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Forchheimer Stadtanzeiger
Ausgabe 15/2025
Aktuelles
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„Kennen wir uns?“ - Fotografischer Schatz im Pfalzmuseum

Das Pfalzmuseum Forchheim lädt zu einer außergewöhnlichen Sonderaus-stellung ein, die einen tief bewegenden Einblick in das Leben der Menschen vor rund 100 Jahren gewährt.

Unter dem Titel „Kennen wir uns?“ zeigt das Museum eine Auswahl von rund 50 eindrucksvollen Porträtfoto-grafien aus den 1920er Jahren – entstanden im renommierten Fotoatelier Luthardt/Brüggemann am Forch-heimer Paradeplatz. Flankierend dazu werden Vorträge und ein Workshop zur Familienforschung angeboten.

Die Ausstellung basiert auf einer spektakulären Entdeckung:

Rund 1700 Glasplatten-Negative wurden auf dem Dachboden des ehemaligen Fotogeschäfts gefunden, das bis heute von Frank Brinke weitergeführt wird. Der Fund enthält technisch brillante und ästhetisch faszinierende Aufnahmen von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten – festgehalten in Momenten voller Intimität, Stolz oder auch stiller Zurückhaltung. Die Bilder zeigen Frauen, Männer und Kinder – herausgeputzt für die Kamera, mit Kleidung und Frisuren, die vom Stil der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erzählen. Ob Kommunion, Hochzeit oder der erste Schultag: Die Fotografien dokumen-tieren bewegende Lebensstationen aus einer Zeit des gesellschaftlichen Um-bruchs. In jeder Aufnahme liegt eine Geschichte verborgen – und das große Rätsel: Wer sind all diese Menschen?

Die Ausstellung rekonstruiert dabei auch die Geschichte des Ateliers: Gustav Luthardt, geboren im thüringischen Steinach, ließ sich 1895 in Forchheim nieder. Über mehrere Adressen hinweg – vom Marktplatz zur Torstraße bis zur Klosterstraße – entwickelte sich sein Fotogeschäft zur zentralen Anlaufstelle für Porträtaufnahmen in der Region. Nach seinem Tod 1922 übernahm sein Schwiegersohn Johannes Erich Brüggemann das Geschäft, das später von dessen Witwe Sofie weitergeführt wurde. Seit 1962 ist es im Besitz der Familie Brinke.

Das Pfalzmuseum ruft alle Forchheimer*innen und Forchheimer auf: Erkennen Sie jemanden? Könnte es sich um Ihre Urgroßmutter, einen Onkel oder entfernte Verwandte handeln? Helfen Sie mit, den anonymen Gesichtern ihre Namen, Geschichten und Stimmen zurückzugeben!

Ein Teil der Fotografien wird auch in den Schaufenstern der Forchheimer Innenstadt präsentiert. Damit wird die Stadt selbst zum erweiterten Museumsraum – ein einzigartiges Erlebnis, das Historie unmittelbar im Alltag erfahrbar macht.

Günter Brinke, Fotograf und Senior-Chef des gleichnamigen Foto-Geschäftes am Forchheimer Paradeplatz wird an ausgewählten Terminen (nämlich sonntags am 20.7., 7.9., 21.9., 5.10. und 19. 10., jeweils ab 15 Uhr) persönlich in der Ausstellung im Forchheimer Pfalzmuseum anwesend sein und für Fragen zur Verfügung stehen.

Veranstaltungszeitraum:

18. Juli – 31. Oktober 2025

Dienstag bis Sonntag, 10:00 – 17:00 Uhr

Eintritt:6,00 €

Infos: www.pfalzmuseum-forchheim.de

Workshop zur Familienforschung

Und für alle, die mehr über ihre Forchheimer Vorfahren erfahren wollen, gibt Forchheims Stadtarchivarin Miriam Mulzer im Rahmen des aktuellen Volkshochschulprogramms einen Workshop zur Familienforschung an.

Im Stadtarchiv schlummern zahlreiche Unterlagen, die Auskunft über die früheren Bewohner Forchheims und der ehemals selbstständigen Gemeinden Buckenhofen, Burk, Kersbach und Reuth geben können.

Interessierte erfahren mehr darüber, wie sie im Stadtarchiv zu ihrer Familiengeschichte recherchieren können und welche Informationen sich in den verschiedenen Unterlagen des Stadtarchivs finden lassen.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Anmeldung über die VHS Forchheim

Kurs FO 876

Max. 15 Personen

Wann: 17.09.2025, 18 – 19:30 Uhr

Wo: Stadtarchiv, Schulstraße 1/3