Staatsministerin Kaniber mit Familie von Pölnitz beim Festakt
Alle zwei Jahre verleiht das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus den Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung. Das Staatsministerium würdigt damit vorbildliche und oft jahrzehntelange Leistungen privater und körperschaftlicher Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung.
Der Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung stand im Jahr 2025 unter dem Motto "Wir brauchen den Wald – der Wald braucht uns!". Mit diesem Motto sollten die Bedeutung des Waldes für die Menschen und die Notwendigkeit einer pfleglichen Waldbewirtschaftung für den Schutz der Wälder und die Sicherung ihrer vielfältigen Funktionen ins Bewusstsein gerückt werden.
Aus den Vorschlägen von Forstverwaltung, forstwirtschaftlichen Vereinigungen und Berufsverbänden wählt eine unabhängige Jury die Preisträger aus. Wichtige Kriterien für die Entscheidung sind unter anderem eine naturnahe, wirtschaftliche Waldbautechnik, überbetriebliches Engagement, eine standortgemäße Baumartenzusammensetzung oder das Beschreiten neuer Wege und kreative Betriebsführung. Ein wichtiger Aspekt ist auch der vorausschauende Waldumbau hin zu klimastabilen Mischbeständen.
Staatsministerin Michaela Kaniber hat im Rahmen eines Festaktes am 15. Oktober den diesjährigen Staatspreis unter anderem an Heinrich Freiherrn von Pölnitz und seiner Familie aus Hundshaupten verliehen.
Aus der Würdigung der Ministerin:
„Heinrich Freiherr von Pölnitz lebt mit seiner Familie vom Wald. Vor seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre hat er den Beruf des Forstwirts erlernt. 2010 gab er seine Karriere als Bankkaufmann auf, um sich hauptberuflich um den Familienforstbetrieb zu kümmern. Dieser umfasst 455 Hektar und besteht aus drei Revierteilen in der Fränkischen Schweiz, im Steigerwald und im südlichen Frankenwald. Der Preisträger hat klare waldbauliche Konzepte für die naturräumlich und geologisch unterschiedlichen Teilreviere entwickelt. Er setzt auf flächige Naturverjüngung und eine frühzeitige, konsequente Waldpflege, um breit gemischte, stabile Wälder zu erreichen.
Die Kalamitäten der vergangenen Jahre durch Borkenkäfer und Trockenheit waren für Freiherrn von Pölnitz sehr schmerzlich. Wo nicht bereits Naturverjüngung vorhanden war, brachte er die Schadflächen rasch wieder in Bestockung. Wesentlichen Einfluss auf die waldbaulichen Ziele hat für den Preisträger die Jagd, die er traditionell, aber konsequent betreibt. Tragbare Wilddichten in den drei Eigenjagdrevieren erlauben Verjüngung ohne Zaun. Sehr wichtig sind Heinrich von Pölnitz auch die Sozialfunktionen seines Waldbesitzes. Er nimmt am Vertragsnaturschutzprogramm Wald teil und veranstaltet zusammen mit Partnern Waldgottesdienste und Wandertage. Seit 2020 betreibt er einen Begräbniswald. 2022 hat er ein privates Ökokonto eröffnet und 2023 einen naturnahen Wohnmobil- und Campingplatz für den sanften Tourismus in der Fränkischen Schweiz eingerichtet.“
Der Markt Egloffstein gratuliert Familie von Pölnitz auf das herzlichste zu dieser herausragenden Auszeichnung und Belohnung der Mühen um eine auf zukünftige Generationen ausgerichtete Waldbewirtschaftung!