Die letzte Sitzung der Verbandsversammlung, welche sich aus 26 Personen aus den 5 Mitgliedsgemeinden zusammensetzt, fand im Mehrzweckhaus in Affalterthal statt.
Im öffentlichen Teil der Versammlung wurde auch der Verteilerschlüssel, der die Aufteilung der Verwaltungskosten und der Investitionen für die Mitgliedsgemeinden definiert, fortgeschrieben und neu festgelegt. Die letzte Festsetzung fand bereits im Jahre 2011 statt. Kurz vor Ausbruch der Coronapandemie beauftragte der AZV Trubachtal damals das Ingenieurbüro Engelhardt aus Eckental-Brand mit der Neuberechnung der Einwohnerwerte, aus welchen sich o. g. Verteilerschlüssel ergibt. Die verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie hätten jedoch zu realitätsfernen Verzerrungen geführt, so dass man mit dem Ingenieurbüro übereingekommen ist, die Berechnungen erst nach Normalisierung des täglichen Lebens sowie des Tourismus in der Region durchzuführen. Zwischenzeitlich hatte auch das mit der Kläranlagensanierung beauftragte Büro BBI aus Regensburg im Rahmen der Grundlagenermittlung zur Ausbaugröße die Daten erhoben. Die beiden Ingenieurbüros haben nun ihre Daten abgeglichen, zusammengefügt, auf Plausibilität geprüft und kommen zu folgendem Ergebnis:
| Markt Egloffstein: | 30,20 % (+0,68 %) |
| Markt Gößweinstein: | 18,56 % (-3,98 %) |
| Stadt Gräfenberg: | 18,13 % (+7,65 %) |
| Gemeinde Obertrubach: | 31,69 % (-3,89 %) |
| Markt Pretzfeld: | 0,42 % (-0,40 %) |
Insbesondere die beiden (abwasserbelastungsintensiven) Brauereien im Gebiet der Stadt Gräfenberg führen mit 609 Einwohnerwerten zu einer Erhöhung des Anteils der Stadt Gräfenberg. Die Steigerung des Marktes Egloffstein ist auf die wachsende Anzahl von Tagesgästen im Wildpark Hundshaupten zurückzuführen, wohingegen die Minderungen im Markt Gößweinstein und in der Gemeinde Obertrubach mit der Schließung von größeren Gastronomie- und Beherbergungsbetrieben einhergehen. Beim Markt Pretzfeld hat sich mit dem einzig angeschlossenen Ortsteil Oberzaunsbach durch die Schließung der dortigen Gastwirtschaft und einem geringen Bevölkerungsrückgang der Anteil etwas reduziert. Die Verbandsversammlung hat diesen Verteilerschlüssel einstimmig beschlossen. Aufgrund der nicht unerheblichen Auswirkungen auf die jeweiligen Investitionskostenanteile der Mitgliedsgemeinden sollen die Einwohnerwerte zukünftig im 6jährigen Turnus fortgeschrieben werden.
Die Jahresrechnung 2023 wurde nach Prüfung durch den örtlichen Rechnungsprüfungsausschuss mit einem Gesamtergebnis von 2.359.177 € festgestellt und die Entlastung erteilt. Zwei Beschlüsse aus nichtöffentlichen Sitzungen konnten bekanntgegeben werden: Die Fa. RIWA GmbH aus Amberg erhielt den Auftrag zur digitalen Erfassung sämtlicher Verbundkanäle des AZV Trubachtal und zur Erstellung eines digitalen Abwasserkatasters. Im Rahmen der anstehenden Kläranlagensanierung muss zur Erstellung der Verträglichkeitsabschätzung zum FFH- und SPA-Gebiet ein landschaftspflegerischer Begleitplan und eine Vorprüfung nach Umweltverträglichkeitsprüfungsgesetz erarbeitet werden. Dies wird in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsplanungsbüro Klebe aus Nürnberg geschehen. Unter dem Punkt Sonstiges, Bekanntgaben teilte der Verbandsvorsitzende Förtsch mit, dass die Fa. Scharr-Tec einen Nachtragsauftrag über den Einbau von Rohrventilatoren in den unterirdischen Rückhaltebecken erhalten hat. Am Regenüberlaufbecken 12 nördlich von Egloffstein ist die Erneuerung des Wasserhausanschlusses erforderlich. Die Aufwandsentschädigung des Vorsitzenden und des stv. Vorsitzenden ist dynamisiert und an die tariflichen Entwicklungen des TVÖD gekoppelt. Eine inhaltsgleiche Übertragung des Tarifabschlusses auf die Aufwandsentschädigungen hätte jedoch insbesondere im Hinblick auf die Einmalzahlungen und den Mindestgarantiebetrag für die Beschäftigten des TVÖD zu starken Verzerrungen geführt. Der Verbandsvorsitzende und sein Stellvertreter verzichten auf die sog. Inflationsausgleichsprämie und den tariflichen Mindestgarantiebetrag. Die Aufwandsentschädigungen erhöhen sich um den durchschnittlichen Prozentsatz der EG 9c des TVÖD. Aus den Reihen der Verbandsräte wurde befürchtet, die Entlüfter samt Abweiserbügel am RÜB 11 nördlich der Kneippanlage Egloffstein wären im Wanderwegegrundstück zum Liegen gekommen und würden den dort stattfindenden landwirtschaftlichen Verkehr beeinträchtigen. Sowohl die Entlüfterrohre als auch die Absperrbügel befinden sich jedoch außerhalb des eigentlichen Wegegrundstückes. Durch die aktuell vorhandene Schotterschicht mag der optische Eindruck entstehen, als befänden sie sich im Wegeverlauf.