Liebe Bürgerinnen und Bürger,
viele von uns verfolgen in den letzten Wochen intensiv die Wettervorhersagen und hoffen endlich auf den dringend benötigten Regen, der bisher leider weitgehend ausgeblieben ist. Ich hatte dazu bereits informiert und um einen möglichst sorgsamen Umgang mit der Ressource Wasser gebeten.
In dieser Ausgabe möchte ich das Thema genauer beleuchten. Am vergangenen Wochenende hat das Wasser aus unseren Quellen das erste Mal in diesem Jahr nicht mehr ausgereicht, um den Bedarf zu decken. Das Defizit konnten wir durch die Zusatzversorgung der Leithenberggruppe ausgleichen. Als Wassergast der Leithenberggruppe sind wir für solche Fälle abgesichert.
In der folgenden Grafik ist die verfügbare Wassermenge unserer Quellen und der Wasserverbrauch dargestellt. Die Prognose ist mit stark vereinfachten Annahmen dargestellt:
Zur Erklärung der Prognose
Der Regen, der am Hetzleser Berg fällt, versickert langsam, wird dadurch gereinigt und fließt einige Wochen später aus den Quellen Richtung Tal. Fünf dieser Quellen wurden für die Trinkwassergewinnung gefasst und fließen über unsere Wasseraufbereitung in den Hochbehälter.
Aufgrund der langsamen Versickerung wirkt sich ein Regen erst einige Wochen (4-8) später auf die Quellschüttung aus. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Wasser überhaupt in die tieferen Schichten vordringt. Ein kurzer heftiger Gewitterschauer fließt entweder oberflächlich ab, oder wird durch die Vegetation aufgesaugt. Im Sommer benötigen wir somit längere Regenperioden für eine Erhöhung der Quellschüttung. Das ist in den nächsten Wochen nicht zu erwarten, daher ist eine lineare Abnahme der Quellschüttung leider realistisch. Wie weit die Schüttung sinkt, ist nicht abzusehen, der bisherige Rekordwert liegt bei 1,78 l/s. Für die obige Prognose habe ich einen Wert von 1,5 l/s angenommen.
Der Verbrauch hängt stark von unserem Verhalten ab, ihn können wir direkt beeinflussen. In meiner Prognose habe ich einen Verbrauch von 300m³ pro Tag angenommen, für Sommertage ein durchaus realistischer Ansatz, wir hatten auch schon Spitzenverbräuche von bis zu 400m³.
Ich denke die Zahlen sprechen für sich und zeigen eindeutig, wie kostbar unser Wasser ist. Es ist auch bei uns nicht selbstverständlich, dass es immer ausreichend zur Verfügung steht. Deswegen mein dringender Appell an alle mit dem kostbaren Gut Wasser sorgsam umzugehen. Bitte verzichten Sie soweit möglich auf Bewässerung. Je weniger Wasser wir verbrauchen, desto weniger sind wir auf fremdes Wasser angewiesen und wir sind nicht gezwungen Verbote auszusprechen.
Vielen Dank an alle, die beim Wassersparen mitmachen!