Mit einem kurzen Gebet und einem Vergelt´s Gott wurde die Gottesmutter weitergegeben.
Nach altem Brauch wanderte die Muttergottes im Advent wieder von einem Haus zum nächsten – so erinnerten die „Gastgeber“ an die vergebliche Herbergssuche der Heiligen Familie vor über 2000 Jahren. Zur Herbergssuche heißt es in der Weihnachtsgeschichte des Lukasevangeliums: „Und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war“. Öffnen wir unser Herz, dass wir auch im täglichen Miteinander unsere christliche Nächstenliebe nicht verkümmern lassen. Will nicht jeder, dass wir ihm mit Empathie (d.h. Einfühlungsvermögen ist die Grundlage eines harmonischen Zusammenlebens) begegnen, so sollten wir uns auch auf unserem Lebensweg davon maßgeblich leiten lassen.
Organisiert durch den Pfarrgemeinderat machte sich am 1. Advent die schwangere Madonnenfigur wieder auf den Weg. In Freihung, Elbart und Großschönbrunn wurde der Gottesmutter wieder „Herberge“ in der vorweihnachtlichen Zeit, bis hin zum 4. Advent gewährt. Es war kein alltäglicher Gast, der heute zu Besuch kam und bis morgen unter dem Dach der „Herbergsfamilie“ wohnen sollte. Viele hatten schon einen Ehrenplatz für die schwangere Maria in ihrem Heim vorbereitet. Die Muttergottes war so der Mittelpunkt einer kleinen Hausandacht in der familiären Vorweihnachtszeit. Marienlieder, der freudenreiche Rosenkranz gehörte genauso dazu, wie der aufgelegte Weihrauch, der zusätzlich noch eine schöne Atmosphäre im Haus entfaltete. Mit vorgefertigten Texten und Liedern ließ sich ganz hervorragend ein besinnlicher Hausgottesdienst feiern. Helfen sie auch weiter mit, dass das Frauentragen in unserer Pfarreiengemeinschaft weiterlebt.
Autor: Hans Apfelbacher