Außen zeigt sie sich bereits in ihrem neuen Gewand, die Wendelinskapelle. Die bei der Entfernung der vor vielen Jahren fälschlicherweise aufgebrachten Dispersionsfarbe sichtbar gewordenen Strukturmalereien an der Außenfassade sind jetzt in ihrem alten Zustand wiederhergestellt worden. Rechtzeitig zum Tag des offenen Denkmals konnten die Außensanierungsarbeiten an der Kapelle abgeschlossen werden.
Die Arbeiten innen gestalten sich schwieriger und zeitaufwendiger als vorhergesehen. Der geplante Eröffnungstermin am Wendelinstag (20. Oktober 2023) kann nicht eingehalten werden und wird auf nächstes Jahr verschoben.
Die Gründe:
Nach der Freilegung der Decke von falscher Farbe, der Reinigung, der Schadensbehebung an Decke und Wänden (Risse und Bruchstellen), der Sanierung und Neubemalung der Stuckarbeiten an der Decke und um die Fenster herum, war von Vertretern des Denkmalamtes im Zusammenwirken mit dem Restaurator Gerhard Eyerschmalz und den Verantwortlichen vor Ort die Farbgebung der Stuckunterdecke und der Seitenwände zu klären. Insgesamt sind über die Jahre und an den Wänden verteilt drei Farben aus alten Zeiten erkennbar gewesen. Entschieden hat man sich für die Farben Malachitgrün an der Stuckdecke und Siena an den Wänden (Farben im Stuck und unten rechts).
Beim gleichen Termin hat sich die Gruppe nochmals intensiv mit den Kirchenbänken beschäftigt. Nach Feststellung der Denkmalschutzvertreter stammen diese aus der Barockzeit, sind also wesentlich älter als angenommen. Dies ist erkennbar an den Ornamentbemalungen an den Wangen sowie an den höchst seltenen gedrechselten Rückenteilen der Bänke, verziert mit eingeschnitzten Kanneluren. Der Schreiner hat seinerzeit römische Säulen nachgebildet. Eine Säule ist anders gestaltet, vermutlich war dies der Platz der Kapellenspenderin in der ersten Reihe. Es ist ein „Muss“, diese Bänke zu sanieren und wieder einzubauen. Ganz spontan haben die Denkmalamtsvertreter aus München und Sonthofen eine zusätzliche Bezuschussung in Aussicht gestellt.
Etwas Seltenes ist auch der Stuckaltar. Der Holzaltar wurde nicht wie üblich mit Farben marmoriert, nein es handelt sich um Gipsstuck, der in einem besonderen Verfahren hergestellt und auf Holz aufgebracht wird. Davon mehr im nächsten Bericht. Seit nunmehr zweieinhalb Jahren sind die Generalsanierungsarbeiten an der Kapelle im Gange. Der Heimatverein Durach und hier besonders dessen Vorsitzender Altbürgermeister Herbert Seger kümmert sich um Spenden für das Projekt. Die Kapelle befindet sich im Privatbesitz von Paul Lenz, Weidach. Zuschüsse gibt es auch von den entsprechenden Stellen der Denkmalpflege, von der Gemeinde Durach, dem Landkreis Oberallgäu, dem Bezirk Schwaben, von der Diözese Augsburg und der Kirchengemeinde Weidach. Die Gesamtkosten werden voraussichtlich bei 240.000€ liegen.
Die Generalsanierung der denkmalgeschützten Wendelinskapelle - mit ihren 330 Jahren „auf dem Buckel“ - kann gerne mit einer Spende unterstützt werden. Spendenquittungen können erstellt werden.
Kto. Nr.: IBAN: DE85 7336 9264 0007 4575 37
Raiba Durach, Heimatverein. Verwendung: Wendelinkapelle