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Duracher Wochenblatt
Ausgabe 4/2023
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Amtliche Bekanntmachungen

Liebe Duracherinnen und Durach,

wie unsere Titelseite zeigt, ist die Gemeinde Durach seit 2017 Fair Trade Gemeinde. Im Zuge der im Sommer anstehenden Rezertifizierung sind wir nach der „Corona-Delle“ nun gehalten, auch das Thema Fair Trade wieder offensiver zu betrachten und möglichst breit zu verankern. Wie ernst es dem Gemeinderat mit diesem Thema ist, zeigt, dass es seit einigen Monaten mit Frau Sabine Buchmann eine Fair Trade Beauftragte gibt.

Erfolgreichen Gemeinden gelingt es, ein tragfähiges Netzwerk aufzubauen, in dem bestimmte Automatismen greifen und nicht jeder Einkauf von Neuem hinterfragt wird. Unser Netzwerk besteht aus Gemeinde, Kirche, Schule, Kinderhäuser, Seniorenzentrum, Einzelhändlern, Gastronomie, Vereinen und Firmen. Jedes Bindeglied des Netzwerks nutzt seine spezifischen Möglichkeiten zum Einsatz fair gehandelter Produkte. Sei es im Konsum von Kaffee, Tee, Zucker, Schokolade, Textilien, Säften oder Obst, sei es in der Beschaffung von Sport- und Spielgeräten für Schule und Kinderhaus oder in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit in lokalen Medien. Besonders bemerkenswert ist die mittlerweile mit der gaststättenrechtlichen Genehmigung verbundene Verpflichtung, bei Vereinsveranstaltungen auch mind. ein Fair Trade Produkt anzubieten.

Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob es denn notwendig ist, dass sich eine Gemeinde in diesem Bereich engagiert. Ich meine schon, denn nur die strukturelle Verbesserung der Lebenssituation vieler Menschen in den sog. Entwicklungsländern wird über kurz oder lang zu einem „Austrocknen“ der Flüchtlingsströme führen. Damit haben wir es mit unserem täglichen Einkauf in der Hand, was, wo, zu welchen Bedingungen erzeugt wird. Bei Fairtrade handelt es sich um eine kontrollierte Handelsform, bei der die Erzeuger für ihre Produkte einen Mindestpreis erhalten, der von einer Fairtrade-Organisation bestimmt wird. Das hat verschiedene Vorteile wie

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Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen in den Erzeugerländern - besonders in solchen Ländern, wo faire und sichere Arbeits- und Lohnverhältnisse fehlen.

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Stabilisation des Einkommens von Bauern und Angestellten mit Verbesserung des Lebensstandards, Vorsorge für Kindern und geringerer Abhängigkeit von Spenden.

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Rückgang von Kinderarbeit und Drogenanbau, wo Fairtrade-Projekte entstehen.

Auch die Themen Gesundheitsvorsorge, Bildung, Schulunterricht und Schulmaterial für Kinder spielen eine große Rolle. Dinge, die bei uns selbstverständlich sind, brauchen anderswo großen Einsatz und fordern großes Engagement. Wie auch bei der Problematik Klimawandel liegt Vieles in unserer Hand und es wird sich nur dann verändern, wenn wir uns verändern. Seien Sie bereit dazu und machen Sie mit! Vielen Dank.

Gerhard Hock
Erster Bürgermeister