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Duracher Wochenblatt
Ausgabe 38/2025
Vereine und Verbände
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CSU und Freie Wählerschaft Durach

Thomas Eigstler, Frank Fischer und Moderator Richard Wucherer (von links nach rechts)

Zwei Kandidaten stellen sich vor - rund 100 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit zum Dialog

Durach, 12. Oktober 2025 - In der stilvollen Kulisse der Villa K fand am Freitagabend das CSU-Sommergespräch 2025 statt. Rund 100 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um die beiden Hauptgäste des Abends kennenzulernen: Thomas Eigstler,1. Bürgermeister der Marktgemeinde Wiggensbach und Kandidat für das Amt des Landrats im Landkreis Oberallgäu, sowie Frank Fischer, 1. Bürgermeister der Gemeinde Obermaiselstein, der 2026 in Durach für das Amt des ersten Bürgermeisters kandidiert.

Vorstellung der Kandidaten

Moderator Richard Wucherer eröffnete den Abend und stellte die beiden Gesprächs-partner kurz vor.

Thomas Eigstler, kann auf eine langjährige kommunalpolitische Laufbahn zurückblicken: Von 2002 bis 2011 war er Erster Bürgermeister der Gemeinde Wasserburg am Bodensee, Mitglied des Kreistages Lindau, sowie Sprecher der Bürgermeister im Bayerischen Gemeindetag. Seit 2011 steht er der Marktgemeinde Wiggensbach vor, ist Mitglied des Kreistags Oberallgäu und Sprecher der 28 Kreiskommunen-Bürgermeister. Seit 2020 ist er stellvertretender Landrat.

Frank Fischer machte nach dem Schulabschluss eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse in Sonthofen, schloss während seiner zweijährigen Bundeswehrzeit eine Ausbildung zum Sanitäter ab. Nach seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten leitete er mehrere Jahre die die Physiotherapieabteilung der Orthopädischen Fachklinik in Wasach/Oberstdorf. 2002 gründete er seine eigene Praxis, die er 18 Jahre erfolgreich führte. Seit 2020 ist er hauptamtlicher Bürgermeister von Obermaiselstein.

Motivation und Ziele

Auf die Frage nach ihrer Motivation erklärten beide Kandidaten, dass sie in ihren bisherigen Ämtern wertvolle Erfahrungen sammeln konnten. Die neue Kandidatur sehen sie als Möglichkeit, sich in einem größeren Rahmen einbringen und ihre Fähigkeiten weiter auszubauen.

Auch die Familien der Kandidaten unterstützen ohre Pläne voll und ganz. „Unsere Familien stehen hinter uns“, so Eigstler und Fischer übereinstimmend.

Mit Blick auf die Zukunft betonten beide, dass sie sich darauf freuen, neue Aufgabenfelder zu übernehmen, gleichzeitig aber auch Respekt und Demut vor der großen Verantwortung haben.

Motivation und Ziele

Thomas Eigstler nannte als zentrale Punkte seiner Arbeit als künftiger Landrat:

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Stärkung der Personalführung im Landratsamt

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Partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Bürgermeistern und Gemeinden

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Ernstnehmen der Sorgen, Ängste und Wünsche der Bürger

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In bestimmten Situationen klare Entscheidungen treffen.

Frank Fischer hob hervor, dass Durach hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten habe und viele Projekte bereits auf einem guten Weg seien. Besonders nannte er:

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Neubau des Kinderhauses mit fünf Gruppen und zwei Krippengruppen

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Sanierungsarbeiten an der Schule und die Erweiterung des Ganztagesbereiches

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Umsiedlung der Tennisplätze sowie der Bau eines Vereinsheimes für die Tennisspieler und die seit zwei Jahren heimatlosen Kegler

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Weiterentwicklung und Modernisierung des Seniorenzentrums

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Vorbereitung einer Nahwärmeversorgung

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Erschließung eines neuen Gewerbegebietes

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Verbesserung des Hochwasserschutzes, besonders am Heubach

Ein zentrales Anliegen ist ihm die Energiewende. Die drei geplanten Windkraftanlagen im Kemptner Wald könnten hier ein einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit erneuerbarer Energie leisten.

Fischer sprach zudem über das von der Gemeinde auf den Weg gebrachte Baulandmodell, das jungen Menschen durch Erbpacht-Grundstücke den Bau eines Eigenheimes ermöglichen soll.

Ein weiteres wichtiges Thema sei die Verkehrssituation in Durach: Radwege und Tempo-30-Zonen müssten ausgebaut und überprüft werden.

Fischer betonte außerdem die Bedeutung der Feuerwehr, der vielen Vereine im Ort sowie die Gründung der Ortsentwicklungs-GmbH, die zahlreiche Projekte auf den Weg bringt und die Zukunft der Gemeinde maßgeblich mitgestalten soll.

Persönliche Einblicke und Stärken

Bei Frage nach ihren Stärken äußerten sich die Kandidaten bewusst zurückhaltend.

Thomas Eigstler verwies auf seine langjährige Verwaltungserfahrung und bezeichnete sich als aufmerksamen Zuhörer, der Wichtiges von Unwichtigem trennen und auf Menschen eingehen kann.

Frank Fischer hervor, dass er nah an den Bürgern sei, analytisch denke und durch seinen beruflichen Werdegang Empathie und Lösungsorientierung entwickelt habe. Seine bisherigen Jahre als Bürgermeister hätten ihm zusätzlich wertvolle Einblicke in die Umsetzung größerer kommunaler Projekte vermittelt.

Beide betonten, dass sie sich ein eigenes Urteil bilden und ohne Vorbehalte auf Bürger und Mitarbeiter zugehen wollen.

Fazit der ersten Gesprächsrunde

Moderator Richard Wucherer fasste den ersten Teil zusammen:

„Wir haben hier zwei Kandidaten, bei denen angenehm auffällt, dass sie wissen, wovon sie sprechen. Man erkennt, dass sie die Zukunft positiv angehen, ohne die kommenden Aufgaben zu unterschätzen!“

Fragen aus dem Publikum

Im zweiten Teil der Veranstaltung kamen Fragen der Bürgerinnen und Bürger zur Sprache. Es ging um Ehrenamt, Sport und die Zusammenarbeit in der Gemeinde.

Eine Zuhörerin sprach Spannungen zwischen Frank Fischer und dem Gemeinderat in Obemaiselstein an, die zum Rücktritt von vier Gemeinderäten geführt hätten. Fischer erklärte, dass es sich um einen normalen Prozess gehandelt habe, als das Bürgermei-steramt, aufgrund der Zunahme der Anzahl der Einwohner des Ortes, von einem ehrenamtlichen auf ein hauptamtliches Amt umgestellt werden musste. Anfangs habe es unterschiedliche Auffassungen über Zuständigkeiten gegeben, die mittlerweile geklärt sein.

„Heute ist die Zusammenarbeit sehr gut“, so Fischer. So seien 339 von Beschluss- vorlagen in den letzten fünf Jahren 337 angenommen worden. 92 Prozent einstimmig, weitere 4 Prozent mit lediglich zwei Gegenstimmen. Ein abgelehnter Beschluss wurde auch von ihm selbst nicht unterstützt.

Auch den Vorwurf angeblicher „Alleingänge“ wies Fischer zurück. Die Entscheidungs-befugnis des Bürgermeisters von Obermaiselstein ist sehr gering. Er kann lediglich bis zu 5.000€ ohne Gemeinderatsbeschluss entscheiden und bei Kostenüberschreitungen von 2.500€, bei bereits genehmigten Projekten, muss der Gemeinderat nochmals zustimmen.

Positive Stimmung

Die Veranstaltung endete in einer ausgesprochen positiven Stimmung. Viel der Anwesenden äußerten, dass sie einen guten Eindruck von beiden Kandidaten gewonnen haben. Besonders die Vorstellung von Bürgermeisterkandidat Frank Fischer wurde mit großem Interesse verfolgt und positiv aufgenommen.

Beide Kandidaten hinterließen den Eindruck, die anstehenden Herausforderungen mit Bodenhaftung, Offenheit und einem konstruktiven Blick nach vorn anzugehen.