Jahr für Jahr macht der weltweite Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) auf das hohe Ausmaß von Gewalt gegenüber Frauen aufmerksam. Um die Bevölkerung, betroffene Frauen und Personen aus deren Umfeld, über Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten sowie die aktuelle Lage im Frauenhaus Bamberg zu informieren, wird seitens der Gleichstellungsstelle in Kooperation mit den Frauenverbänden im Landkreis Forchheim ein Vortrag über das Frauenhaus Bamberg am Montag, 27. November 2023 um 19 Uhr im Kulturraum St. Gereon beim Landratsamt Forchheim angeboten (Kurs-Nr. 710); Anmeldung bitte unter www.vhs-forchheim.de, Eintritt frei.
Dabei wird die Leiterin des Frauenhauses Bamberg, Frau Bettina Hainke, über die Arbeit und Situation im Frauenhaus berichten. Laut Statistik ist jede dritte Frau im Laufe ihres Lebens von Gewalt betroffen.
Umso wichtiger ist es, dass von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt Betroffene entsprechende Beratungs- und Anlaufstellen kennen, um sich an diese zu wenden und sich dauerhaft aus der Notlage befreien zu können. Das Frauenhaus Bamberg bietet Beratung und Unterkunft; bedrohte und misshandelte Frauen können sich rund um die Uhr unter Tel. 0951 58280 an das Frauenhaus Bamberg, wenden.
Auch über das HILFETELEFON Gewalt gegen Frauen, Tel. 116 016 oder online unter www.hilfetelefon.de ist eine professionelle und qualifizierte kostenfreie Beratung in 18 Fremdsprachen an 365 Tagen im Jahr möglich.
19. November - Internationaler Tag gegen Gewalt an Männern
Die neuen Zahlen des Bundeskriminalamtes zur häuslichen Gewalt machen es deutlich: Die Zahl der von Gewalt betroffenen Personen ist im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 % gestiegen. 240.547 Menschen haben Anzeige gegen ihre Täter bzw. Täterinnen erstattet. Von den Betroffenen sind 71,1 % weiblich (171.076) und 28,9 % männlich (69.471). Daher gilt es, insgesamt mehr für den Opferschutz und für die Prävention zu tun. Um den Anstieg der Zahlen zu verstehen, ist zu berücksichtigen, dass im Vergleich zu den seit 2015 jährlich veröffentlichten Kriminalstatistischen Auswertungen Partnerschaftsgewalt, nun neben den aufgeführten Fällen von Partnerschaftsgewalt auch Delikte der sog. innerfamiliären Gewalt mitgezählt werden. Das sind zusätzlich Tatanzeigen von und gegen Eltern, Kindern, Geschwistern und sonstigen Angehörigen. Die Zahlen zeigen, dass Frauen insgesamt stärker betroffen sind, jedoch auch Männer unter häuslicher Gewalt leiden und jetzt offenbar öfter den Mut haben, diese Gewaltdelikte bei der Polizei anzuzeigen. Die mittlerweile etablierten Männergewaltberatungsnetzwerke tragen zu steigender Aufmerksamkeit bei und bieten entsprechende Hilfestellung an. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Männer“ ist unter 0800 123 9900 Mo - Do von 8.00 – 20.00 Uhr sowie Fr von 8.00 – 15.00 Uhr erreichbar. Betroffene Männer können sich auch unter www.maennergewaltschutz.de/hilfe auf der Kontaktlandkarte der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) Hilfe in ihrer Nähe suchen. Die Zahl der Männerschutzwohnungen stieg seit 2017 von drei auf zwölf mit nun 41 Plätzen bundesweit an. Zudem gibt es zwei geschlechtsunabhängige Gewaltschutzwohnungen, die von Betroffenen aller Geschlechter genutzt werden können. Die nächstgelegenen Beratungsstellen häusliche Gewalt gegen Männer befinden sich in unserer Region in Nürnberg, Tel. 0911-27299820 bzw. in Bayreuth, Tel. 0921-512525. Eine Schutzwohnung kann über „Riposo“, Tel. 0911-2354137, ein Projekt der Caritas Nürnberg, vermittelt werden. Das Männerkrisentelefon steht unter 01805-439 258 (14 ct/min) als Notruf bei Partnerschaftsproblemen, Opfererfahrungen, Burnout, usw. zur Verfügung.