Mit welchem Gift wurde die Schülerin in der Isinger Kriminacht getötet? Zoe auf der Landwehr schüttet das verdächtige Pulver in das Glas mit goldgrüner Flüssigkeit – wenn es rot wird, ist es Stechapfel-Gift. Leon Keil, Emma Anderson, Sarah Hausler, Maxima Hermsen, Katharina Liebsch, Stella Holzschuh und Marina Müller schauen gespannt zu.
Kriminacht am Gymnasium Ising Detektivisches Geschick, starke Nerven und Schauderresistenz mussten die Isinger Sechstklässler bei der Kriminacht beweisen. Das 25-köpfige Tutorenteam hatte zusammen mit den Verbindungslehrkräften Julia Dorfner und Bernhard Rautz eine Schulhausübernachtung der besonderen Art organisiert. Nach einem harmlosen Start mit Spiel, Spaß und Pizza begann dann bei der extra inszenierten Turnhallenparty der Gruselspaß. „Ab sofort haltet ihr Augen und Ohren besonders aufmerksam offen, denn heute Abend wird ein Verbrechen passieren.“ Zwölfklässlerin Ricarda Dresen, die erfahrenste unter den Tutorinnen, gab den Startschuss für die sichtlich angespannten Nachwuchsdetektive. Und das ließen sich vor allem die männlichen Sechstklässler nicht zweimal sagen und positionierten sich strategisch geschickt verteilt in der diskogleich dekorierten Turnhalle. Doch bei wummernden Ballermann-Beats, wirbelnden Diskolichtern und turbulentem Luftballontanz ist es schwer, ständig auf der Hut zu sein. Und so musste trotzdem bald die „Polizei“ gerufen werden – und zwar wegen gleich zwei geschehener Morde. Bei Besichtigung der Tatorte war den kleinen „Polizeianwärtern“ sofort klar, dass das kein einfach zu lösender Fall sein wird. Während die Tutorin Miriam Brüwiler mit dunklen Würgespuren am Hals reglos auf dem eiskalten Boden der Schulbibliothek lag, war die Zehntklässlerin Hannah Weißmeier offensichtlich an einer blutenden Kopfwunde beim Sturz auf einer Treppe zu Tode gekommen. Doch wo war ihr Knicklichtarmband von der Party hingekommen? Und warum hatte das zweite Opfer eine Kleiderspur bis zum Unglücksort hinterlassen? Viele Fragen drängten sich den Unterstufenschülern auf. Die genaueren Umstände hinter den schrecklichen Geschehnissen mussten sie – unterstützt von den „Kommissarinnen“ Paula Siebert, Johanna Gruber, Luisa Fiala, Juliana Schatz, Amelie Blank und Celina Williams - durch Ermittlungen an verschiedenen Stationen in Erfahrung bringen. Zum einen halfen ihnen dabei die beiden Mitarbeiterinnen der „Spurensicherung“ Nina Maier und Isabella Lyko, zum anderen die „Forensiker“ Anne Reith und Alexander Dobesch. Fingerabdrücke wurden sichergestellt und mit denen der Verdächtigen verglichen, ein Passwort zu einem E-Mail-Postfach galt es mittels einer sogenannten Cäsarscheibe zu knacken und ominöse Zigaretten sollten auf ihre Inhaltsstoffe hin per Rotkohlsaftexperiment untersucht werden. Das Ergebnis ließ nichts Gutes erahnen: die rätselhafte Substanz, die die tapferen Ermittler im Gruselkeller der Schule gefunden hatten, stellte sich als Stechapfel heraus – eine Substanz, die tödlich wirken kann. Um den oder die Täter ausfindig zu machen, mussten gleich fünf Verdächtige, Semra Kazak, Lena Haller, Lenas Redelstab, Chiara-Maria Kuhr und Josepha Mannhardt, verhört werden. Kein einfaches Unterfangen. Doch die Kinder behielten einen kühlen Kopf, stellten kluge Fragen und kamen den Verbrecherinnen in den meisten Fällen auf die Spur. Nach Aufklärung des Falles konnten alle Kinder mehr oder weniger beruhigt in ihre Matratzenlager in der großen Turnhalle fallen. Ihrem lauten Schnarchen zufolge verfolgte die wenigsten Kinder die Erinnerung an die große Blutlache auf der Treppe bis in den Schlaf, auch nicht die spitzen Schreie ihrer Klassenkameraden. Oder das Gerippe im stockdunklen Keller.