Der Beginn der kulterbunten Sommerpause ist ein guter Zeitpunkt, um mal von einem der Highlights aus dem ersten Halbjahr zu berichten. Das Konzert mit Belinda Bones aus der Schweiz im Rahmen des Kemptener Jazz-Frühlings war ein Experiment, das aus musikalischer und organisatorischer Sicht gelungen ist, kaufmännisch betrachtet nicht, aber das war uns vorher schon klar.
Wie bei Profimusikern häufiger der Fall, treffen um 17:30 Uhr so nach und nach die Musiker zum Soundcheck ein. Nicht alle aus der Schweiz, weil wie Victor Hege berichtete, er schon alle 3 Schweizer Posaunisten dabeihatte, der Vierte kam daher aus Stuttgart und wie es der Zufall will, spielt er auch in der Big Band der Stuttgarter Hochschule, ist also 14 Tage später nochmal in der Villa K. Der Aufbau und Soundcheck lief dann dank dem Profi-Tontechniker von Körper Licht- und Tontechnik und dank der beiden Drumsets von der Musikkapelle Durach reibungslos und war schon ziemlich vielversprechend.
Konzertbeginn relativ pünktlich um 20 Uhr, der erste Teil sehr harmonisch, aber noch etwas verhalten, auch wenn Victor im Leoparden-Anzug und Sousaphone großen Raum auf der Bühne einnimmt. Wenn er jedoch nach dem letzten Stück Pizza sucht, letzter Song vor der Pause, war jeder gespannt auf den zweiten Teil der Setlist. Der hatte es dann auch in sich, jeder der 4 Posaunisten als Solist oder auch zusammen für den groovenden Rhythmus, das Saxophon in der Mitte, Victor mit Sousaphone oder Tuba oder auch Gesang, links das E-Piano und dahinter die schon mehrfach erwähnten, beiden Drumsets in einer unglaublichen Synchronität.
Ein gelungenes musikalisches Experiment, denn selten sieht man einen Tontechniker hinter seinen Reglern mit so einem lächelnden Gesicht, hört man so viel positiv überraschten Zuspruch der Gäste. Als größtes Lob werten wir jedoch die Aussage eines alteingesessenen Duracher Bürgers: „Des war jetzt unerwartet gar it schlecht!“
Auch organisatorisch war es gelungenes Experiment, denn die Zusammenarbeit mit Profi-Musiker läuft von der ersten Anfrage, bis man dann alle notwendigen Informationen und bis sie dann da sind, schon etwas anders als man sich das so vorstellt. Da übernachten dann plötzlich 2 Musiker doch nicht oder es wird der schwarze Anzug in der Villa vergessen oder man bekommt mal eine total falsche Rechnung zugeschickt. Aber eine spaßige Truppe, die in Durach viel Spaß hatte und der KulterBunt und die Gäste auch.