Wässerwiesen Forchheim im Mittelpunkt europäischer Zusammenarbeit
Der Stiftungsrat des Internationalen Zentrums der Traditionellen Bewässerung in St. Urban.
Forchheim als Impulsgeber
Die IZTB-Dependance in Forchheim stärkt den europäischen Austausch, denn: Erhaltung funktioniert über Sichtbarkeit – nur was wir kennen, können wir schützen. Oberbürgermeister Dr. Uwe Kirschstein betonte bei einem Workshop: Traditionelle Bewässerung sei „etwas, das wenige tun, aber alle brauchen“. Sie schützt das Klima, unterstützt die Landwirtschaft und trägt zum Wassermanagement der Region bei.
Wassermanagerin und stellvertretende Geschäftsführerin des IZTB
Julia Schrade hob hervor, dass „die Wässerer das Herzstück dieses Kulturerbes sind. Ohne ihr Engagement wäre unsere Forchheimer Region heute eine weitgehend steppenähnliche Kulturlandschaft. Sie sind die Kümmerer und Bewahrer dieser einzigartigen Tradition.“
Die Stadt Forchheim unterstützt diese Arbeit seit Jahren, investiert in Erhaltungsmaßnahmen und pflegt den Austausch mit den aktiven Wässernden. Beschlüsse des Stadtrats unterstreichen den hohen Wert der Wässerwiesen für Klima, Landschaft und Kultur.
Reisestationen der IZTB-Mitglieder
Auf dem Weg zur Sitzung des IZTB-Stiftungsrats in der Schweiz besuchten Dr. Uwe Kirschstein und Julia Schrade die historischen Wässerwiesen bei Rust. Vor Ort tauschten sie sich mit dem Regierungspräsidium Freiburg und lokalen Wässerern aus. Die eindrucksvolle Wasserlandschaft zeigte, wie wertvoll gewachsene Strukturen sind, wenn sie gepflegt und vernetzt werden.
Im schweizerischen Kloster St. Urban wurden anschließend gemeinsame Ziele für Erhaltung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt – Forchheim gilt dabei als wichtige regionale Säule.
Auch bei einem Vorbereitungstreffen in Paris mit Partnern aus Südeuropa brachte das IZTB Team seine Erfahrungen in die Erweiterung des UNESCO-Antrags ein.
Ein lebendiges Kulturerbe mit Zukunft
Die aktuellen Reisen und Beiträge der Forchheimer IZTB-Mitglieder zeigen: Traditionelle Bewässerung ist gelebte europäische Zusammenarbeit – und Forchheim spielt darin eine führende Rolle.