Liebe Duracherinnen und Duracher,
am vergangenen Freitag brachte uns sintflutartiger Regen knapp an eine Katastrophe. Die stärksten von mir je erlebten Niederschläge führten zu einem sprunghaften Anstieg der Durach vom Normalzustand bei ca. 25 cm Pegelstand zu >160 cm Wasserhöhe. Die Durach donnerte mit großer Gewalt durch Durach und erreichte zumindest von mir nicht gekannte Höhen.
Etliche Keller im Bachtelweg und in der Oberhofer Straße liefen voll und auch eine Tiefgarage im Sägmühlenweg war betroffen. Im Minutentakt riefen Bürgerinnen und Bürger bei der Freiwilligen Feuerwehr Durach um Hilfe, so dass zuletzt rund 90 Einsätze zu Buche standen.
Extrem waren die Verhältnisse auch im Bereich des Heubachs, der sein ein Meter breites Bett verließ und als breiter Strom viele Anwesen in der Höfatsstraße und der Steinebergstraße flutete und schließlich auch noch das Gewerbegebiet an der Heubachstraße unter Wasser setzte. Wild abfließendes und teilweise auch Grundwasser beschädigte zudem Liegenschaften quer durch Durach, Weidach und Bodelsberg.
Teilweise sind enorme Schäden entstanden. Leider greift hier das im Juni von Ministerpräsident Söder ausgerufene Hochwasserhilfsprogramm nicht. Das ist für die damals betroffenen Bereiche in Bayern vorgesehen. Bei existentiellen Schäden muss eine Notstandsbeihilfe beim Landratsamt Oberallgäu beantragt werden.
Um den geschädigten Mitbürgerinnen und Mitbürgern entgegenzukommen, organisierten Feuerwehr und Gemeinde Großcontainer der Fa. Föll, die bereits am Sonntag aufgestellt wurden. Leider wurden die Container auch missbräuchlich genutzt und so landeten sogar Fliesen, Bauschutt und Farbreste darin. So mussten wir diese Good Will und für die Bürgerschaft kostenfrei Aktion stoppen, denn das Entsorgungsunternehmen ist nicht in der Lage, solche Müllreste auszusortieren. Hochwassergeschädigtes Mobiliar etc. kann nun direkt zur Müllverbrennung gebracht und dort kostenlos entsorgt werden.
Jetzt geht es um die Aufarbeitung der kommunalen Schäden. Im Bachtel wurde die Floriansbrücke von den Fundamenten geschwemmt und auch die Stahlbrücke liegt nun im Bachbett. Etliche Straßen sind ausgeschwemmt und unheimlich viele Schächte durch Laub und Äste verstopft. Seitens einiger Bürger wird die Ausgabe von Sandsäcken gefordert. Dies und weitere Vorsichtsmaßnahmen werden wir sicher bei der nächsten Gemeinderatssitzung diskutieren. Wanderungen im Bachtel sind z. Z. also nicht empfehlenswert.
Um es klar zu sagen: Ich bedaure die Schäden, die in einzelnen Haushalten oder bei Gewerbebetrieben entstanden sind, sehr. Ich meine, dass die Gemeinde Durach bereits in vielen Punkten vorgesorgt hat und letztlich einigermaßen gut auf Starkregen vorbereitet war. Niederschläge in diesem biblischen Ausmaß sind aber von niemandem beherrschbar.
Ich danke allen Helferinnen und Helfern aus den Reihen der Feuerwehr, den gemeindlichen Bauhofs und der Rathausverwaltung sehr für ihren bewundernswerten Einsatz. Ich danke den Nachbarfeuerwehren aus Sulzberg, Waltenhofen, Sonthofen und Oberstdorf sehr für ihren selbstlosen Dienst in Durach und das Zurverfügungstellen vieler nützlicher Gerätschaften.