Ausstellung FOTOPARK FORCHHEIM im Jahr 2022 im Stadtpark Von-Brun-Straße.
Eis auf dem Baikalsee
Der Forchheimer Stadtpark wird zur atemberaubenden Ausstellungsfläche: Die hochkarätige und großformatige (bis zu 3 Meter Bildbreite!) Foto-Ausstellung FOTOPARK FORCHHEIM verschönert vom 6. September bis 20. Oktober den Stadtpark an der Von-Brun-Straße. Auch in diesem Jahr sind wieder internationale Fotograf*innen und regionale Fotogruppen vertreten.
Persönlich angekündigt haben sich unter anderem die Fotografen Norbert Rosing, Jeremy Hunter und Peter Fauland. Kurator Kai Rogler und das Team vom Kulturamt freuen sich besonders, die Fotos der Fotojournalistin und Pulitzer-Preisträgerin Anja Niedringhaus (*1965 - †2014) zeigen zu dürfen. Ihre Fotos aus Konfliktregionen auf der ganzen Welt schaffen es, komplexe Geschichten in einem einzigen Bild zu erzählen. Außerdem sind nicht minder eindrucksvolle Werke aus ihrer weniger bekannten Arbeit als Sportfotografin zu sehen.
Die Werke von Lorenz Holder sind dagegen erst auf den zweiten Blick als Sportfotografien erkennbar. Bei seinen verblüffenden Motiven harmoniert Action-Sport mit der wunderbaren und einzigartigen Natur und Architektur.
Ein weiteres Highlight sind die Fotografien von Kiana Hayeri. Seit mehr als sieben Jahren lebt die im Iran geborene und in Kanada aufgewachsene Fotografin in Afghanistan. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit komplexen Themen wie Migration, Adoleszenz, Identität und Sexualität in kriegsgeschüttelten Ländern auseinander und stellt immer wieder die Lebenssituation von Frauen in den Mittelpunkt.
Kai Behrmann erzählt mit seinen Bildern Geschichten: “Fotografie ist für mich Erleben. Es geht nicht nur darum, einen Moment einzufrieren, sondern ihn erst einmal aktiv zu spüren. Und zwar mit allen Sinnen. Erst dann kommt die Kamera ins Spiel. (…) Die Poesie des Alltäglichen wird sichtbar. Details werden laut, die sonst leise und unbemerkt an einem vorbeiziehen.”
Boris Eldagsen gehört zu den führenden KI-Experten in der deutschen Fotoszene. Seine Bildkompositionen belegen dies eindrucksvoll. Im April 2023 lehnte er die Sony World Photography Awards (Open Category/Creative) ab und gab zu, dass er sie mit einem KI-generierten Bild erworben hatte, um eine Debatte über das Verhältnis zwischen KI-generierten Bildern und Fotografie zu initiieren. Der Stunt wurde zu einer weltweiten Nachricht und sein Bild THE ELECTRICIAN zu einem der berühmtesten des Jahres. Neben den bereits genannten Fotograf*innen sind zudem die unglaublichen Werke von Vulkan-Fotografin Ulla Lohmann und Abenteurer Michal Martin zu bestaunen.
Aber nicht nur im Stadtpark gibt es großartige Fotografie zu bewundern – erstmalig wird auch die Innenstadt zur Ausstellungsfläche. In der Fußgängerzone zwischen Kaiserpfalz und Paradeplatz wird man ebenso Werke von lokalen Fotogruppen und deren Fotograf*innen finden.
Auch die etablierten Ausstellungsräume in Kaiserpfalz und Stadtbücherei beherbergen zum FOTOPARK FORCHHEIM Ausstellungen von renommierten Fotografen. Ausgestellt werden in der Kaiserpfalz die Arbeiten von F.C. Gundlach und Andreas Jorns.
F.C. Gundlachs Modefotografien der fünfziger, sechziger und siebziger Jahre, die sich immer wieder mit gesellschaftlichen Phänomenen und aktuellen Strömungen in der Bildenden Kunst auseinandersetzten, sind vielfach zu Ikonen geworden und haben ihren Entstehungskontext hinter sich gelassen und ihren Weg in Museen und Sammlungen gefunden. Andreas Jorns hat sich als Portrait- und Aktfotograf – vornehmlich in Schwarzweiß – einen Namen gemacht. Jorns Arbeiten waren bereits in einigen Ausstellungen zu sehen, unter anderem im Jahr 2021 anlässlich der Retrospektive „black ist the color“ in der Leica Galerie in Düsseldorf.
„Die positiven Seiten der Pandemie“ heißt die Fotoserie von Anouchka Olszewski. Eine Pandemie als Chance, wie kann das sein? Diese provokante Frage stellte Anouchka Olszewski verschiedenen Menschen zu Beginn des zweiten Lockdowns. Herausgekommen sind berührende Portraits und Geschichten, die in der Treppenhaus-Galerie der Stadtbücherei zu sehen sein werden.
Am Eröffnungswochenende findet ein großes Fotofestival im Stadtpark an der Von-Brun-Straße statt. Auf dem Ausstellungsgelände präsentieren sich Fujifilm (gemeinsam betrieben von Fujifilm Deutschland, Fuji-Store Nürnberg und Foto Brinke Forchheim), Leica-Store Nürnberg, Bilderfürst Fürth (Analogfotografie), Fototouren.net, FoFoFo (FotoForumForchheim), #forchheimshots und Nürnberg Unposed Collective mit einem breiten Angebot für alle Foto-Fans.
Natürlich ist auf dem Gelände auch fürs leibliche Wohl gesorgt. So kann man bei einem kühlen Getränk oder einem leckeren Snack sich über neue Eindrücke austauschen und innerhalb der Szene neu vernetzen.
Außerdem finden auf der Parkbühne Vorträge und Multivisionen der ausstellenden Fotograf*innen statt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, der Eröffnungsfeier des Fotoparks am Freitag, den 6. September um 17 Uhr auf der Parkbühne beizuwohnen. Der Eintritt ist frei! Während der Eröffnungsfeier werden dann auch die Gewinner*innen des FoFoFo Fotowettbewerbs 2024 bekannt gegeben.
Zu den Programmhöhepunkten gehören die bildgewaltigen Multivisionen von Ulla Lohmann und Michael Martin. Zusätzlich gibt es während des gesamten Fotofestivals aber auch spannende Workshops, Fotowalks und in diesem Jahr zum ersten Mal sowohl eine Führung durch die Ausstellung für sehbeeinträchtigte Menschen sowie eine Führung für gehörlose Menschen.
Das vollständige Programm des Fotofestivals inkl. Anmeldung zu Workshops kann online unter www.fotopark-forchheim.de eingesehen werden. Zudem wird das Programm auch in gedruckter Form in der Woche vor dem Festival in der Tourist-Information in der Kapellenstr. 16 ausgelegt.
Seit ihrem 18. Lebensjahr bereist die Film- und Fotojournalistin Ulla Lohmann die Südsee und hat dort viele spannende Geschichten erlebt, wie das Abseilen in aktive Vulkane in Vanuatu, das Entdecken neuer Tierarten im dichten Dschungel von Papua-Neuguinea und das Fotografieren einer traditionellen Mumifizierung.
Entlang des pazifischen Feuergürtels nimmt sie ihre Besucher mit in eine fremde Welt, die für sie zum zweiten Zuhause geworden ist. Die Landschaft östlich und nördlich von Australien ist nicht nur durch brodelnde Vulkane geprägt, sondern auch durch die nur dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten und durch Menschen, die sich durch die Abgeschiedenheit ihre für uns seltsam anmutenden Rituale erhalten konnten.
In Vanuatu steigt Ulla Lohmann in das Innere eines aktiven Vulkans ab und erfüllt sich damit einen Lebenstraum: einmal ganz dicht am Kratersee zu stehen, wo noch nie zuvor ein Mensch war. „Mit meinem Vortrag möchte ich anderen Menschen Mut machen, ihre Träume zu leben.“
Wann: 06.09.24, 20 Uhr
Wo: Parkbühne im Stadtpark Von-Brun-Straße
Karten: VVK 24 € (erm. 20 €)
Tickets: https://forchheim.reservix.de oder an allen Reservix-Verkaufsstellen (z.B. Lottoannahmestelle Kefferstein, Hornschuchallee 21)
Mit der Expertise des Diplom-Geografen und der Leidenschaft als Fotograf bereist Michael Martin seit mehr als vier Jahrzehnten die Kontinente. Zunächst war er in allen Wüsten der Erde unterwegs, dann in Arktis und Antarktis und erreichte sowohl den Nordpol als auch den Südpol. Im Jahre 2017 begann er mit den weltweiten Reisen für sein bislang größtes Projekt TERRA, einem Portrait des Planeten Erde.
Fünf Jahre durchkreuzte Michael Martin dafür die Welt und fotografierte unter anderem im Himalaya, im Südpazifik, im Amazonasbecken, in den Savannen Ostafrikas sowie in der Taiga Sibiriens und den Steppen Zentralasiens.
So entstanden zehn Gesichter der Erde, welche neben faszinierenden Landschaften auch Tiere, Pflanzen und Kulturen in allen Klimazonen unserer Erde vorstellen. Außerdem zeigt TERRA die Geschichte der Erde, die vor 4,5 Milliarden Jahren im Chaos entstand und sich zu einem Planeten voller Leben und Vielfalt entwickelte.
Michael Martin macht deutlich, dass die Erde in der Blüte ihrer Entwicklung stand, als der Mensch vor 180.000 Jahren die Bühne des Lebens betrat und begann, sie zu gestalten und inzwischen auch sie zu zerstören. Michael Martins neue Multivision TERRA zeichnet das ganz große Bild der Erde. Sie ist eine Verneigung vor der Schönheit der Natur und dem Wunder des Lebens.
Wo: Parkbühne im Stadtpark Von-Brun-Straße
Karten: VVK 29 € (erm. 25 €)
Tickets: https://forchheim.reservix.de oder an allen Reservix-Verkaufsstellen (z.B. Lottoannahmestelle Kefferstein, Hornschuchallee 21)