v.l.n.r.: Prof. Dr. Daniel Drascek (Bayerische Expertengremium für das Immaterielle Kulturerbe), Julia Schrade (Internationales Zentrum der Traditionellen Bewässerung in Europa, Stadt Forchheim), Pauline Arnet (Wässerwiesenprojekt Landkreis Forchheim), Annette Friedrich (Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat), Dr. Helmut Groschwitz (Beratungs- und Forschungsstelle Immaterielles Kulturerbe Bayern)
Im Freilichtmuseum Glentleiten wurde am 31. Oktober 2025 eindrucksvoll sichtbar, was Immaterielles Kulturerbe ausmacht: Die Weitergabe von Wissen, Fertigkeiten und Bräuchen, die eine Gemeinschaft prägen und ihr Identität und Zusammenhalt geben. Im Mittelpunkt stand auch ein Thema, das für die Region Forchheim besonders wichtig ist – die Traditionelle Bewässerung mit ihren Wässerwiesen, seit 2023 Immaterielles Kulturerbe der Menschheit auf der Repräsentativen Liste der UNESCO. Zum Internationalen Tag des Immateriellen Kulturerbes hatte das Bayerische Staatsministerium der Finanzen und für Heimat verschiedene Trägergemeinschaften und Fachleute zu einem landesweiten Vernetzungstreffen eingeladen.
In den Grußworten betonten Staatssekretär Martin Schöffel, Staatssekretär, und Dr. Astrid Pellengahr, Bezirksheimatpflegerin in Oberbayern, dass lebendiges Kulturerbe nur bestehen kann, wenn Menschen es aktiv praktizieren und weitergeben. Fachlich begleitet wurde die Veranstaltung von Expert*innen, die sich seit Jahren für den Schutz des immateriellen Erbes einsetzen.
Aus Forchheimer Sicht besonders bedeutsam war die Vorstellung regiona-
ler Projekte:
Julia Schrade von der Stadt Forchheim und dem Internationalen Zentrum der Traditionellen Bewässerung in Europa (IZTB) präsentierte Beispiele aus der internationalen Zusammenarbeit. Sie zeigte auf, wie internationale Vernetzung, Forschung, Bildung sowie die Archivierung von Wissen dazu beitragen, traditionelle Bewässerungssysteme nachhaltig zu erhalten und den gegenwärtigen Herausforderungen des Klimawandels und Wassermanagements aktiv zu begegnen.
Ebenso berichtete Pauline Arnet vom Landratsamt Forchheim, wie die Traditionelle Bewässerung in der Region erhalten wird. Sie zeigte, wie Wässerwiesen Artenvielfalt fördern, Landwirte unterstützen und neue regionale Wertschöpfung ermöglichen.
Die Veranstaltung verdeutlichte, dass Immaterielles Kulturerbe weit mehr umfasst als Bräuche und Rituale. Es geht um Wissen, Können, Gemeinschaftspraxis und soziale Traditionen, die eine Gesellschaft prägen und verbinden. Getragen wird es von Menschen, die dieses kulturelle Erbe leben, weitergeben und damit für kommende Generationen bewahren – unterstützt von Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.
Stadt Forchheim
Stabstelle Wassermanagement