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Chieminger Nachrichten
Ausgabe 4/2023
Schulnachrichten
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„China – Partner? Konkurrent? Rivale?“ Jugendoffizierin erläutert Isinger Zehntklässlern Chinas Streben zu einer Weltmacht

Jugendoffizierin Annika Salomon spricht am Isinger Gymnasium über Chinas Streben zu einer Weltmacht

Jugendoffizierin erläutert Isinger Zehntklässlern Chinas Streben zu einer Weltmacht

„Wir erleben derzeit eine Verschiebung der Machtkonstellation auf der Welt. Ganz vorne mit dabei ist die Volksrepublik China.“ Annika Salomon, Kapitänleutnant der Bundeswehr und Jugendoffizierin in Bad Reichenhall, stellt dies bei ihrem Vortrag in der Aula des Isinger Gymnasiums gleich an den Anfang – und: „Dieses Thema wird uns in der nächsten Zeit prägen.“ Salomon war, wie sie berichtete, als Offizierin bei der Marine eingestiegen, durchlief die Offiziersschule in Flensburg, leistete Dienst auf dem Segelschulschiff „Gorch Fock“ und dem Einsatztruppenversorger „Frankfurt am Main“ und schloss ihr Studium an der Bundeswehr-Universität mit dem Master ab. „Meine derzeitige Aufgabe ist es, zu Schulen zu fahren und über sicherheitspolitische Themen zu sprechen.“

Um den Isinger Zehntklässlern die Sicht Chinas auf die Welt klarzumachen, gab Salomon einen kurzen geschichtlichen Abriss beginnend mit den beiden Niederlagen Chinas in den Opiumkriegen gegen Großbritannien in der Mitte des 19. Jahrhunderts über den Sturz des Kaisers und der Ausrufung zur Republik nach 1911 bis hin zu Chinas Weg zum Kommunismus 1949 mit Mao und der kapitalistischen Planwirtschaft ab den 1980er Jahren. „China soll Weltmacht werden!“ Wer diesen offen formulierten Anspruch von Staatschef Xi Jinping von 2012 im Kopf hat, versteht laut Salomon Chinas Umgang mit Hongkong und Chinas Investitionen in Afrika, um sich Bodenschätze zu sichern. Weiterhin investiere China viel Geld in die neue Seidenstraße durch den Ausbau von Häfen, beispielsweise durch die komplette Übernahme des Hafen von Piräus. „Mit 350 Einheiten besitzt Chinas Marine die größte Flotte der Welt und schüttet künstliche Inseln auf, um Militärstationen zu errichten und sein Territorialgewässer auszudehnen.“

Partner? Konkurrent? Rivale? Wie soll man mit Deutschlands wichtigstem Handelspartner umgehen? „Man soll den Überlegensheitsgedanken der westlichen Welt bleiben lassen“, beendet Salomon ihre Ausführungen. „Man muss China auf Augenhöhe begegnen.“