Titel Logo
Duracher Wochenblatt
Ausgabe 12/2023
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Literarisches Frühstück

Ehepaar Kutter und Moderator T. Schäfers

Das Literarische Frühstück im Februar begann mit einer Überraschung. Statt der angekündigten Moderatorin Traudl Leitner, die kurzfristig erkrankt war, musste Toni Schäfers deren Part übernehmen. Doch er bewältigte diese Aufgabe wie gewohnt mit Humor und fand interessante Überleitungen. Dazu kamen die einfühlsamen Melodien von Heinz Kutter am Keyboard, besonders Mozarts „Kleine Nachtmusik“, mit der er die Veranstaltung einleitete.

Zu dieser weltbekannten Melodie lieferte Christine Doll einen Beitrag über das Leben Mozarts. Man bezeichnete ihn schon in jungen Jahren wegen seiner hohen Virtuosität als Wunderkind. Völlig zu Recht, denn er spielte bereits mit vier Jahren Klavier und Geige und komponierte mit neun seine erste Oper. Seine zahlreichen Werke sind weltberühmt und die meistgespielte Oper ist die „Zauberflöte“. Leider starb er schon mit 35 Jahren und ein Zeitgenosse sagte:“ Wenn Mozart nicht gelebt hätte, ihn hätte ich am meisten vermisst!“ - Eine ebenfalls international bekannte Persönlichkeit stellte Anna Beermann vor: Bildhauer Fiidelis Bentele. Er arbeitete in Holz, Stein, Gips und Bronze. Seine zahlreichen Werke zieren Kirchen und Klöster und sogar in Durach-Bechen ist ein von ihm gestaltetes Grabkreuz auf freiem Feld zu finden. 1200 Objekte hat er seinem Heimatort Oberstaufen vermacht, die im dortigen Museum bewundert werden können. - Auch unter Großvätern finden sich beeindruckende Persönlichkeiten, dazu meinte Moderator Toni Schäfers: „Großväter wurden erschaffen, weil die Enkel wahre Helden brauchen!“ Von einem solchen Großvater erzählte Dr. Peter Schneider: “Er hatte immer ein Lächeln für uns Kinder und wusch sich täglich am Brunnen im Hof. Wenn eine Eisschicht das Wasser bedeckte, hat er mit der Faust das Eis zerbrochen und die Schürfwunden an der Hand behandelte er mit dem Urinstrahl der Kuh!“ Seine Enkelin besaß das Privileg, ihn „kämmen und frisieren“ zu dürfen. Eines Tages flocht sie ihm zwei Zöpfe seitlich und einen dritten in der Mitte mit roten Bändern darin. Als es plötzlich an der Haustür läutete, konnte sie die Zöpfe aber nicht schnell genug lösen und so hat sie alle drei kurzerhand einfach abgeschnitten! Es dauerte recht lange, bis die dadurch entstandenen Lücken wieder zugewachsen waren und deshalb wurde dieses Vorrecht dem Mädchen künftig versagt. - Das Ehepaar Erika und Heinz Kutter stellte eine weitere weit über die Grenzen des Allgäus hinaus berühmt gewordene Persönlichkeit vor: Pfarrer Kneipp, den Wunderdoktor. Eugen Roth hat seinen Lebenslauf in Verse gefasst. Die heilsame Wirkung des Wassers entdeckte er, als er selbst schwer erkrankte und in den eiskalten Fluten der Donau Linderung fand. „Weitum galt er als Wundertäter, doch leider gab es auch Verräter. Die hetzten wegen Pfuscherei auf den Kaplan die Polizei!“ Doch der Erfolg machte alle Kritiker stumm. „Bald sah man - und man sah’s nicht gern - im Gänsemarsch drei geistliche Herrn barfüßig durch die Wiesen gehen, den ersten Kneipp-Verein entstehn!“ Die Krönung seines Wirkens kam, als gar der Papst den Guss von ihm nahm. „Doch wer zählt die Millionen Kranken, die Leben und Gesundheit danken dem Webersohn aus Stefansried? Die Welt singt ihm ein Lobeslied. Solang’s wird Menschenherzen geben, wird Pfarrer Kneipp in ihnen leben!“

Wir laden Sie herzlich ein zum nächsten Literarischen Frühstück am 31. März 2023 um 9.30 Uhr im Seniorenzentrum. Unser Thema lautet „Gute Besserung“! Außerdem erwartet Sie wie immer eine musikalische Umrahmung und ein Frühstücksbuffet. Wir freuen uns auf zahlreiche Gäste!

J. Brettschneider