Viele interessante Informationen vermittelte Otto Rettig bei der VdK Führung „von der Quelle bis zum Hahn“
Normalerweise steht das Thema Wasser nicht ganz oben auf der Programmliste des VdK Ortsverband Abtsteinach. Anders in der vergangenen Woche, als den angemeldeten Teilnehmer*innen eine Veranstaltung der etwas anderen Art angeboten wurde. Der Stellvertretende Vorsitzende Otto Rettig, seines Zeichens Wassermeister der Gemeinde Wald-Michelbach, gab in einer rund 2 ½- stündigen, sehr interessanten und lehrreichen Führung, Einblicke in die Welt „hinter dem Wasserhahn“.
In seiner Einführung informierte Otto Rettig, dass Wald-Michelbach über insgesamt 20 Quellen verfügt, die in sieben Anlagen aufbereitet werden. Desweiteren gibt es im Gemeindegebiet 12 Hochbehälter mit unterschiedlichem Fassungsvermögen, von denen drei im Rahmen der Führung auch von innen besichtigt werden konnten.
Zunächst ging es mit der kleinen Gruppe ins Dürr-Ellenbacher Tal, wo zum Auftakt der Führung drei Quellen und eine Aufbereitungsanlage auf dem Programm standen. Interessant waren die Ausführungen von Otto Rettig, dass dem Wasser aufgrund der Bodenbeschaffenheit in dieser Region Hydrocalcit, also Kalk, zugesetzt wird. Da kommen pro Jahr zwischen 32 und 38 Tonnen zusammen. Diese Maßnahme dient der Entsäuerung des Wassers, um durch die Einstellung des pH-Werts das Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht zu erzielen und damit die Anforderungen der Trinkwasserverordnung zu erfüllen.
Mit spezieller Technik wird Mangan und Aluminium aus dem Wasser herausgefiltert, die abschließende Desinfektion erfolgt mittels einer hochmodernen UV-Anlage.
Größter Hochbehälter auf dem Bocksberg
Weiter ging es zum größten Hochbehälter der Gemeinde auf dem Bocksberg, der ein Fassungsvermögen von 1.200 cbm aufweist. Auch hier führte Otto Rettig das Innenleben der Anlage vor und erklärte fachkundig die Funktionsweise der Technik.
Über die Quelle Keilbrunnen in Affolterbach, die ein ganz besonderes Innenleben aufweist und die auch schon mal von Hochwasser heimgesucht wurde, ging es zur vierten Station der Führung auf den Kottenberg. Dort steht ein Hochbehälter mit einem Fassungsvermögen von 400 m3. Im Laufe der zurzeit stattfindenden Sanierung werden die Wasserkammern mit Polyethylen-Platten ausgekleidet. Fünfte und letzte Anlaufstelle war der 2021 erstellte Neubau des Hochbehälters in Kreidach mit einem Fassungsvermögen von 150 cbm. Das Bauwerk ist innen komplett aus Polyethylen, einem recyclebaren Kunststoff, gefertigt.
Alles in allem legte die Gruppe unter der Leitung von Otto Rettig mehr als 20 km zurück, die allerding ganz komfortabel im gemeindeeigenen Kleinbus bewältigt wurden.
Zum Abschluss der Führung bedankte sich der Vorsitzende Werner Zielbauer bei seinem „Vize“ für die gute Idee, besonders aber für eine tolle Umsetzung und die zahlreichen guten Informationen.
Den Schlussapplaus der Gruppe hatte sich Otto Rettig redlich verdient.