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Amtsblatt der Gemeinde Dittelbrunn
Ausgabe 2/2023
Klimaschutz
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Klimatipp des Monats

Keine Lebensmittel für die Tonne

Jedes achte Lebensmittel, das wir kaufen, werfen wir weg. Pro Bundesbürger sind das jährlich 82 Kilogramm Lebensmittel. Planen Sie daher ihren Einkauf und kaufen Sie nur so viel ein wie in ihrem Haushalt verbraucht werden kann. Besonders frische Lebensmittel müssen ordnungsgemäß gelagert werden und bei leichtverderblichen Lebensmitteln ist auf eine zeitnahe Verwendung zu achten. Weitere Infos und Tipps unter www.zugutfuerdietonne.de

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist auf verpackten Lebensmitteln aufgedruckt und gibt den Zeitpunkt an bis zu dem der Hersteller garantiert, dass das ungeöffnete und richtig gelagerte Lebensmittel noch gut ist. Diese Lebensmittel sind nicht automatisch mit Ablauf des MHD verdorben, sondern oft noch deutlich länger genießbar, was sich einfach mit den eigenen Sinnen (schmecken, riechen, sehen) überprüfen lässt. Anders sieht es beim Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“) aus. Wenn dies erreicht ist, muss das Produkt entsorgt werden.

Warum Ökolandbau so wichtig ist

Leider hat die EU-Kommission gegen viele Stimmen aus den Mitgliedsstaaten 30% aller in der EU verwendeten Pestizide, deren Zulassung eigentlich abgelaufen ist, wieder um 1 Jahr verlängert. Darunter auch Glyphosat, das in Verdacht steht, Krebs zu verursachen. Gleichzeitig wurden laut Foodwatch im Jahr 2022 bei uns 150 teils hochgiftige Pestizide neu zugelassen, obwohl viele als nicht genehmigungsfähig gelten. Die Sicherheitsprüfungen werden einfach verschleppt.

Dabei können Pestizide nicht zwischen Nützling und Schädling unterscheiden. Monokulturen tragen zur unkontrollierten, bis zu 1000km weiten Verbreitung bei. Es entwickeln sich Resistenzen und immer stärkere „Cocktails“ müssen gemischt werden (in Deutschland v.a. für Äpfel, Wein, Hopfen und Kartoffeln). Diese Vorgehensweise gefährdet die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft und führt zu massivem Artensterben. Seit 2009 ist die Population von Insekten um 41% zurückgegangen. Eine alarmierende Entwicklung, denn rund drei Viertel der Pflanzen sind bei ihrer Fortpflanzung auf die Mithilfe von Bestäubern angewiesen.

Nachgewiesen ist auch, dass sich mittlerweile die Rückstände in unseren Lebensmitteln, in unseren Böden, in unserem Körper und im Grundwasser befinden.

Doch wir als Konsumenten können dagegen aktiv werden:

• Unterstützen Sie durch Ihren Einkauf die Ökolandwirtschaft. Denn sie verzichtet auf Pestizide und schützt damit unsere Böden, sorgt für gesunde Lebensmittel, fördert die Artenvielfalt und das Bodenleben. Gleichzeitig wird neuer Humus aufgebaut, der gut als Wasserspeicher dient, was gerade in unserer Region immer notwendiger wird.

• Unterstützen Sie Petitionen, die z.B. mehr Bio-Produkte in öffentlichen Kantinen, Kindergärten und Schulen fordern oder sogar direkt auf ein Verbot der Pestizide abzielen.

Mehr Infos gibt es im kostenlosen Pestizidatlas der Heinrich-Böll-Stiftung unter www.boell.de/de/pestizidatlas

Alle bisherigen Klimatipps, sowie weitere interessante Infos zum Thema Klimaschutz, finden Sie auch auf der gemeinsamen Projekthomepage der Gemeinden Dittelbrunn und Niederwerrn www.proklima.org

Ihre Klimaschutzmanagerin

Laura Neulitz