Rathauspost
Ergebnisse der letzten Gemeinderatssitzung: Nutzung von Windkraft
Liebe Duracherinnen und Duracher,
wie Sie wissen, bemüht sich die Gemeinde Durach seit vielen Jahren darum, innerhalb des Gemeindegebiets Windkraftanlagen, d. h. Windräder aufzustellen.
Es gab immer Hürden, es gab immer Vorschriften, die dagegenstanden. Auch die Politik unserer Staatsregierung war lange Zeit wenig hilfreich.
Die Ausgangssituation zur Erstellung von Windrädern im Duracher Gemeindegebiet war deshalb lange Zeit sehr ungünstig, denn das ganze Gemeindegebiet liegt im Windkraftausschlussgebiet (aktueller Regionalplan: keine Windkraft südlich der B12) und theoretisch denkbare Standorte haben in Teilen folgende Nachteile: Kerngebiet Allgäuer Moorallianz, Natura 2000 Schutzgebiet, Flora Fauna Habitat Schutzgebiet, Nähe zum Bundeswehr- Standortortübungsplatz, Einzugsbereich Drehfunkfeuer Kempten (Luftfahrt-Navigation, Radius 15 km)
Vor einiger Zeit begann sich der „Wind zu drehen“. Erstes äußeres Zeichen: Von Seiten der Bundespolitik kam Unterstützung mit der sog. Gemeindeöffnungsklausel. Der neue § 245e Abs. 5 BauGB stattet die Gemeinden mit der Befugnis aus, selbst Windenergiegebiete auszuweisen. Außerdem müssen die regionalen Planungsverbände 1,1 % (bis Ende 2027) bzw. 1,8 % (2032) der Landesfläche für Windkraft ausweisen.
Dies und der Hinweis auf die Möglichkeit mit einem sog. Zielabweichungsverfahren das Windkraftausschlussgebiet in Frage zu stellen, ermutigte uns, weitere Schritte zu unternehmen. Resultat war der Tagesordnungspunkt „8. Änderung des Flächennutzungsplans“, den wir am vergangenen Montag behandelten und einstimmig befürworteten. Alle o. g. Hinderungsgründe konnten ausgeschlossen werden. Damit sind wir planerisch auf einem guten Weg, dürfen und wollen dabei aber weder die Grundstückseigentümer noch die Bevölkerung vor Ort vergessen.
Mit den Grundstückseigentümern, immerhin sind rund 20 Personen und Institutionen betroffen, stehen wir in Kontakt und haben neben den Standortinformationen auch schon Pachtvertragsmuster ausgehändigt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Eigentümer (bei Ablehnung des Vorhabens durch Eigentümer von Schlüsselgrundstücken ist die Sache hinfällig), haben wir vor, die Bodelsberger Bevölkerung in der 21. Kalenderwoche (ab 19. Mai) über die Pläne und ggf. Beteiligungsmöglichkeiten zu informieren.
An den Standorten könnten im Idealfall bis zu drei Windräder entstehen. Zu beachten ist dabei, dass die meisten Grundstücke unverändert weiterbewirtschaftet werden können, dass die Bewirtschaftung durch eine bessere Zuwegung vermutlich einfacher wird und künftig jährlich Einnahmen erzielen werden können, die mit bloßer Holznutzung kaum machbar sein werden.
Auch die Bürgerschaft soll von diesen Windrädern profitieren können, denn wir wollen das Konzept von Bürgerwindanlagen übernehmen und der Bevölkerung vermutlich lukrative Beteiligungsmöglichkeiten anbieten.
Ich bin sehr zuversichtlich, dass es uns mit den Windrädern gelingen kann, den privaten und gewerblichen Energieverbrauch in Durach bilanziell vollkommen auszugleichen und somit in einigen Jahren einen großen Schritt in Richtung CO² Neutralität zu machen. Ich hoffe auf Ihre Unterstützung und Zustimmung!