Amtsleiter Leonhard Hümmer erklärt die Aufforstung am Sommerrangen.
Betriebsleiter Erich Daum kündigt intensive Pflegemaßnahmen auch mit großen Maschinen werden in den kommenden Jahren im Kellerwald an.
Zur jährlichen Waldexkursion in den Stadtwald lud die Stadtförsterei den Stadtrat, die lokalen Medien und die Verwaltung ein. Nachdem Amtsleiter Leonhard Hümmer sich im vergangenen Jahr vorstellte, war heuer Betriebsleiter Erich Daum als Neuzugang für die Stadtförsterei mit an Bord.
Mit dem Bus ging es für alle zunächst in den Distrikt I auf der Burker Seite des insgesamt 570 Hektar großen Stadtwaldes. Hier erklärte Hümmer die Vorgehensweise der Stadtförsterei nach Schadensereignissen. Nachdem hier mehrere Hektar Fichtenbestände der Trockenheit, der Hitze und dem Käferfraß zum Opfer gefallen waren, werden die entstandenen Lichtungen z.B. am Sommerrangen durch Pflanzen mit hohem ökologischen und ökonomischen Wert wieder aufgeforstet – an erster Stelle die Elsbeere, die bewusst neu eingesetzt wird: „Die Elsbeere ist der heimische Hoffnungsträger unseres Waldes, ökologisch und ökonomisch wertvoll!“ Sie wird den klimatischen Bedingungen standhalten, die durch den Klimawandel auf den Forchheimer Wald zukommen: Trockenheit und Wärme.
Dazu kommen Bergahorn, Hainbuche, Esskastanie, Eiche und Walnuss, die hier von alleine hochkommen, wenn sie die richtige Umgebung vorfinden, wie sich schon nach einem Jahr Wachstum deutlich zeigt. Er lege Wert auf den bunt gemischten Wald, so Hümmer, „der gesunde Wald kommt ganz von alleine hoch, wenn er vor Wildverbiss geschützt wird.“
Auch die schon im vergangenen Jahr als Ausbildungsprojekt der Stadt Forchheim begonnene Renaturierung des Steinbruchs auf der Burker Ebene beeindruckte die Gäste: Zur Steigerung der Biodiversität entsteht hier „eine Spezialität, die den Stadtwald auszeichnet!“, erklärte der Amtsleiter.
„Wir müssen dahin kommen, den Stadtwald soweit zu stabilisieren, dass er gesund weiterwachsen kann“, formulierte der neue Betriebsleiter Erich Daum seine Ziele, „das heißt, wir müssen ihn retten und erstarken. Seit Juni ist Daum als Betriebs- und Jagdleiter für die Stadtförsterei tätig, nachdem er über 30 Jahre als Revierleiter der Staatsforsten in Oesdorf gewirkt hat.
Seine Aufgabe ist es auf der Führung, auch die Schattenseiten des Forchheimer Kellerwaldes aufzuzeigen: Hierfür weist er auf die Schäden hin, die an den Bäumen im Distrikt II auf der Reuther Seite, dem Kellerwald, besonders deutlich werden. Viele Bäume sind schon rot markiert, was bedeutet, sie sind so geschwächt, dass sie entnommen werden müssen. Auch hier sorgten Hitze, Trockenheit und Käfer dafür, dass die Bäume absterben. Daum plädiert er dafür, „zu erhalten, was wir haben. Das darf nicht kaputtgehen!“ Intensive Pflegemaßnahmen auch mit großen Maschinen werden in den kommenden Jahren im Kellerwald notwendig werden, alle werden mit Einschränkungen durch Waldarbeiten leben müssen.
Die Bauten der Mountainbiker machen dem Betriebsleiter weiterhin Sorgen: Was diese nicht naturgerechte Nutzung des Waldes betrifft, gibt sich Daum zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein unnachgiebig: Jegliche Veränderungen im Wald werden rückgebaut und unterbunden. Die Verkehrssicherungspflicht im Kellerwald erlaubt keine Kompromisse, die missbräuchliche Extremnutzung des Waldes ist unerwünscht. Erholungssuchende, die die Wege nutzen, sind dagegen herzlich willkommen.
Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein bedankte sich für das Engagement der Stadtförsterei, „die sich aufopferungsvoll um unseren Wald kümmert!“