Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
ich möchte mich bei allen Sammlerinnen und Sammlern herzlich bedanken, die bei der Kriegsgräbersammlung in diesem Jahr 2.065,40 € zusammengebracht haben. Natürlich ergeht auch ein herzlicher Dank an allen Spenderinnen und Spendern. Sie alle unterstützen die Arbeit des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge e. V., der sich seit über 100 Jahren dankenswerterweise um die Pflege und Erhaltung der Gräber unserer deutschen Kriegstoten im Ausland kümmert.
Wie sie aus der u. a. Aufteilung des Ergebnisses ersehen können, wurde in einigen Stadtteilen keine Sammlung durchgeführt, da sich niemand dafür bereit erklärt hat. Wer im nächsten Jahr die Arbeit des Volksbundes unterstützen möchte, darf sich gerne im Rathaus melden.
Außerdem möchte ich mich bei allen bedanken, die am diesjährigen Volkstrauertag an den Gedenkfeiern teilgenommen haben und mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen für den Frieden in Europa und der ganzen Welt gesetzt haben.
Mit einem Auszug aus meiner Rede zum Volkstrauertag 2024 möchte ich ihnen ein paar Gedanken zum Nachdenken mit auf den Weg geben:
„Wir sind heute zusammengekommen, um den Opfern von Krieg und Gewalt zu gedenken. Insbesondere den Opfern, welche die beiden Weltkriege hervorgebracht haben. Ja, in unserer schnelllebigen Zeit, in der wir oft in den Nachrichten oder Tageszeitungen von Konflikten, Zerstörung und Leid lesen, erinnert uns dieser Tag daran, innezuhalten und über die tiefgreifenden Folgen von Krieg und Gewalt nachzudenken.
Der Volkstrauertag ist ein Tag der gemeinsamen Erinnerung und ein Tag der Mahnung. Ein Tag, an dem wir uns fragen müssen: Was können wir tun, um zukünftig Krieg, kriegerische Auseinandersetzungen und Konflikte zu verhindern? Wir gedenken heute all denen Menschen, die durch Kriege ihr Leben verloren haben: Soldaten, Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder. Wir erinnern uns an die Unschuldigen, die aus ihren Häusern vertrieben wurden, an die Familien, die durch Gewalt auseinandergerissen wurden und stellen dabei auch fest, dass betroffene Familien auch heute - einige Generationen später - noch Wunden tragen, die nicht vollständig verheilt sind.
Leider hat man wohl aus der Geschichte nicht so viel gelernt. Auch heute sind Kriege und Konflikte an der Tagesordnung und es ist traurig und teilweise auch deprimierend, dass wir gerade auch deswegen sehr unruhige Zeiten erleben. Wenn wir uns die globale Entwicklung anschauen, dann nehmen die gewalttätigen Konflikte in der jüngeren Vergangenheit tatsächlich leider zu und somit auch die Anzahl der Opfer.
Und leider ist es auch so, dass nicht nur die bloße Anzahl an Krisen und Konflikten zunimmt, sondern auch, dass diese gleichzeitig stattfinden. Ein Lied, das die Gefühle vieler Menschen zum Ausdruck bringt, heißt „Die weißen Tauben sind müde.“ von Hans Hartz. Dieses Lied stammt aus den 80er-Jahren. Der Liedtext lautet:
Die weißen Tauben sind müde.
Sie fliegen lange schon nicht mehr.
Sie haben viel zu schwere Flügel
und ihre Schnäbel sind längst leer.
Diese Worte berühren tief und geben Grund und Anlass zum Nachdenken. Sie erinnern uns daran, dass der Frieden oft zerbrechlich ist, dass die weißen Tauben -ein Sinnbild für Hoffnung und Frieden - müde und erschöpft sind als Folge daraus, wenn Menschen einander als Feinde betrachten.
Die Worte zeigen uns, dass der Frieden, den wir ja eigentlich so schätzen, nicht selbstverständlich ist und dass er verteidigt und bewahrt werden muss. Die Tauben, die seit jeher als Symbol des Friedens stehen, scheinen angesichts von Krieg und Leid immer mehr ihre Kraft zu verlieren.
Der Text des Liedes geht wie folgt weiter:
Jedoch die Falken fliegen weiter.
Sie sind so stark wie nie vorher.
Und ihre Flügel werden breiter
und täglich kommen immer mehr.
Und tatsächlich nehmen wir tagtäglich wahr, dass die in dem Lied beschriebenen Falken, die hier als Symbol für Unruhestifter und Kriegsbefürworter stehen, immer zahlreicher und stärker werden. Die Kriege auf der ganzen Welt, meine Damen und Herren, sind nicht mehr so weit weg, wie noch vor wenigen Jahren. Nach vielen Jahrzehnten Friedensepoche finden wieder kriegerische Auseinandersetzungen in Europa statt.
Doch dieser Zustand ist kein Schicksal, dem wir uns fügen und einfach so hinnehmen müssen. Gerade der heutige Volkstrauertag ermutigt uns und ruft uns auf, uns gemeinsam für Frieden in der ganzen Welt einzusetzen. Er ruft uns dazu auf, die Kraft zu finden, immer wieder Brücken zu bauen und die schrecklichen Erinnerungen der Vergangenheit lebendig zu halten. Indem wir uns immer wieder daran erinnern, mit welch schrecklichen Folgen kriegerische Auseinandersetzungen in der Vergangenheit stattgefunden haben, geben wir dem Frieden eine Stimme und trägt auch jeder Einzelne Verantwortung dafür, dass kommende Generationen in einer Welt leben können, die nicht durch Hass, sondern durch Solidarität und Verständnis geprägt ist.
Frieden bedeutet nicht nur die Nichtexistenz von Krieg, sondern eine gemeinsame Kultur, die wir in unserem täglichen Leben miteinander aufbauen können. Und es beginnt bereits bei uns in der Nachbarschaft, am Stammtisch, auf der Arbeit: Es sind die kleinen Schritte des Miteinanders und des gegenseitigen Verständnisses, die uns letztendlich alle zusammenführen. Die letztendlich auch den Unterschied machen und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft stärken.
Unsere Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit verpflichtet uns, für eine gute Zukunft zu arbeiten. Heute, bei dieser Gedenkfeier am Ehrenmal, gedenken wir derer, die durch Krieg und Gewalt gestorben sind. Wir gedenken ihnen, indem wir uns fest vornehmen, dass ihr Opfer nicht umsonst war. In der Hoffnung, dass die weißen Tauben irgendwann wieder fliegen können, stark und voller Hoffnung, getragen von unserem Willen, eine Welt zu schaffen, die friedvoll ist.“
In diesem Sinne wünsche ich ihnen allen eine friedvolle und besinnliche Adventszeit.
| Stadtteil | Betrag |
| Autenhausen | 298,00 € |
| Bischwind | 53,40 € |
| Dietersdorf | 0,00 € |
| Eckersdorf/Heinersdorf Grubensteiner Weg | 70,00 € |
| Gemünda | 357,00 € |
| Gleismuthhausen | 95,00 € |
| Hattersdorf | 100,00 € |
| Heilgersdorf | 0,00 € |
| Krumbach | 0,00 € |
| Lechenroth | 38,00 € |
| Merlach | 90,00 € |
| Oberelldorf | 0,00 € |
| Rothenberg | 70,00 € |
| Seßlach | 879,00 € |
| Setzelsdorf | 15,00 € |
| Unterelldorf | 0,00 € |
| Gesamtbetrag: | 2.065,40 € |