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Duracher Wochenblatt
Ausgabe 13/2025
Vereine und Verbände
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Verein für Heimat, Museum und Geschichte Durach e.V.

Gedenkjahr „500 Jahre Bauernkrieg“

Das Bauernkriegsdenkmal in Durach

Jeder kennt es, das Duracher Bauernkriegsdenkmal im Pfarrgarten.

Seit vielen Jahren ist daneben das vom Gartenbauverein Durach jährlich neu gestaltete Duracher Wappen.

Das Denkmal wurde am Sonntag, 5. August 1928, in Anwesenheit vom Kemptens Oberbürgermeister Dr. Otto Merkt eingeweiht. Es erinnert an die am 24. Juli 1525 in Durach enthaupteten Bauernführer aus dem „Allgäuer Haufen“. Dr. Merkt hielt auch die Festansprache. Ein Zitat daraus: „Zum Gedächtnis an jene stürmische Zeit und die Männer, welche damals den Tod erlitten für des Volkes Freiheit, hat sich die Gemeinde Durach auf Anregung von Freund Herz (Anm.: Ökonomierat Jakob Herz von der Halde) entschlossen, dieses Denkmal zu errichten. Der Nagelfluhstein aus dem Kempter Wald, den ihr in harter, zäher Arbeit hierhergeschafft habt, zeige und mahne, wie schwer die Last war, die auf der Bauernschaft einst ruhte.“

Neben dem Denkmal befindet sich der Duracher Pfarrhof, er wurde 1561 neu errichtet. Es muss aber früher schon ein Gebäude gegeben haben. 2000 bis 2002 erfolgte seine Generalsanierung. Dabei wurde das alte Scheunentor, welches vorübergehend nicht mehr zu sehen war, reaktiviert und als großes Fenster mit Terrassentüre für den Pfarrgemeindesaal wieder hergestellt.

Die Duracher Linde wurde über viele Jahre als der Baum deklariert, der aus Anlass des Bauernkrieges gepflanzt worden sei. Nach Meinung von Historikern und fachlicher Beurteilung der Baumspezialisten beim Naturschutz ist die Pflanzung jedoch auf die Zeit zurückzuführen, in der Durach seine niedere Gerichtbarkeit verliehen bekommen hat, mindestens also im Jahre 1455. Deshalb kann man davon ausgehen, dass unsere Linde um die 600 Jahre alt ist. 2014 wurde die Linde als Baum des Jahres im Allgäu ausgezeichnet. Die Pflege dieses Naturdenkmales ist Aufgabe der Landkreises Oberallgäu.

Wer bei der Linde steht, hat noch einen interessanten Blickwinkel, von hier aus sieht man praktisch die „Rechtsträger Duracher Geschichte“: Rathaus, Kirche, Pfarrhof und das Landgasthaus Schwanen, ehemals „Meierhof“. Erstmals urkundlich erwähnt ist der „Schwanen“ im Jahre 1389. Seit dieser Zeit gibt es auch die Tavernengerechtigkeit mit Ausschank etc. Man kann also davon ausgehen, dass im „Schwanen“ Durachs Bauern und die Dorfbevölkerung auch ihren Diskurs hatten zu den Ereignissen und Lebensbedingungen der Zeit um 1525, als die Erhebung der Bauern gegen das Fürststift Kempten zum Bauernkrieg im Allgäu führten.

In diesen Tagen wurde am Mahnmal eine neue Erinnerungstafel angebracht:

Projekt: COURAGE der Interreg Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein. Kofinanziert von der Europäischen Union, Gemeinde Durach, UG-Ulrich Gschwender Stiftung