Der 18. August steht für die Christen im vorderen Odenwald und nordbadischen Raum wieder ganz im Zeichen der traditionellen Muttergotteswallfahrt nach Lichtenklingen, am Südhang des Hardbergs gelegen. Seit der jahrhundertealte Brauch, zur „Heiligen Frau von Lichtenklingen“ zu wallfahren, 1980 wieder ins Leben gerufen wurde, erfreut sich die alljährliche Wallfahrt im August immer wieder großer Beliebtheit.
Es gibt viele Geschichten und Erzählungen über diesen historischen Ort mit seiner Kirchenruine, seinem Forsthaus und seinem ehemaligen Bauernhof. Urkundlich belegt ist die Kapelle für das Jahr 1387, sodass im Jahre 1987 600 Jahre Lichtenklingen gefeiert werden konnte.
Die Kapelle wurde einst oberhalb einer Zwillingsquelle errichtet. Früher gehörte Lichtenklingen zur Zent Abtsteinach, heute jedoch liegt die Ruine auf der Gemarkung der Gemeinde Wald-Michelbach.
Der Grundriss der Kapelle ist bis auf den heutigen Tag gut erkenntlich. Ein rechteckiges Kirchenschiff, ein sich anschließender, ebenfalls rechteckiger Altarraum und die sich anschließende Sakristei in gleicher Form waren hier einstmals markante Planelemente.
Wenn am kommenden Sonntag um 11.00 Uhr der feierliche Gottesdienst unter Mitwirkung der Katholischen Kirchenmusik Ober-Abtsteinach beginnt, werden wieder zahlreiche Gläubige aus der näheren und weiteren Umgebung den Weg nach Lichtenklingen gefunden haben.
Die meisten davon schließen sich traditionsgemäß zuvor der Prozession von Siedelsbrunn aus nach Lichtenklingen an, die am Parkplatz des Dorfgemeinschaftshauses um 9.30 Uhr beginnt. Im Zentrum steht das Lichtenklinger Gnadenbild, eine Muttergottesstatue mit Jesuskind. Der Legende nach stammt diese Figur aus Lichtenklingen und wurde nach der Aufgabe der Kapelle im Zuge der Reformation nach Unter-Abtsteinach gebracht. Es heißt, die Figur sei dreimal auf ungeklärte Weise nach Lichtenklingen zurückgekehrt, bevor sie in der Kapelle blieb.
Festprediger beim Gottesdienst in der Ruine um 11.00 Uhr ist in diesem Jahr der aus Ober-Abtsteinach stammende Pfarrer i.R. Leonard Heckmann. Der Gottesdienst schließt mit der Segnung der Kräuter. Die Kräuter spielten von jeher eine besondere Rolle. Schon früh war man sich der besonderen Kräfte bewusst, die in den Heilkräutern wohnen. Noch heute bewahren viele Christen Kräuter zu Hause auf. Dass die Natur viele gesundheitsfördernde Substanzen bereitstellt, steht außer Zweifel, und so haben viele Wirkstoffe aus Kräutern Einzug in die moderne Medizin genommen.
Zur Verköstigung der Wallfahrer bieten die Verantwortlichen Kaffee und Kuchen und zur Mittagspause kühle Getränke und belegte Brötchen zum Verzehr an. Um 13.30 Uhr beginnt dann die Dankandacht.
Die Pilger werden darauf hingewiesen, dass auf dem Weg zwischen Siedelsbrunn und Eiterbach ein Fahrverbot besteht.
Der Gottesdienst in Lichtenklingen findet bei jedem Wetter statt. Sollte es am Vormittag regnen, wird es Sonntagabend um 18.00 Uhr in der Marienkirche in Unter-Abtsteinach einen zusätzlichen Gottesdienst geben, da am Wallfahrtssonntag alle Gottesdienste im gesamten neuen Pastoralraum ausfallen.
Fahrdienste
Folgende Fahrdienste sind eingerichtet:
Einmalig um 9.50 Uhr von Unter-Abtsteinach über Ober-Abtsteinach nach Siedelsbrunn, Zustieg an jeder öffentlichen Haltestelle möglich
von Siedelsbrunn (Nähe Parkplatz Dorfgemeinschaftshaus) ab 10.00 Uhr Pendelverkehr nach Lichtenklingen, solange wie Bedarf besteht
Nach dem Gottesdienst und nach der Andacht jeweils Pendelverkehr von Lichtenklingen zurück nach Siedelsbrunn
Alle Informationen rund um die Lichtenklinger Wallfahrt sind auch im Internet abrufbar unter:
http://www.wallfahrt-lichtenklingen.de/info.