Der 13. August steht für die Christen im vorderen Odenwald und nordbadischen Raum wieder ganz im Zeichen der traditionellen Muttergotteswallfahrt nach Lichtenklingen, am Südhang des Hardbergs gelegen. Seit der jahrhundertealte Brauch, zur „Heiligen Frau von Lichtenklingen“ zu wallfahren, 1980 wieder ins Leben gerufen wurde, erfreut sich die alljährliche Wallfahrt im August immer wieder großer Beliebtheit. Mit einem Rundbrief an alle umliegenden katholischen Pfarreien im Juli 1980 bat der damalige Pfarrer Stumpf um Werbung für die wieder belebte Wallfahrt. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie waren Teilnehmerzahlen von 400-500 Christen und Pilgern aus nah und fern keine Seltenheit.
Es gibt viele Geschichten und Erzählungen über diesen historischen Ort mit seiner Kirchenruine, seinem Forsthaus und seinem ehemaligen Bauernhof. Von vielen weiß man heute, dass sie der Wahrheit entsprechen, einige freilich sind aber auch im Bereich der Mystik anzusiedeln. Tatsache ist, dass im Jahre 1987 das Jubiläum von 600 urkundlich belegten Jahren Lichtenklingen gefeiert werden konnte. Doch geht die Geschichte dieses am Südhang des Hardbergs zwischen Siedelsbrunn und Eiterbach gelegenen Wallfahrtsortes sicherlich noch viele Jahrzehnte weiter zurück.
Die Kapelle wurde einst oberhalb einer Zwillingsquelle errichtet. Die Feststellung, dass das Wasser dieser Quellen verstärkt Spurenelemente enthält, lässt auf eine wesentlich frühere Nutzung dieses Fleckchens schließen. Vielleicht war der Ort einst ein germanisches Quellheiligtum, belegt ist das jedoch nicht. Früher gehörte Lichtenklingen zur Zent Abtsteinach, heute jedoch liegt die Ruine auf der Gemarkung der Gemeinde Wald-Michelbach.
Der Grundriss der Kapelle ist bis auf den heutigen Tag gut erkenntlich. Ein rechteckiges Kirchenschiff, ein sich anschließender, ebenfalls rechteckiger Altarraum und die sich anschließende Sakristei in gleicher Form waren hier einstmals markante Planelemente.
Wenn am kommenden Sonntag um 11 Uhr der feierliche Gottesdienst unter Mitwirkung der Katholischen Kirchenmusik Ober-Abtsteinach beginnt, werden wieder zahlreiche Gläubige aus dem ganzen vorderen Odenwald und aus Nordbaden den Weg nach Lichtenklingen gefunden haben.
Die meisten davon schließen sich traditionsgemäß zuvor der Prozession von Siedelsbrunn aus nach Lichtenklingen an, die am Parkplatz des Dorfgemeinschaftshauses um 9.30 Uhr beginnt. Festprediger beim Gottesdienst in der Ruine um 11.00 Uhr ist in diesem Jahr Diakon i.R. Thomas Fettel.
Zur Verköstigung der Wallfahrer bieten die Verantwortlichen Kaffee und Kuchen und zur Mittagspause kühle Getränke und belegte Brötchen zum Verzehr an. Um 13.30 Uhr beginnt dann die Dankandacht mit Kräuterweihe,
Die Gläubigen und Pilger nach Lichtenklingen werden darauf hingewiesen, dass auf dem Weg zwischen Siedelsbrunn und Eiterbach ein Fahrverbot besteht.
Der Gottesdienst in Lichtenklingen findet bei jedem Wetter statt. Sollte es am Vormittag regnen, wird es um 18.00 Uhr in der Marienkirche in Unter-Abtsteinach einen zusätzlichen Gottesdienst geben, da am Wallfahrtssonntag alle Gottesdienste der Pfarrgruppe ausfallen.
Fahrdienste
Folgende Fahrdienste sind eingerichtet:
Um 9.00 Uhr von Unter-Abtsteinach über Ober-Abtsteinach nach nach Siedelsbrunn zum Start der Prozession, Zustieg an jeder öffentlichen Haltestelle möglich.
von Siedelsbrunn (Nähe Parkplatz Dorfgemeinschaftshaus) ab 10.00 Uhr Pendelverkehr nach Lichtenklingen, solange wie Bedarf besteht.
Nach dem Gottesdienst und nach der Andacht jeweils Pendelverkehr von Lichtenklingen zurück nach Siedelsbrunn.
Alle Informationen rund um die Lichtenklinger Wallfahrt sind auch im Internet abrufbar unter: http://www.wallfahrt-lichtenklingen.de/info.