Maria Weber beim diesjährigen Sommerfest im Seniorenzentrum Durach
Die Gemeinde Durach trauert um Frau Maria Weber. Die verdiente Mitbürgerin war in einigen Vereinen, Kath. Frauenbund, Elternbeiräten für Schule und Kinderhäuser engagiert. In zwei Bereichen hat sie sich besonders eingebracht. Zum einen in der Turnabteilung im TSV Durach. Ganz unten beginnend hat sie das Mädchenturnen initiiert und mit ihr ging es in der Duracher Turnbewegung steil nach oben. Durach war in aller Munde, viele Preise konnten eingesammelt werden.
Sie selber war bei allem ein großes Vorbild. Als deutsche Vizemeisterin im Geräteachtkampf und Bayerische Kunstturnmeisterin, mehrfache Allgäuer Meisterin hat sie sich einen Namen gemacht und den TSV Durach weit über die Grenzen bekannt gemacht. Nicht von ungefähr kam als eine besondere Auszeichnung ihre Berufung zur Kampfrichterin bei den Olympischen Spielen in München 1972.
Das zweite war ihr Einstieg in die Kommunalpolitik in Durach für die CSU und Freie Wählerschaft. Der sehr schnelle Bau einer Turnhalle – die heutige Mehrzweckhalle ist ihre Initiative gewesen. Das hat ihr bei dem von Männern dominierten Gemeinderat viel Ansehen, Bewunderung und Respekt eingebracht. Dies gilt auch für die Kommunalpolitik im Allgemeinen.
Von 1966 bis 1996 war sie Gemeinderätin, von 1990 bis 1996 2. Bürgermeister von Durach. Maria war eine würdige und anerkannte Vertreterin für die Belange der Gemeinde Durach. Ihr Engagement zur Dorfentwicklung mit dem Neubau des gemeindlichen Kinderhauses Christophorus, der Weiterentwicklung der Grund- und Mittelschule Durach und dem Aufbau und der Konzeption der Stiftung Seniorenzentrum war vorbildlich und außergewöhnlich.
Ihr Einsatz, ihre soziale Ader und ihre Herzlichkeit haben die Gemeinderatsarbeit in Durach sehr bereichert.
Über Jahre hinweg war sie Stimmenkönigin bei den Kommunalwahlen, der beste Beweis einer bei der Bevölkerung beliebten, anerkannten und wertgeschätzten Frau.
Maria Weber gehörte zu den Mitinitiatoren bei der Errichtung des Mahnmals für die Opfer von Flucht und Vertreibung bei uns im Kirchenweg im Jahre 1975, eins der wenigen Denkmälern dieser Art im Allgäu. Auf dem Denkmal steht der Spruch: „Lass dir die Heimat nie zur Fremde, die Fremde aber zur Heimat werden“ Dieser Spruch war im gewissen Sinne auch ein Leitspruch für Ihr Leben hier bei uns in Durach.
Wenn in Durach immer wieder gesagt worden ist, wir Duracher haben den Heimatvertriebenen bezüglich ihres Einsatz für den Wiederaufbau nach dem Kriege viel zu verdanken, dann steht Maria hier an erster Stelle.
1998 ist sie mit dem großen Ehrenkrug der Gemeinde Durach im Rahmen eines Festaktes in der Aula ausgezeichnet worden.
Wir sagen ihr ein herzliches Vergelt’s Gott und werden sie in bester Erinnerung behalten.