Bei bestem Rad-Wetter waren vom 23.04. bis 03.05. insgesamt 14 Rennrad-Fahrer/-innen in Riccione im Trainingscamp. Das Bike-Hotel Dory war der ideale Ausgangspunkt für die top organisierten Touren. Jeden Tag konnte man sich in die Listen eintragen, die je nach Tempo, Streckenlänge und Höhenmeter der unterschiedlichen Fitness der Radler gerecht wurden. Die Guides führten uns quer durch die Emilia Romagna zu wunderschönen Aussichtspunkten und Städten wie San Marino, Urbino, Pesaro und Montegremano. Dabei wurden uns auch viel Informationen über die historischen Hintergründe der Region mitgeteilt. Bei einem Besuch in einer Käserei erfuhren wir, dass die Gebäude und die tiefen Silos, in denen der Käse reifte, teils aus dem 14. Jh. stammten. In den ca. 6 Stunden, in denen wir jeden Tag unterwegs waren, konnten wir somit nicht nur sportliche, sondern auch historische und kulinarische Eindrücke sammeln.
Bei der leistungsstärksten Gruppe war besonders beeindruckend, dass der Guide, der bei einem Motorradunfall ein Bein verloren hat, mit nur einem Bein auf dem Rennrad fuhr und die Teilnehmer gerne an den Steigungen zum Wettrennen herausforderte und sich so mancher die Zähne an ihm ausgebissen hat. Wir erfuhren, dass er Paralympics Teilnehmer ist und die Touren zum Training für die nächsten Wettkämpfe nutzt. Für diese Leistung zollten wir ihm höchsten Respekt. Auch dass der Senior-Chef mit seinen 88 Jahren die leichten Gruppen noch jeden Tag begleitet, war ein weiteres Highlight, vor allem weil er erst vor 3 Jahren auf ein E-Rennbike umgestiegen ist.
Für die absolut fitten Pedalquäler in unserer Gruppe plante Johannes eine Tour auf den Cippo, der mit gut 1800hm Anstieg den Radlern alles abforderte, zumal die Temperaturen an diesen Tag im einstelligen Bereich waren.
Jeweils Donnerstags führen die Guides zu ortsansässigen Weingütern, wo zu Brotzeit und zur Weinverkostung eingeladen wird. Da unser Reisezeitraum sehr günstig lag, hatten wir das Vergnügen gleich zweimal, was zu äußerst fröhlichen Gesprächen mit anschließender Heimfahrt auf dem Rad geführt hat.
Nach den Touren trafen wir uns in der Strandbar, um die Tagesereignisse Revue passieren zu lassen und um den Flüssigkeitsverlust nach den Strapazen wieder auszugleichen.
Bei Traumwetter und Temperaturen um die 25-30° Grad wurden von allen Teilnehmern insgesamt ca. 10.000 km und 132.000 hm geradelt. Besonders gefreut hat uns alle, dass wir keine Unfälle oder Stürze zu verzeichnen hatten, die diese von Sigurd top organisierte Reise getrübt hätten.
Schee war´s!
Text und Bild: Michaela Herz