
Dr. Franz Kok von der Ökostrombörse Salzburg brachte eine spannende Perspektive aus Österreich ein: Dort fördern sogenannte Energiegemeinschaften den Austausch und die Direktvermarktung von Ökostrom auf lokaler Ebene. Besonders interessant ist das Modell der „Strombezugsrechte“, das Investitionen in z. B. Kleinwasserkraftwerke langfristig absichert. Neben Einsparungen beim Strompreis entsteht ein solidarisches, nicht gewinnorientiertes Modell, das die Energiewende in Bürgerhand unterstützt.
Das Klimaschutznetzwerk Südostbayern wird betreut von der Energieagentur Südostbayern GmbH und dem IfE Institut für Energietechnik und im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.