Gespannte Zuhörer beim 7. Workshop der Reihe „Vereine Stärken“ der Initiative Rodachtal Foto: M. Rohner, Initiative Rodachtal
Initiative Rodachtal - Bereits zum siebten Mal lud Christina Semper vom Regionalmanagement der Initiative Rodachtal zum kostenlosen Workshop im Rahmen der Vortragsreihe „Vereine Stärken“ ein. Am Dienstagabend konnten sich 24 Akteurinnen und Akteure von Vereinen aus dem Rodachtal vor Ort im Gemeindezentrum Bad Colberg oder per Videokonferenz Tipps für eine erfolgreiche Förderantragstellung holen. Schritt für Schritt erklärte Referentin Anja Lothschütz die Vorgehensweise.
„Wenn man einen Förderantrag stellt, sollte man die Förderzwecke der Geldgeber kennen und sich mit dem Ziel des Förderprogramms auseinandersetzen“, riet Anja Lothschütz, von der WerteWissenWandel gGmbH, zu Beginn ihres Vortrags am 7. November im Gemeindezentrum Bad Colberg. „Förderer werden nur Projekte finanzieren, die ihrem Förderzweck entsprechen“, ergänzte Lothschütz. Eine weitere wichtige Frage, die sich ein Verein im Vorfeld stellen sollte, ist, wie die Zivilgesellschaft von dem Projekt profitieren kann, für das ein Verein einen Förderantrag stellt. „Wir wollen Fußbälle für unseren Sportverein kaufen“, reicht nicht aus, nannte Anja Lothschütz ein Beispiel. Es solle schon ein Ziel geben, wie zum Beispiel der Aufbau einer Jugendfußballmannschaft für Jungen und Mädchen, für eine bestimmte Altersgruppe, in einem gewissen Zeitraum mit dem Ziel, für
eine bestimmte Anzahl von Jugendlichen mehr Freizeitangebote im Ort zu schaffen.
Die Referentin demonstrierte, wie sich diese Fragen und weitere Faktoren wie personelle, zeitliche und finanzielle Ressourcen, Zieldefinition, Zielgruppen, Maßnahmenpakete, Analysen
oder Erfolgskontrolle mithilfe einer Projektskizze wie an einem roten Faden anordnen lassen und so von den mit der Antragstellung beauftragten Personen des Vereins
lückenlos abgearbeitet werden können. Wenn man dann noch Fallstricke wie verpasste Abgabefristen oder den Projektbeginn vor Antragstellung vermeidet und den Fördermittelgebern
auf Augenhöhe und kompetent begegnet, sollte der Antrag Erfolg haben.
„Zum Warmwerden“ empfahl Frau Lothschütz den Teilnehmenden, zunächst mit einem sogenannten Mikroförderprogramm zu beginnen. Diese Förderungen haben oft niedrigschwellige Modalitäten und sind einfacher zu beantragen.
„Mit unserer kostenlosen Workshopreihe „Vereine stärken“ wollen wir das ehrenamtliche Engagement nachhaltig unterstützen“, sagte der anwesende erste Bürgermeister der Gemeinde Untermerzbach, Helmut Dietz. Er ist Projektpate des Leitprojektes „Fränkisch verbunden“
der Initiative Rodachtal, zu dem auch die Ehrenamtsförderung gehört und in deren Rahmen die Vortragsreihe entstanden ist.
Einen Überblick über die Fördermittelgeberlandschaft gab es bereits in einem vorangegangenen sechsten Workshop im September 2023 mit dem selbständigen Berater für gemeinnützige Organisationen, Florian Brechtel.
Für die Durchführung ihrer Reihe „Vereine Stärken“ hat sich die Initiative Rodachtal die
WerteWissenWandel gGmbH ins Boot geholt. Die Veranstaltungsreihe wird möglich durch das Modellprojekt „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Am 19. Dezember um 18:30 Uhr findet der achte Workshop aus der Reihe „Vereine stärken“ statt unter dem Motto: Social Media Strategie für Vereine. Informationen und Anmeldung unter www.initiative-rodachtal.de
Kurzprofil Initiative Rodachtal:
Die Initiative Rodachtal e.V. ist ein seit dem Jahr 2001 bestehender Zusammenschluss von inzwischen fünf thüringischen (Eisfeld, Heldburg, Hildburghausen, Straufhain, Ummerstadt) und sechs bayerischen Gemeinden (Ahorn, Bad Rodach, Itzgrund, Seßlach, Untermerzbach, Weitramsdorf). Mitglied im über 50.000 einwohnerstarken Bündnis sind auch die Landkreise Coburg und Hildburghausen. Die Handlungsfelder der Kooperation sind breit gefächert und bündeln sich in einer gemeinsamen Geschäftsstelle, die im Baukompetenzzentrum in Ummerstadt angesiedelt ist. Neben dem Flächen- und Siedlungsmanagement, dem kulturellen und bürgerschaftlichen Bereich bildet der Tourismus von Beginn an einen wichtigen Schwerpunkt. Dazu kommen Projekte der Infrastruktur und des Bereichs Brauen und Backen. Das thüringisch-fränkische Bündnis hat das Büro IPU aus Erfurt mit dem Regionalmanagement betraut. Vorsitzende der kommunalen Gemeinschaft sind der erste Bürgermeister der Gemeinde Ahorn, Martin Finzel und der Bürgermeister der Stadt Eisfeld, Sven Gregor. Die Initiative Rodachtal e.V. wurde im Jahr 2016 mit dem Bayerischen Staatspreis für die innovative ländliche Entwicklung ausgezeichnet.