Anfang Oktober 2022 hat Frau Staatsministerin Michaela Kaniber den Start des neuen Förderprogramms „Streuobst für alle!“ bekannt gegeben.
Ziel ist es, dass die bayrische Staatsregierung in den kommenden 12 Jahren, also bis 2035 eine Million zusätzliche Obst-/Wildbäume pflanzen möchte!
Was ist Streuobst?
Streuobst sind hochstämmige Obstbäume, die im Gegensatz zu Obstplantagen, verstreut und in größeren Abständen in Gärten, an Ortsrändern, entlang von Wegen und Feldern oder auf einer Wiese in der Landschaft stehen. Die häufigsten Streuobstarten sind Apfel, Birne, Pflaume, Quitte, Walnuss, Esskastanien und Wildobst, wie Vogelkirsche, Eberesche oder Speierling.
Eine Streuobstwiese erlaubt eine Nutzung auf zwei Etagen: am Boden als Grünland oder Weide, darüber für das Obst. Dünger und Pestizide sind tabu!!! Die Bäume haben genügend Platz, um große Baumkronen auszubilden und auch in Würde altern zu können. Genau das macht sie zu wertvollen Lebensräumen, die unsere Kulturlandschaft mit einer enormen Artenvielfalt bereichern.
Streuobstwiesen – das macht sie so wertvoll,
Streuobstwiesen sind voller Leben.
Sie zählen zu unseren artenreichsten heimischen Lebensräumen, in denen bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten ihr passendes Zuhause finden. Steinkauz und Wiedehopf fühlen sich hier genauso willkommen wie unzählige weitere Vögel, Kleintiere und Insekten sowie eine Fülle an landschafts-typischen Gräsern und Wildblumen, sogar Orchideen.
Streuobstwiesen tun gut:
Mit ihren artenreichen Strukturen sind Streuobstwiesen wichtig für das Kleinklima. Sie prägen das Landschaftsbild und sind wertvolle Naherholungsräume für uns Menschen. Streuobstwiesen sind zu jeder Jahreszeit ein Naturerlebnis.
Regionale Vielfalt:
Streuobstwiesen sind nicht nur wertvoll für die Artenvielfalt, sie liefern auch gesundes und regionales Obst. Mit über 2.000 Obstsorten bewahren sie einen wahren Schatz voller geschmacklicher und gesunder Vielfalt. Und die leckeren Produkte, die aus den ökologischen Früchten entstehen, sind ganz besondere Kostbarkeiten.
Gefördert wird der Erwerb von hochstämmigen Streuobst- bäumen zur Pflanzung mit bis zu 45 Euro je Baum.
Die Förderanträge können nicht von Einzelpersonen gestellt werden, sondern dafür sollen Kommunen, Vereine und Verbände als Bündler und Multiplikatoren fungieren. Diese können die Anträge digital beim Amt für ländliche Entwicklung einreichen, die auch Ansprechpartner für Fragen zum Förderprogramm und zur Antragstellung sind.
Dabei ist zu beachten, dass in folgenden Fällen keine Förderung erfolgen kann:
| - | Haselnuss |
| - | die Apfelsorten: Akane, Braeburn, Brava, Cox Orange, Elstar, Fuji, Gala, Golden Delicious, Granny Smith, Greenstar, Jonagold, Jonagored, Kanzi, Mairac, Pink Lady, Pinova, Red Delicious, Rubens und Rubinette, |
| - | die Birnensorten: Abate Fetel und Dessertnaja |
| - | Bäume für Erwerbsanlagen (z.B. bei einer Pflanzdichte von über 100 Obstbäumen je Hektar) |
| - | Streuobstbäume, die aufgrund von Auflagen (z.B. im Zuge von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen) gepflanzt werden müssen. |
Ebenso sind folgende Qualitätsmerkmale zu erfüllen:
Containerpflanzen können nicht gefördert werden!!!
Bei den Bäumen muss es sich also um wurzelnackte Bäume oder um Ballenpflanzen handeln.
Es ist zu beachten, dass jeder Eigentümer für die Pflanzung selbst verantwortlich ist, ebenso muss die Pflanzung mind. mit Foto, Adresse und Flurnummer dokumentiert werden, dabei ist eine Kontrolle durch die zuständige Förderstelle möglich.
Wir werden uns seitens der Marktgemeine in den kommenden Jahren dafür einsetzen, neue förderungswürdige Streuobstbäume an geeigneten Stellen zu pflanzen und zu pflegen. Wir hoffen, dass sich unsere Mitbürger daran beteiligen in den kommenden Jahren wieder verstärkt Streuobst in den Gärten und Fluren „unserer Heimat mit Herz“ zu kultivieren.
Ich bin überzeugt, dass dieses auf die kommenden 12 Jahre beschlossene Förderprogramm uns alle entsprechend motiviert, wo möglich, entsprechend mitzuwirken und möchte mich dafür bei Ihnen allen bedanken.
Anlaufstellen:
Obst- und Gartenbauverein
1. Vorsitzender Christian Dotzler
Tel. 09622 6388
E-Mail: dotzler.christian@gmx.de
Siedlerbund Thansüß
Der Siedlerbund Thansüß hat sich bereit erklärt für seine Mitglieder entsprechende Anfragen und Anträge zu bearbeiten: Ernst Müller
Gartenweg 3
Tel. 09646 1274
Markt Freihung
Rathausstraße 4
09646 92000
poststelle@markt-freihung.de