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Mitteilungsblatt für den Markt Egloffstein
Ausgabe 14/2023
Sonstige Mitteilungen
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Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz

Zertifizierung – Wirtschaftsband A9 Fränkische Schweiz e.V. nun auch als gewerblicher Betreiber von Ökokonten anerkannt

Seit über zweieinhalb Jahren ist die ILE Wirtschaftsband A 9 Fränkische Schweiz e. V. mit einem eigenen Kompensationsflächenmanagement (KFM) ausgestattet, gefördert durch die ländliche Entwicklung in Bayern. Projektmanager Daniel Jentsch kümmert sich um die Ausgleichsbedarfe städtischer und gemeindlicher Bauvorhaben und richtet für diese ein interkommunales Ökokonto ein. Darin werden Potentialflächen gesichert und auch teilweise bereits ökologisch aufgewertet. Aus diesem Flächen- und Maßnahmenguthaben können die Gemeinden Ausgleichsbedarfe decken.

Um die Funktion und Wirkung des Kompensationsflächenmanagements weiter auszubauen, wurde nun die Grundlage dafür geschaffen, dass durch Aufwertung generierte ökologische Wertpunkte auch an Dritte veräußert werden können. Hierfür bedurfte es einer staatlichen Prüfung durch das bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), das die fachliche und personelle Ausstattung der ILE-Geschäftsstelle auf Leistungsfähigkeit, Zuverlässigkeit und Fachkompetenz überprüft. Aufgrund der langjährigen Erfahrungen der Mitarbeiter stellte das LfU fest, dass die Leistungen den rechtlichen und naturschutzfachlichen Anforderungen entsprechen und erteilte den Bescheid zur Anerkennung als gewerblicher Betreiber von Ökokonten. Nun steht einem Verkauf von Wertpunkten auch an Eingriffsverursacher neben den eignen ILE-Gemeinden nichts mehr im Wege. Erste Anfragen sind bereits eingegangen. Mit diesem Kompetenzfeld besetzt die ILE-Region ein wichtiges Aufgabengebiet im Spannungsfeld von Flächenknappheit, nachhaltiger kommunaler Entwicklung, Flächendruck auf die Landwirtschaft von verschiedensten Seiten und Klimaherausforderungen. Das KFM ist direkter Ansprechpartner für Flächeneigentümer*innen aus dem Bereich der Land- und Forstwirtschaft und kooperiert dabei eng mit den Naturschutzbehörden, den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und dem Landschaftspflegeverband Fränkische Schweiz. Weitere Akteure, wie etwa die Schäfer zur Flächenbewirtschaftung, runden das Netzwerk ab.

Die Erfolgsfaktoren dabei sind

Einbindung der Flächen in ein ökologisches Gesamtkonzept mit Stärkung des Biotopverbundes

Frühzeitige strategische Flächensicherung durch intensive Recherche- und Akquisetätigkeit

Das Instrument der dinglichen Sicherung, d.h. Flächeneigentümer können die Flächen im Eigentum behalten und diese bleiben i. d. R. auch landwirtschaftliche Nutzflächen

Nutzungsperspektiven von Grenzertragslagen für die Landwirtschaft, wie karge Böden oder steile Lagen

Flächenersparnis durch Verzinsung der Ökopunkte und Kombination mit Artenschutz

So akquiriert das KFM bereits heute die Flächen für die Projekte von morgen und trägt damit zur Stärkung der Region in ihrer weiteren Entwicklung bei.