Freibadsanierung
Ursprünglich war geplant, das bestehende Sanitärgebäude mit den Toilettenanlagen zu entkernen, zu sanieren und für den bisherigen Zweck weiterzuverwenden. Die Baufirma hat Ende Oktober das Gebäude komplett entkernt. Danach wurden erst die erheblichen Schäden an der Bausubstanz sichtbar. Das Holzdach ist an mehreren Stellen vermorscht, an anderen Stellen von Schwämmen / Pilzen befallen. Die Außenwände aus Hohlblocksteinen sind stellenweise stark beschädigt. Die Bodenplatte hat eine zu geringe Stärke, um den heutigen Bauvorschriften zu genügen. Würde man die Bodenplatte „nach oben aufdoppeln“, würde damit einhergehend die Höhe der Türöffnung verringert, was wiederum den Einbau neuer Türstürze erforderlich machen würde. Der Zustand der Entwässerungsleitungen unter der Bodenplatte und außerhalb des Gebäudes ist nicht bekannt. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um veraltete Steinzeug- bzw. Tonrohre handelt, deren Dichtigkeit und weitere Verwendung zumindest fraglich ist.
Der Marktgemeinderat wurde kurzfristig zu einer außerplanmäßigen Sitzung direkt vor Ort geladen, um eine Entscheidung über die Sanierung oder eine Unterbringung der Toiletten an anderer Stelle herbeizuführen. Das ebenfalls zur Sitzung anwesende Architekturbüro Krautloher kommt zu der Einschätzung, dass eine Instandsetzung des Gebäudes aufgrund der hervorgetretenen Bauschäden als nicht wirtschaftlich erscheint. Die Fa. Walter-Bau hat die Abbruch- und Entsorgungskosten auf rund 9.500 € netto beziffert. Durch einen Abbruch des Gebäudes ergeben sich allerdings auch neue Möglichkeiten der Verortung der Sanitäranlagen im Freibadgelände. Des Weiteren ergeben sich neue Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung der Sanitäranlagen, da man nicht wie bisher an Zwangspunkte hinsichtlich Leitungsführung und deren Höhe gebunden ist.
Erste Überlegungen für eine neue Platzierung der Sanitäranlagen führen dazu, die Sanitäranlagen zukünftig im „sowieso“ zu errichtenden Gebäudetrakt unterzubringen. Dadurch könnten die Kosten der Gebäudehülle für ein neu zu errichtendes Sanitärgebäude eingespart werden. Des Weiteren sind in diesem Gebäudetrakt die barrierefreie Toilette und die erforderliche Personaltoilette für den Kioskbetrieb geplant, so dass eine gewisse technische Infrastruktur der Zu- und Ableitungen eh schon eingeplant war. Gleichzeitig entstehen jedoch neue Kosten für ein dann zu errichtendes Gebäude für ein Lager- und Materialdepot, welches ursprünglich im Hauptgebäudetrakt untergebracht werden sollte und nun den Sanitäranlagen weichen muss. Diese neuen Kosten dürften sich jedoch im überschaubaren Bereich halten, da zum einen die baulichen Ansprüche an einen reinen Lagerraum geringer sind, zum anderen kann dieser Lagerraum relativ ortsunabhängig auf dem Gelände errichtet werden.
Es ist angedacht, den neuen Lagerschuppen mit tatkräftiger Unterstützung des Fördervereins des Freibades zu errichten.
Mit einer Gegenstimme sprach sich der Gemeinderat für einen Abriss des Sanitärgebäudes aus und beauftragte die Verwaltung und das Architekturbüro, eine wirtschaftlich vertretbare Alternative für die benötigten Sanitäranlagen zu entwickeln.
Wildpark Hundshaupten – Neuerrichtung einer Talbrücke – Anlegen von Baustraßen
In der darauffolgenden öffentlichen Sitzung konnte der Bürgermeister noch einen Beschluss aus einer vorhergehenden nichtöffentlichen Sitzung bekanntgeben: Im Zusammenhang mit dem geplanten Neubau einer Talbrücke im Wildpark Hundshaupten durch den Landkreis Forchheim ist das Anlegen von Baustraßen für den Baustellenverkehr außerhalb des Wildparkgeländes erforderlich. Diese Baustraßen sollen soweit wie möglich auf vorhandenen Wirtschaftswegen errichtet werden. Der Markt Egloffstein hat hierzu eine Vereinbarung mit dem Landkreis über den Bau, den hierfür benötigten Grunderwerb und den späteren Eigentumsübergang geschlossen. Die näheren Inhalte der Vereinbarung betreffen auch Regelungen hinsichtlich des Privateigentums von Bürgern und unterliegen daher weiterhin der Verschwiegenheitspflicht.
Haushalt
Mitte November wurde der Haushalt für das laufende Haushaltsjahr einstimmig verabschiedet. Bedingt durch Personalausfälle an empfindlichen Stellen bei gleichzeitiger Aufgabenmehrung, zum Teil durch eigene Baustellen, zum Teil durch übertragene Aufgaben aus Bundes- und Landesebene war es dieses Jahr nicht früher möglich, den Haushalt zu fertigen. Die zwischenzeitlich getätigten Ausgaben im investiven Bereich wurden per Einzelbeschlüsse in den verschiedenen Gremien legitimiert. Der Haushalt 2025 hat das zweite Jahr in Folge ein Gesamtvolumen in den Einnahmen und Ausgaben von rund 12 Mio. € und bewegt sich für unsere Verhältnisse auf einem hohen Niveau (vor 10 Jahren lag das Gesamtvolumen bei rund 4,5 Mio. €). Die Pro-Kopf-Verschuldung beläuft sich aktuell auf 721 € und liegt damit nach wie vor weit unter dem Landesdurchschnitt in Bayern von 938 € bzw. dem Bundesdurchschnitt vergleichbarer Kommunen von 1909 €. Die Personalausgaben über alle Bereiche betragen 2025 rund 1,9 Mio. € bzw. knapp 30 % des Verwaltungshaushaltes. Seitens des Freistaates Bayern erhält der Markt Egloffstein rund 1,13 Mio. € an Schlüsselzuweisungen. Gleichzeitig muss der Markt Egloffstein über die Kreisumlage 1,11 Mio. € an den Landkreis Forchheim entrichten, damit dieser seine Aufgaben erledigen kann. Die Einnahmen aus der Grundsteuer A+B betragen 335.000 €, aus der Gewerbesteuer 490.000 € und aus der Einkommenssteuerbeteiligung 1,471 Mio. €. Der Saldo aus der laufenden Verwaltungstätigkeit beträgt ein Plus in Höhe von 344.600 € und wird dem Vermögenshaushalt zugeführt. Aus dem Haushaltsjahr 2024 steht eine Zuführung zur Rücklage in Höhe von 595.000 € zur Verfügung, die dieses Jahr wieder der Rücklage entnommen wird. Zusammen mit einer Kreditermächtigung aus dem Vorjahr in Höhe von 1 Mio. € können die Investitionen in die Pflichtaufgaben und auch in nicht unerheblichen Umfang in die freiwilligen Leistungen getätigt werden.
Da die Schätzungen der Wirtschaftsinstitute für die kommenden Jahre eine Zunahme der strukturellen Unterfinanzierung der öffentlichen Hand prognostizieren und den Kommunen vor Ort immer mehr Aufgaben ohne Durchfinanzierung seitens des Bundes und des Freistaates aufgelastet werden sind das Gemeinderatsgremium und die weiteren Entscheidungsträger des Marktes Egloffstein zukünftig mehr denn je angehalten, jedwede Ausgabe auf ihre Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit zu prüfen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Landkreis Forchheim zur Deckung seines Finanzbedarfes aufgrund der gesunkenen Umlagekraft, insbesondere der Kreisstadt Forchheim, gefordert sein wird, den Hebesatz der Kreisumlage ab 2026 deutlich zu erhöhen.
Jugendbeauftragte
Jugendbeauftragte sind in der Regel Mitglieder eines Gemeinde-/ Marktgemeinde– oder Stadtrates, denen eine besondere Rolle durch Beschluss im Gemeinderat zugesprochen wird. Sie übernehmen (ehrenamtlich) die Aufgabe, die Anliegen der Kinder und Jugendlichen wie auch der Kinder- und Jugendarbeit im jeweiligen Gemeindegebiet zu vertreten, zu unterstützen und zu fördern. Jugendbeauftragte sorgen für den kontinuierlichen Kontakt der Gemeinde zu den Vertretern/-innen der Kinder- und Jugendarbeit, zu den Kindern und Jugendlichen, deren Erziehungsberechtigten sowie den jungen Erwachsenen. Sie koordinieren und fördern die Zusammenarbeit mit Personen, Gruppen und Initiativen, die in der Kinder- und Jugendarbeit tätig sind.
Im August 2020 hat der Marktgemeinderat insgesamt 4 Personen aus Egloffstein zu Jugendbeauftragten des Marktes Egloffstein bestellt. Das Engagement von drei Personen des ursprünglich vierköpfigen Teams ließ sukzessive nach bzw. eine Person ist mittlerweile verzogen. Zuletzt fokussierte sich die Tätigkeit auf Frau Fiona Porisch. Mitte Oktober teilte Frau Porisch mit, dass sie der Aufgabe nicht mehr gerecht werden kann, hatte jedoch bereits eine Nachfolgelösung parat: Frau Heidi Milke-Erlwein. Frau Milke-Erlwein lebt mit ihrer Familie in Mostviel. Als zweifache Mutter (Alter der Kinder 4 und 8 Jahre) und auch aufgrund ihres bisherigen ehrenamtlichen Engagements (u. a. Elternbeirat in der KiTa oder auch „Projektpatin“ beim Crowdfunding am Spielplatz Egloffstein) verfügt sie über entsprechende Erfahrungswerte im Zusammenspiel der verschiedenen Interessensgruppen und beteiligten Institutionen. Des Weiteren ist ihr Interesse an einer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Kinder- und Jugendarbeit natürlich zu begrüßen und sollte durch eine Bestellung gewürdigt werden. Diesem Beschlussvorschlag folgte das Gremium einstimmig.
Bekanntgaben
Aus der vorherigen nichtöffentlichen Sitzung konnte bekanntgegeben werden, dass der Auftrag für die lose Möblierung und Zimmerausstattung im Zusammenhang mit der Erweiterung der Kindertagesstätte an die Fa. Widmaier aus Aichwald vergeben wurde.
Unter der Maßgabe, dass die bereits im September bestellten Brandschutztüren zur Trennung der Brandabschnitte noch rechtzeitig geliefert und eingebaut werden können, die Fluchtwege aus dem EG in den Außenbereich fertiggestellt werden können und die Möbel in den Sanitäranlagen zumindest teilweise geliefert werden können, ist ein „Teilbezug“ des Erweiterungsbaus der KiTa zum Jahreswechsel vorgesehen. Es wird zunächst das EG fertiggestellt werden. Hier werden auch die Räumlichkeiten am dringendsten benötigt, da mit mehreren Familien bereits vor rund 8 Monaten Betreuungsverträge ab Januar 2026 geschlossen wurden.
Bei der Freibadsanierung wurde zum Sitzungszeitpunkt das Schotterfundament unter dem zukünftigen Beckenbereich eingebracht. Nach Freigabe durch den Bodengutachter werden dann die ca. 270 CSV-Säulen mit einer Tiefe von 3 – 8 m in den Boden eingebracht. Das Bohren der Säulen soll nach momentanen Planstand in der KW 49 beginnen und je nach Witterung noch vor Weihnachten abgeschlossen sein.